Hitzeschutz
Interessensvertretung fordert Schutz für wartende Fahrgäste
In diesen heißen Tagen wird das Warten auf Bus und Bim oft zur schweißtreibenden Herausforderung. Was die Interessensvertretung "Fahrgast" und wie die Holding Graz Linien dazu stehen.
GRAZ. Die meisten Wartehäuschen an den Grazer Haltestellen sind mit ihren Glasdächern zwar hübsch anzusehen, bieten aber keinen Schutz vor der Sonne. Im Gegenteil, die Hitze staut sich unter dem Glasdach. Die Interessensvertretung "Fahrgast" mahnt an, dass dieses Phänomen in Zeiten des Klimawandels mit steigenden Temperaturen immer öfter auftreten werde.
Interessensvertretung fordert Hitzeschutz
Konkret werden kurz-, mittel- und langfristige Lösungen zur Abhilfe gegen das Schwitzen unterm Wartehäuschen gefordert. Mit einer weißen Lackierung der Dachflächen könnte kurzfristig Abhilfe geschaffen werden. "Allein durch Abschattung und Reflexion wird die Temperatur unter dem Dach bereits merklich gesenkt", regt die Interessensvertretung an.
Mittelfristig könne mit seitlichem Kletterpflanzenbewuchs für weitere natürliche Beschattung gesorgt werden, auch das Mikroklima könne sich so verbessern. Langanhaltend und nachhaltig für Schatten sorgen könnten Baumpflanzungen, zumindest dort, wo es die örtlichen Verhältnisse zuließen.
Die Wartehäuschen für die Öffentlichen Verkehrsmittel in Graz werden von der Werbeagentur Ankünder "nach bedarfsorientierter Abstimmung mit den Holding Graz Linien und der Stadt Graz/Verkehrsplanung" errichtet, wie die Holding auf Anfrage mitteilt. Dass das extra für Graz freigegebene Modell rundherum aus Glasfächen bestehe, sei darin begründet, dass mit bestmöglicher Einsicht gleichzeitig Sicherheit und Schutz vor Wind und Wetter gewährleistet werden.
Holding plant Folie statt Farbe
Wo sich die Wartehäuschen im Sommer zu stark erhitzen und es die Gegebenheiten zuließen, so die Holding, werden schattenspendende Folien am Glasdach angebracht. Denkbar wäre das zum Beispiel in der Triester Straße und der Karlau. Jene Folien sollen bei bestehenden Wartehäuschen ebenso schattenbringend wirken, wie vom Verein Fahrgast beschrieben.
"Beim Bau von neuen Wartehäusern wird ein begrüntes Dach je nach Situierung und Möglichkeit geprüft, was aber bei bestehenden Wartehäusern aufgrund der Statik nicht einfach adaptiert werden kann", so Gerald Zaczek-Pichler, Sprecher der Holding Graz. Beim begrünten Dach könne Sedum verwendet werden, das ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Dickblattgewächse, die Regennässe speichern und sich damit sehr gut selbst erhalten kann.
Ein seitliche Begrünung so Zaczek-Pichler, könne nur bei regelmäßiger Pflege von Dauer sein. Die seitens der Holding bisher angestellten Versuche dahingehen, seien aufgrund der aufwendigen Betreuung – Gießen, die Behebung von Vandalismus etc. – in der Breite nicht realisierbar.
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