Human.technology Styria: Künstliche Intelligenz als große Medizin-Hilfe
Medizinkongress tagte zum Thema KI in der Diagnostik: Graz ist in der Forschung ganz vorne dabei.
Viele Branchen kämpfen mit den gleichen Problemen: Die Datenmengen werden immer größer. Davon betroffen sind etwa auch Ärzte, die im Bereich der radiologischen Diagnostik tagtäglich hunderte Einzelbilder analysieren und dabei schnelle Entscheidungen treffen müssen, die Leben retten. Um Mediziner vor allem von sich wiederholenden Aufgaben "freizuspielen", wird auch hierzulande der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vorangetrieben. Darüber wurde am Wochenende auch beim AICI-Forum, dem Fachkongress für Künstliche Intelligenz in der Diagnostik, gesprochen. Nach dem großen Erfolg bei der Premiere 2019 ging die zweite Auflage aufgrund von Corona online über die Bühne.
Der steirische Humantechnologie-Cluster (HTS) bilanziert als Veranstalter mit über 400 Teilnehmern mehr als positiv. Während in drei Spitälern der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft seit wenigen Monaten bereits KI-basierte Algorithmen in der Computertomografie-Diagnostik Anwendung finden, hofft HTS-Geschäftsführer Johann Harer auf weitere heimische Entwicklungen in diesem Bereich. "Unsere klinischen und wirtschaftlichen Partner müssen sich aktiv mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen, um unser Gesundheitssystem wirtschaftlich und langfristig absichern zu können."
Suche nach der Akzeptanz
Die gute Nachricht: Gerade in Graz tut sich einiges. So hat etwa das Start-up "medaia", das den WOCHE-Regionalitätspreis in der Kategorie Innovation gewonnen hat (S. 22) mit "SkinScreener" eine App zur raschen Beurteilung des Hautkrebs-Risikos auf den Markt gebracht. "KML Vision" wiederum analysiert Gewebebilder mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Das Team von "Leftshift One" hat generische Modelle zur Bildverarbeitung in der Medizintechnik entwickelt. "Diese Beispiele zeigen die hohe Innovationskraft der Grazer Entwicklungen. Nun ist es zentral, die Akzeptanz unter den Ärzten, Versicherungsträgern und auch Patienten weiter zu steigern", blickt Harer nach vorne.
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