Verkehrsinfarkt und Parkchaos
Stadion-Nachbarn warten weiter auf Lösung

Licht und Schatten: Der sportliche Erfolg der Grazer Vereine hat aufgrund fehlender Infrastruktur massive Auswirkungen auf das Stadion-Umfeld. | Foto: GEPA
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  • Licht und Schatten: Der sportliche Erfolg der Grazer Vereine hat aufgrund fehlender Infrastruktur massive Auswirkungen auf das Stadion-Umfeld.
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Neben der Müll-Thematik setzen den Stadion-Anwohnerinnnen und -Anwohnern zusehends falsch parkende Autos und der damit regelmäßig verbundene Verkehrskollaps zu. Auf den großen Wurf seitens der Stadtpolitik müssen sie weiter warten. Immerhin: Erleichterung soll der neue Mobilitätsplan 2040 bringen.

GRAZ/LIEBENAU. Die Lage ist verzwickt, die Meinungen liegen weit auseinander. Für unzählige Leserreaktionen sorgte zuletzt ein MeinBezirk.at-Artikel über die Infrastruktur-Problematik rund um die Merkur Arena. Darin brachten Anwohnerinnen und Anwohner ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass sich die Situation, sollten ab Herbst zwei Grazer Erstligisten ihre Heimspiele in Liebenau austragen, nochmals verschärft. In entsprechenden Nachrichten an die Redaktion fand sich neben Mitgefühl für die Stadion-Nachbarinnnen und -Nachbarn teils auch großes Unverständnis. So vermerkte ein Leser, dass ebendort sowohl der GAK als auch der SK Sturm früher ihre Erstliga- und internationalen Partien ausgetragen haben.

Völlig verstopft: der Neufeldweg an Spieltagen | Foto: privat

Das sei zwar richtig, bemerkt eine Bewohnerin der Liebenauer Hauptstraße, allerdings habe sich die Intensität der Feindschaften, der Zuschaueransturm und die damit verbundene Verschmutzung über die Jahre kontinuierlich gesteigert: "Wir wohnen hier seit 45 Jahren und haben schon vieles miterlebt: Stadionneubau, -umbau und Zubauten, große Konzerte, Champions League und Europacup, aber dieses Chaos und die Hilflosigkeit aller Verantwortlichen in den letzten drei Jahren ist einzigartig und unfassbar."

Knackpunkte Parken und Verkehr

Dabei seien regelmäßig zugeparkte Hauseinfahrten fast noch das geringste Problem, doch selbst in diesen Belangen wurde man seitens der Stadionverwaltung bislang nur vertröstet. Nun soll sich zumindest in puncto Busparkplätze etwas tun, heißt es aus dem Büro von Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Dort betont man, dass es zur verschärften Situation gekommen war, weil für europäische Bewerbe eine größere Fläche für TV-Übertragungswägen bereitgestellt werden musste. Als Zwischenlösung steht ein mobiler Zaun im Raum, sodass zumindest bei österreichischen Bewerbsspielen mehr Platz zur Verfügung steht. Eine weitere Maßnahme will man demnächst verkünden.

Nichts geht mehr: Zugeparkte Einfahrten sind keine Seltenheit. | Foto: privat
  • Nichts geht mehr: Zugeparkte Einfahrten sind keine Seltenheit.
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Auch im erweiterten Umfeld zeigt man sich betroffen: "Bei jedem Heimspiel von Sturm wird der Neufeldweg zwischen der Petrifelderstraße und der Emil-Ertl-Gasse von Falschparkern so blockiert, dass nur mehr eine Fahrspur frei bleibt. Das führt zu Staus, Lärm und Abgasen. Anrufe bei der Polizei bringen keine Hilfe. Dort wird man an die Stadtverwaltung verwiesen", schildert ein Leser seine Erfahrungen.

Doch: "Die Stadtplanung hat derzeit aktuell keine großen Themen im Stadionbereich", heißt es indes aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). Allerdings gebe es viele Überlegungen zum Verkehr – im Raum steht etwa die Einrichtung einer Wohnstraße in Stadionnähe: "Längerfristig wird im Rahmen des Mobilitätsplans 2040, der im Sommer fertig sein wird, an Maßnahmen gearbeitet, die auch die Liebenauer Hauptstraße und die Conrad-von-Hötzendorf-Straße miteinbeziehen, um auch die Situation rund ums Stadion zu verbessern."

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