Selbstbestimmung und Nachhaltigkeit
Lebenshilfe ermutigt zum Öffi-Fahren

Die Nutzung von Öffis soll Menschen mit kognitiver, bzw. körperlicher Beeinträchtigung zu mehr Selbstständigkeit verhelfen | Foto: Lebenshilfen SD | Silke Traunfellner
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  • Die Nutzung von Öffis soll Menschen mit kognitiver, bzw. körperlicher Beeinträchtigung zu mehr Selbstständigkeit verhelfen
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Mit einem neuen Projekt der Lebenshilfe sollen Menschen mit kognitiven Einschränkungen dazu ermutigt werden mit Bus, Bahn und Bim zu fahren, um mehr Unabhängigkeit zu erlangen sowie einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

GRAZ. Einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, zum Beispiel durch die Nutzung sanfter Mobilität, spielt mittlerweile für viele Menschen eine wichtige Rolle, auch für Menschen mit Behinderung. Ein Ziel des 2019 erstellten Zukunftsbildes der Lebenshilfe sei es deshalb auch, ökologische Verantwortung zu übernehmen, betont Geschäftsführerin Susanne Maurer-Aldrian. Die meisten Kund:innen der Lebenshilfe sind auf ihren täglichen Wegen von Begleiter:innen oder einem Taxiunternehmen abhängig. Mit dem Projekt "inklusiv.nachhaltig.mobil" will die Lebenshilfe Menschen, die sie begleitet, zur Nutzung von öffentlichen Verkehrsmittel ermutigen.

Während der Präsentation der Projektergebnisse wurden die wichtigsten Inhalte des Projektes mittels "Graphic Recording" festgehalten | Foto: Lebeshilfen SD | Silke Traunfellner
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In den vergangenen neun Monaten wurden im Rahmen des Projektes verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen entwickelt, die die Projektteilnehmer:innen und in weiterer Folge möglichst viele Menschen mit Behinderung dazu befähigen sollen, Öffis anstelle von Behindertentaxis zu nutzen. Finanziert vom Klima- und Energiefonds, setzte die Lebenshilfe das Projekt mithilfe der fachlichen Expertise des Verkehrsplanungsbüros Planum um. An "inklusiv.mobil.nachhaltig" haben sieben Kund:innen von vier Standorten der Lebenshilfe teilgenommen – die Ergebnisse wurden heute präsentiert.

Susanne Maurer-Aldrian (Lebenshilfe) und Heinz Buschmann (Klima- und Energiefonds) waren bei der Präsentation per Video zugeschaltet | Foto: Lebeshilfen SD | Silke Traunfellner
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Verständnis und Unterstützung

Einen Eindruck davon, was für Schwierigkeiten sich bei der Öffi-Nutzung für jemanden auftun können, der intellektuell oder körperlich beeinträchtig ist, bekommt man, als ein Projektteilnehmer, Christian Gutschi, seine Erfahrungen schildert. Wie man es ihm und anderen in seiner Situation im öffentlichen Verkehr leichter machen kann, wurde im Rahmen des Projektes eruiert. 

Die Projekt-Teilnehmer:innen, die mit ihrer Teilnahme viel Mut bewiesen haben, bekamen eine Urkunde verliehen  | Foto: Lebeshilfen SD | Silke Traunfellner
  • Die Projekt-Teilnehmer:innen, die mit ihrer Teilnahme viel Mut bewiesen haben, bekamen eine Urkunde verliehen
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Entstanden sind dabei zum einen verschiedene Informations- Lerntools, mit denen sich mit Bus Bahn und Bim vertraut gemacht werden kann. Darunter Spiele, Videos und ein Glossar, das wichtige Begriffe zum Thema Klima und Mobilität in eine einfache und verständliche Sprache übersetzt. Eine wichtige Rolle bei dem Projekt spielte außerdem die Bewusstseinsbildung der Teilnehmenden, betont Susanne Maurer-Aldrian, sowie die Mobilitätstrainings, die im geschützten Rahmen im Verkehrspark des ÖAMTC stattfinden konnten.

Lerneffekt für alle

Interessiert an dem Projekt scheinen neben den Beteiligten auch Vertreter:innen aus der Politik und Stadtregierung zu sein: Gemeinderat David Ram (Grüne) zeigt sich begeistert von dem Projekt der Lebenshilfe, denn das Anliegen, einer breiteren Bevölkerungsgruppe den öffentlichen Verkehr näher zu bringen, treffe "den Kern der Zeit. Und auch Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), der sich als ehemaliger Behindertenpädagoge der Lebenshilfe sehr über "inklusiv.nachhaltig.mobil" freut, sieht den Outcome des Projektes als "Win-win-Situation". 

Stadtrat Kurt Hohensinner war als Behindertenpädagoge bei der Lebenshilfe tätig. Er freut sich über das Projekt. | Foto: Lebeshilfen SD | Silke Traunfellner
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Deutlich wird jedenfalls, dass alle Mitwirkenden von dem Projekt profitieren und lernen konnten. Kurt Fallast, der Geschäftsführer von Planum betont, dass sie im Planungsbüro ein viel besseres Verständnis dafür erlangen konnten, was Barrierefreiheit wirklich bedeutet: "Es geht nicht nur um Rampen und Bordsteinkanten, sondern auch ganz wesentlich um barrierefreie Kommunikation". 

"Chapeau, was hier geleistet wurde" heißt es auch von Seiten des Klima- und Energiefonds. Laut Programm Manager Heinz Buschmann habe sich ihre Unterstützung des Projektes auch schon deshalb ausgezahlt, weil daraus viele Denkanstöße für zukünftige Vorhaben im Bereich Mobilität gegeben wurden.

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