Fan-Andrang
Stadion-Anwohnern graut vor zweitem Grazer Erstligisten

Mehr Spiele und steigende Zuschauerzahlen verlangen nach neuen Konzepten rund ums Stadion, mahnen Anrainerinnen und Anrainer. | Foto: GEPA
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Ab Herbst könnte Graz zwei Fußball-Erstligisten haben. Das sorgt für flaue Gefühle bei den Stadion-Anrainerinnen und Anrainern, die schon jetzt unter der (nicht) vorhandenen Infrastruktur in Liebenau leiden.

GRAZ/LIEBENAU. Auch Grazerinnen und Grazer, die sich eigentlich nicht für Sport interessieren, dürften inzwischen Wind vom Fußball-Hype in der steirischen Landeshauptstadt bekommen haben. Umso mehr gilt dies für die Menschen, die in unmittelbarer Nähe zur Merkur Arena leben. Dass deren in die Jahre gekommene Infrastruktur dringend verbessert werden muss, um aktuellen wie künftigen Anforderungen Rechnung zu tragen, forderte man zuletzt seitens des Grazer AK und des SK Sturm unisono bei einem Sicherheitsgipfel - MeinBezirk.at berichtete.

Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas: "Die Bezirksvertretung muss bei Sicherheitsthemen eingebunden werden." | Foto: Stadt Graz
  • Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas: "Die Bezirksvertretung muss bei Sicherheitsthemen eingebunden werden."
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Was Liebenaus Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas dabei sauer aufstößt: Weder Anrainerinnen und Anrainer noch Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter waren – wie schon im Herbst, nachdem es beim Grazer Derby zu Ausschreitungen gekommen war – an den Gesprächen beteiligt. "An die Geräuschkulisse und die Verschmutzung an Spieltagen haben sich viele, die dort leben, schon gewöhnt", verrät Kvas, dessen Telefon gerade an Wochenenden immer wieder heiß läuft, "aber mit der Verkehrs- und Parkplatzsituation kann es so nicht weitergehen – und bei Gewaltexzessen hört sich sowieso alles auf". Daher dürfe es nicht damit getan sein, in neue Sektoreingänge und Zäune innerhalb des Stadions zu investieren: "Auch für die Gegend rundherum braucht es bessere Konzepte."

Seit jeher Begleiterscheinung von Spieltagen: "Wildpinkler" und Müll im Vorgarten | Foto: MeinBezirk.at
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Gleicher Meinung ist Vanessa Legenstein, die unweit der Merkur Arena in einer Parallelgasse der Liebenauer Hauptstraße wohnt. Geht es nach ihr, sollten bei Risikospielen deutlich weniger Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen werden – auch um der Polizei die Arbeit zu erleichtern. Wobei sie klarstellt: "Ich habe kein Problem mit Fußball oder gewissen Vereinen – manche Sachen muss man aushalten, wenn man neben einem Stadion zu Hause ist, das ist mir schon klar." Wenig Freude haben sie und ihr Umfeld dennoch, "wenn bei uns alles abgesperrt wird, sodass wir weder rein- noch rauskönnen".

Größerer Fan-Andrang in Sicht

Dass dies noch häufiger der Fall sein werde, wenn neben Sturm auch der GAK in die erste Liga aufsteigt, liegt für sie auf der Hand. Denn sollten statt Zweitligisten wie Lafnitz, Stripfingund Horn künftig der LASK, Rapid und Austria Wien Konkurrenten der "Rotjacken" in der obersten Spielklasse sein und es noch dazu zu regelmäßigen Grazer Derbys kommen, müsse der zu erwartenden Zunahme an Fans bei der Abwicklung der Spieltage Rechnung getragen werden.

Sportliche Erfolge sorgen immer öfters für volles Haus sowie "Zusatzspiele" im ÖFB-Cup und in internationalen Bewerben – jetzt muss infrastrukturell nachgezogen werden. | Foto: GEPA
  • Sportliche Erfolge sorgen immer öfters für volles Haus sowie "Zusatzspiele" im ÖFB-Cup und in internationalen Bewerben – jetzt muss infrastrukturell nachgezogen werden.
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Ebenso wie bei internationalen Bewerben, im Rahmen derer zuletzt Sturm – und damit Liebenau – Besuch von zerstörungswütigen Fans aus den Niederlanden, der Slowakei und Italien bekommen hat. "Was zum Beispiel die Leute von Feyenoord (Rotterdam, Anm.) bei uns aufgeführt haben, kann ja nicht als neue Normalität gelten", so Legenstein, die betont, sich ohnehin schon damit abgefunden zu haben, immer wieder auf Kosten sitzen zu bleiben: "Eine Versicherung gegen Vandalismus bekommt bei uns in der Gegend niemand mehr. Wenn bei Autos der Lack zerkratzt wird, Spiegel oder Auspuffe runtergetreten werden, jemand den Zaun oder das Garagentor ansprüht, müssen wir selbst dafür aufkommen."

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