Geplanter Anschlag auf Pride
Erhöhtes Polizeiaufgebot auch bei CSD Graz
Am Samstag feierten 300.000 Menschen bei der Regenbogenparade in Wien und setzten ein Zeichen für mehr Toleranz. Nur eine Stunde vor dem Start nahm das Einsatzkommando Cobra drei Verdächtige fest, die einen Anschlag auf die Vienna Pride geplant haben sollen. Für den "kleinen Bruder", den CSD in Graz, gelten nun erhöhte Sicherheitsmaßnahmen, wie die Polizei auf MeinBezirk.at-Nachfrage erklärt.
GRAZ/STEIERMARK. Der Juni steht ganz im Zeichen der Pride: Personen aller sexuellen Orientierungen zeigen mit stolz ihre bunte Persönlichkeit und kämpfen gleichzeitig auch für alle, die sich (noch) nicht an die Öffentlichkeit trauen. Am vergangenen Samstag feierten Hunderttausende friedlich bei der Regenbogenparade in Wien und setzten sich für die Rechte der LGBTQI-Gemeinschaft ein.
Doch die große Party hätte auch in einer Tragödie enden können: Nur eine Stunde vor dem Paradezug kam es zu Festnahmen durch das Einsatzkommando Cobra. Drei Verdächtige sollen einen Anschlag auf die Vienna Pride geplant haben - MeinBezirk.at berichtete. Um keine Panik auszulösen, informierte man den Veranstalter erst am Sonntag, also einen Tag danach, über die Geschehnisse.
Mehr Polizei bei Pride-Parade in Graz
In der Steiermark findet der Pride-Month erst in der Woche vom 26. Juni bis 1. Juli seinen Höhepunkt. Der krönende Abschluss ist auch in diesem Jahr wieder die große Parade durch die Grazer Innenstadt mit anschließendem Parkfest im Volksgarten. Im letzten Jahr nahmen daran laut Veranstalter zwischen 10.000 und 15.000 Personen teil. Angesichts des Vorfalls bei der Wiener Regenbogenparade erklärt Chefinspektor Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion Steiermark gegenüber MeinBezirk.at:
"Wie bereits in den Vorjahren und bei anderen Veranstaltungen auch erfolgt im Vorfeld in Kooperation mit dem Landesamt Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) eine Gefahrenanalyse. Konkret gibt es keine Hinweise auf eine eventuelle Gefahrenlage zu dieser Veranstaltung in Graz." Dennoch würden die Erkenntnisse zum Vorfall in Wien in die Einsatzplanung einfließen und entsprechende Maßnahmen, wie mehr Polizeiaufgebot, getroffen, so Grundnig. Genaue Zahlen zu den eingesetzten Kräften will man aus "taktischen Gründen" aber nicht nennen.
"Wir lassen uns nicht einschüchtern"
Die LGBTQI-Community in der Steiermark will sich von den Vorfällen in Wien nicht beirren lassen: "Wenn wir uns von diesem Hass einschüchtern lassen und uns wieder verstecken, wie vor 20 Jahren, dann haben diese Menschen genau das erreicht, was sie wollten", erklärt Joe Niedermayer, der Vorsitzende der steirischen Interessensvertretung RosaLilaPanterInnen angesichts der neuesten Entwicklungen: "Darum gehen wir auf die Straßen für all jene die das nicht können oder sich nicht trauen, in Österreich und auch in anderen Ländern."
Die letzten Jahre würden in die Geschichte eingehen, so Niedermayer: "Wir werden uns jetzt nicht aufhalten lassen, auch wenn es Kräfte gibt, die diese Entwicklungen gerne wieder rückgängig machen würden."
Nähere Informationen zum CSD in Graz bekommst du hier: CSD Graz.
Mehr zum Pride-Month in der Steiermark erfährst du hier:
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