Ab morgen in Graz
Neue Linien 4 und 6 nehmen endlich Fahrt auf
Es ist soweit: Morgen Freitag (fünf Uhr früh) fahren die ersten regulären Straßenbahnen auf den frisch ausgebauten Strecken in Richtung Reininghaus und Smart City. Aber das sind nicht die einzigen Neuerungen im Grazer Netz.
GRAZ. Im Westen gibt es aktuell ziemlich viel Neues. Nicht nur dass sich in Bahnhofsnähe zunehmend riesige Betonwohnblöcke aus dem Boden erheben (in den neuen Stadtteilen 'Smart City' und 'Reininghaus' werden irgendwann bis zu 15.000 Menschen unterkommen), auch der Ausbau des Straßenbahnnetzes schreitet voran. Morgen in der Früh werden die neuen Linien 4 und 6 in Richtung Reininghaus und Smart City nach zwei Jahren Bauzeit endlich ihren Betrieb aufnehmen.
Das Ende einer Großbaustelle...
Damit wird endlich ein Projekt abgeschlossen, dessen Grundstein schon 2013 mit dem Vorschlag für die Verlängerung in Richtung Reininghaus gelegt wurde. Bürgermeisterin Elke Kahr zeigte sich begeistert: „Die Linien 4 und 6 sind quasi das Rückgrat der beiden Stadtteile im Grazer Westen und ein ganz wichtiger Schritt im öffentlichen Verkehr der Stadt Graz.“ In der Diskussion rund um die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in der steirischen Landeshauptstadt war die frisch gewählte Bürgermeisterin für den weiteren Ausbau der Straßenbahnen eingetreten. Gemeinsam mit dem Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler hatte sie eine Studie zu Kosten und Nutzen des Straßenbahnausbaus vorgelegt (die Woche berichtete).
...aber doch erst der Anfang
Kein Wunder, dass Kahr gleich betont, dass das Großprojekt im Grazer Westen nur der Anfang sei: Als nächstes stehe die Innenstadtentflechtung an. Parallel dazu werde auch an einer Süd-West-Linie gearbeitet, mit deren Bau noch in dieser Periode begonnen werden soll. Der Straßenbahnausbau habe in der dunkelrot-grün-roten Koalition oberste Priorität.
Passend dazu werden übrigens auch neue Straßenbahnen angekauft: Rund 62 Millionen Euro sind bereits für den Ankauf von 15 neuen Fahrzeugen sowie einem Ausbau der Remise in Eggenberg freigegeben. Aber zurück zu den neuen Linien, die hat sich die Stadt nämlich auch einiges kosten lassen:
Fakten zum Großprojekt
- 3,1 Kilometer Streckenlänge: 1,8 km nach Reininghaus und ca. 1,3 km in die Smart City
- Im 6-Minuten-Takt fahren die Straßenbahnen in den Früh- und Abendspitzen. Ansonsten alle 7,5 Minuten.
- 72,5 Millionen Euro hat das ausgemacht, das Land Steiermark trägt ein Drittel der Kosten
Taktverdichtung im Bus-Netz
Neben dem Straßenbahnausbau sollen die neuen Stadtteile aber auch über Busverbindungen optimal erreichbar sein: Zu diesem Zweck wurde die Streckenführung der Linie 65 verändert (was allerdings nicht allen Freude bereitet, mehr dazu hier) sowie der Takt der einiger anderer Linien verdichtet. Mehr zu den neuen Fahrplänen gibt es auf der Webseite der Holding Graz. Um das Verkehrsangebot im neuen Stadtteil vollends abzurunden, hat die Holding auch drei weitere tim-Mobilitätsknoten errichtet: Ab jetzt kann man sich an der Haltestelle Reininghaus sowie am Brauhausplatz und and der Endhaltestelle SmartCity e-Autos ausborgen.
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