In Leonhard spielt nicht nur die Musik

Die Meinungen gehen auseinander: Die Geschäftsinhaber sind begeistert vom Standort Leonhardstraße, die Passanten sind weniger überzeugt.
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  • hochgeladen von Klaus Krainer

Wer denkt, dass es in der Leonhardstraße nur die Musik- und die Kunstuni gibt, hat sich getäuscht.

Ja, die Leonhardstraße ist lang, das haben die Straßenreporter Anna Schmatz und Christoph Hofer bei ihrem letzten Ausflug festgestellt – lang, aber nicht langweilig.
Ein Blickfang ist sicherlich das Geschäft von Georg Ertl, der nicht nur Geigen und Bogen baut, sondern diese auch repariert, ebenso wie Blockflöten und Gitarren. Nebenher hat der Alleskönner seinen eigenen Musikverlag gegründet und hat eine Konzertagentur. In der Leonhardstraße ist er seit zwei Jahren und das aus gutem Grund: „Ich kenne den Bezirk gut, weil ich früher hier gearbeitet habe. Früher war diese Straße tot, aber ich habe gemerkt, dass sie mit ein paar guten Ideen wieder belebt werden kann.“ Eine solche Idee hatte der 30-jährige Ernst Preininger mit seiner „Gemüsewerkstatt“. Auf seiner Webseite kann man frisches Biogemüse aus der Region bestellen und es dann freitags abholen. „Das kommt gut an. Die Leonhardstraße ist ein toller Standort, weil viele Familien hier wohnen. Und die Nachbarn sind wirklich sehr lieb.“ Mit seinem Laden will Preininger vor allem die steirischen Biobauern unterstützen. Dass sich die Straße im Aufschwung befindet, davon ist er überzeugt: „Viele Geschäfte, die früher leer standen, sind jetzt vermietet!“

Auch Roland Bartosch, Geschäftsführer vom Thomawirt, ist zufrieden mit dem Standort, weil viele Studenten zum Essen kommen. „Anfangs dachten wir, dass es mit den Parkplätzen schwierig wird, aber das hat sich als kein Problem erwiesen.“ An Wochenenden kann nicht nur gegessen, sondern bei Livemusik in der hauseigenen Bar auch gefeiert werden. „Wir hören oft von Gästen, dass der Thomawirt die Straße aufgewertet hat“, freut sich Bartosch. „Trotzdem sollte die Gegend hier noch mehr belebt werden.“

Weniger glücklich mit der Situation in der Leonhardstraße sind die Passanten. „Ich muss hier öfter mit dem Rad durchfahren, das ist wegen der Straßenbahn nicht nur eng, sondern auch gefährlich“, ärgert sich Student Tobias Luger. Und auch sein Freund Markus Hasler, der in der Nähe wohnt, ist von der Leonhardstraße nicht begeistert. „Ich habe mich hier noch nie aufgehalten.“

Das ist die Leonhardstraße:

Die Leonhardstraße ist 1,5 km lang und hat einiges zu bieten. Hier sammeln sich die verschiedensten Läden und auch für das leibliche Wohl ist gut gesorgt. Erreichbar ist die Straße mit den Straßenbahnlinien 1 und 7.

• Für Musikalische: Universität für Musik und darstellende Kunst, Akademische Sängerschaft Gothia, Geigenbau-Atelier Rupert Hofer, Gitarrenensemble Graz ...

• Für Hungrige: Gasthof Thomawirt, Gasthaus Schwarzer Adler, Zu den 3 Goldenen Kugeln, pharmacy bar – lounge, Pizzeria Tropical, Fleischhauerei Hackl, Börgerei, verschiedene Bäckereien und Cafés.

• Für Unfrisierte: Friseursalon Filou, Friseur Stiegler, Friseur Hödl.

• Für Stilbewusste: Inneneinrichtungsstudio huberdecor, Wohnkultur Steiner, Lang Design & Einrichten.

• Für Kunstinteressierte: Galerie Leonhard, Galerie Primavera.

Autoren: Christoph Hofer und Anna Schmatz, redaktion.graz@woche.at

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