Kommentar
Psychisch kranke Menschen besser begleiten
Es ist jetzt über zwei Jahre her: Damals hatte die WOCHE aufgezeigt, dass psychisch kranke Menschen immer öfter zum Problem bei Nachbarschaftskonflikten werden. Das für Mediation zuständige Friedensbüro berichtete von stark steigender Tendenz, über 30 Vorfälle hatte man damals bereits zu verzeichnen, diese reichten von Beschimpfungen bis hin zu körperlichen Attacken, eine Frau wurde sogar über die Stiege gestoßen.
Die damals aufgestellte Forderung: Man müsse diese Menschen nach ihrer Entlassung aus dem Spital besser betreuen und auch kontrollieren – vor allem, ob sie sich an die verschriebenen Medikationen halten würden. Was folgte war ein empörter Aufschrei, es würde hier eine pauschale Verunglimpfung von kranken Menschen betrieben.
Die einzige Konsequenz, die von den politisch Verantwortlichen in Graz daraus gezogen wurden, waren zahlreiche runde Tische, das Land Steiermark, viele Experten wurden eingebunden. Verändert hat sich an der Situation bis heute leider wenig bis gar nichts.
Der mehr als tragische Tod einer jungen Grazerin, mutmassliches Opfer eines psychisch kranken Menschen, hat die Diskussionen jetzt wieder kurzfristig aufflammen lassen. Die nächsten runden Tische werden nicht lange auf sich warten lassen – in dieser schnelllebigen Zeit wird das Thema aber wohl schnell wieder vom (runden) Tisch sein. Und wir alle hoffen, nicht bald wieder einen neuen "Anlassfall" diskutieren zu müssen ...
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