"Zehn plus ein Jahre"
Hospiz und Palliativ Care in Pflegeheimen

Das Thema "Pflege" weiblich besetzt: Bei einer Pressekonferenz blickte man in die Vergangenheit und Zukunft von Hospiz und Palliativ Care. | Foto: Foto Fischer
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  • Das Thema "Pflege" weiblich besetzt: Bei einer Pressekonferenz blickte man in die Vergangenheit und Zukunft von Hospiz und Palliativ Care.
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62 steirische Pflegeheime nehmen derzeit am Projekt "Hospiz und Palliative Care im Pflegeheim" teil. Damit wollen sie besondere Verantwortung für Menschen in ihrer letzten Lebensphase übernehmen. 

Waltraud Klasnic, Präsidentin Dachverband Hospiz Österreich, sagt: „Ein Pflegeheim ist für viele das letzte Zuhause. Dort gut leben und würdig sterben zu können ist für uns als Dachverband Hospiz Österreich ein großes Anliegen." Das Lebensende eines Menschen ist für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung: Egal ob für Betroffene selbst, deren Angehörige, das Pflegepersonal oder die betreuenden Medizinerinnen und Mediziner.

Projekt Hospiz und Palliativ Care in Pflegeheimen

Das Projekt "Hospiz und Palliativ Care in Pflegeheimen", kurz HPCPH, will eine Basis dafür schaffen, "dass die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner zu einem guten Leben und einem würdigen, möglichst selbstbestimmten, Sterben erfüllt werden können. Daher braucht es auch besondere Fähigkeiten, um in einem Pflegeheim zu arbeiten. Neben der fachlichen Qualifikation ist eine ethische Grundeinstellung unabdingbar", erklärt die steirische HPCPH-Projektleiterin Monika Benigni. Es geht darum, eine Haltung zu entwickeln, mit der Betroffene respektiert, wertgeschätzt und bestmöglich unterstützt werden.

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß im Gespräch mit Ingeborg Neuhold, einer Bewohnerin des Pflegeheims Erika Horn.  | Foto: Foto Fischer
  • Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß im Gespräch mit Ingeborg Neuhold, einer Bewohnerin des Pflegeheims Erika Horn.
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Zweijähriger Organisationsentwicklungsprozess

Von den teilnehmenden Heimen absolvieren dafür 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen (in der Pflege angefangen, aber auch aus der Küche, dem Management etc.) Fortbildungen. Damit sollen bestehende Abläufe und die interne Kommunikation weiterentwickelt werden und auf Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner nach einem guten Leben und einem würdigen, möglichst selbstbestimmten Sterben erfüllt werden. 

Elf Jahre HPCPH

2021 feiert HPCPH sein "zehn plus einjähriges" Jubiläum. Im Jahr 2010 startete die Steiermark als drittes Bundesland diesen Prozess. Seitdem haben 65 Häuser diesen Prozess durchlebt. 46 davon tragen derzeit aktiv das Hospiz-Gütesiegel, das österreichweit nur in der Steiermark vergeben wird und für die Dauer von fünf Jahren vergeben wird. Eines davon ist das Pflegeheim in Hitzendorf, wie Heimleiterin Anna Freismuth berichtet: "Hospiz- und Palliative Care in Pflegeheimen (HPCPH) ist bereits seit mehr als acht Jahren Kultur in unserem Haus in Hitzendorf. 2013 wurde das gesamte Team geschult, seit 2015 tragen wir das Gütesiegel."

Regelfinanzierung wird erarbeitet

"Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass wir allen Steirerinnen und Steirer einen flächendeckenden und gerechten Zugang zu den Möglichkeiten der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung bieten können. Wir setzen uns bei der Taskforce Pflege (Anm. auf Bundesebene) dafür ein, dass dieser Bereich eine Regelfinanzierung erhält“, erklärt Landesrätin Juliane Bogner-Strauß.

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