Alarmierend
FPÖ beklagt immer mehr Angriffe auf Polizisten
Man sollte eigentlich meinen, dass die "Freunde und Helfer" kraft ihres Amtes und ihrer Aufgaben eher selten das Opfer von gewalttätigen Angriffen werden. Dass dies leider nicht so ist, beweist eine aktuelle Statistik des Innenministeriums, die dieses auf Anfrage des steirischen FP-Nationalrates Hannes Amesbauer veröffentlicht hat.
Weit über 125 schwer verletzte Polizeibeamte
Demnach ist es 2018 österreichweit zu 1.248 tätlichen Übergriffen auf Polizeibeamte gekommen, 2019 waren es schon 1.517, heuer bis dato – trotz Lockdown – bereits 709 Attacken auf die Ordnungshüter. Auch die Steiermark liefert da einen ordentlichen "Anteil" ab. 2018 sahen sich 61 Polizisten mit einem tätlichen Angriff konfrontiert, 2019 waren es 170, heuer bereits 105.
Erschütternde Bilanz: Dabei wurden in den letzten zweieinhalb Jahren 1.822 Polizisten leicht und 125 Polizisten schwer verletzt. Eigentlich dürften die Zahlen sogar noch deutlich höher sein, denn aus nicht erklärbaren Hintergründen werden diese Zahlen für die Steiermark und Vorarlberg nicht erfasst.
Fast eine halbe Million Euro Sachschaden
Auch die Dienstfahrzeuge bekamen übrigens ihren Teil der Aggression ab: Seit 2018 kam es zu 474 Sachbeschädigungen mit einem Gesamtschaden von rund 470.000 Euro. In der Statistik scheinen auch 48 beschädigte steirische Polizeiautos auf, Kosten (für den Steuerzahler): 36.000 Euro.
Unmut bei der FPÖ
Zahlen die bei Amesbauer und dem steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek für große Besorgnis verursachen. „Diese Statistik ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie hart und gefährlich der polizeiliche Alltag für unsere Beamten ist“, sagt Kunsaek. Und fordert im gleichen Atemzug: „Jene, die unsere polizeiliche Infrastruktur, die Dienstwägen und letztlich auch die Polizisten selbst attackieren, müssen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen." Amesbauer bemängelt außerdem den aus seiner Sicht zu geringen Fokus auf diese Straftaten: „In der jüngsten Vergangenheit rückt die gegen Polizisten gerichtete Gewalt in der öffentlichen Diskussion bedauerlicherweise völlig in den Hintergrund. Die Angriffe gegen die Polizei dürfen nicht totgeschwiegen werden." Kritisch sieht er die unzureichende statistische Auswertung des Innenministeriums, da beispielsweise in der Steiermark keine Statistiken im Zusammenhang mit im Einsatz verletzten Exekutivbeamten geführt würden. Nicht einzusehen sei außerdem, dass es keine statistische Erhebung über Tatverdächtige im Zusammenhang mit Gewalttaten gegen Polizisten gebe. "Vor allem wäre die Staatsbürgerschaft der Angreifer interessant. Offenbar hat der Innenminister kein Interesse an einer transparenten Debatte“, so Amesbauer abschließend.
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