"Du bist nicht allein!"
Seelischen Erkrankungen entstigmatisieren

Mut haben, um Hilfe zu bitten: Mit der Kampagne "Du bist nicht allein!" möchte die Stadt Graz bestärken, sich bei psychischen Krisen und Erkrankungen Hilfe zu holen und die Unterstützungsangebote zu nutzen. | Foto: pixabay
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  • Mut haben, um Hilfe zu bitten: Mit der Kampagne "Du bist nicht allein!" möchte die Stadt Graz bestärken, sich bei psychischen Krisen und Erkrankungen Hilfe zu holen und die Unterstützungsangebote zu nutzen.
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Tabus brechen, informieren und darüber reden: Die Stadt Graz stellt ihre neue Anti-Stigma-Kampagne zur seelischen Gesundheit der Stadt Graz vor. Psychische Erkrankungen sind immer noch ein großes Tabuthema.

GRAZ. Wie häufig antwortest du auf die Frage "Wie geht es dir?" ganz ehrlich? Offen über Probleme zu sprechen, Sorgen und Ängste zu thematisieren fällt vielen Menschen selbst im vertrauteren Kreis schwerer, als es sollte. Noch schwieriger wird es, wenn es sich tatsächlich um psychische Erkrankungen handelt. Obwohl sie längst zahlreiche Leute betreffen, sind sie nach wie vor ein großes Tabuthema

Um dem entgegenzuwirken startet die Stadt Graz nun eine umfassende Kampagne zur seelischen Gesundheit unter dem Motto "Du bist nicht allein!", mit der mehrere Ziele verfolgt werden sollen. Einerseits möchte man die Bevölkerung sensibilisieren und informieren, es sollen Tabus durchbrochen und das Reden über psychische Probleme zur Normalität werden. Andererseits rücken durch die Kampagne auch alle Maßnahmen zur psychischen Stabilität in den Fokus, die die Stadt Graz fördert. Im Rahmen der Aktion bieten verschiedene Einrichtungen eine Vielzahl an niederschwelligen und professionellen Angeboten an, die alle dazu dienen, Erkrankungen der Psyche bestmöglich zu behandeln.

Professionelle und niedrigschwellige Angebote

Mit einer Vielzahl von Angeboten rund um seelische Gesundheit startet die Kampagne Mitte September mit einer Plakataktion. Am 24. Oktober beispielsweise begeht das Gesundheitsamt der Stadt Graz im Großen Saal der Arbeiterkammer den Tag der seelischen Gesundheit mit einer Informationsveranstaltung. Weiters beteiligen sich das KIZ Royal Kino mit zwei thematisch passenden Filmvorführungen für Schulkinder sowie für Erwachsene und der Verein Achterbahn mit seinem Veranstaltungsformat "Beim Reden kommen die Leut' z'samm".  

v.l.: Eva Winter (Gesundheitsamt), Detlef Scheiber (Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen), Ingrid Jagiello (Landesverband für Psychotherapie), Michaela Wambacher (Achterbahn), Stadtrat Krotzer, Max Mazelle (städtische Kommunikation) | Foto: Stadt Graz Fischer
  • v.l.: Eva Winter (Gesundheitsamt), Detlef Scheiber (Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen), Ingrid Jagiello (Landesverband für Psychotherapie), Michaela Wambacher (Achterbahn), Stadtrat Krotzer, Max Mazelle (städtische Kommunikation)
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Mit der neu eröffneten Beratungseinrichtung Gesundheitsdrehscheibe in der Annenstraße 28 ist erst vor Kurzem ein professionelles und niederschwelliges Angebot geschaffen worden, um den Zugang zum Medizinsystem zu erleichtern. Neben dem ist die Auswahl professioneller Unterstützungen in Graz ist vielseitig und richtet sich, wenn auch nicht ausschließlich doch zu einem Großen Teil, an ältere Personen. Die Steirische Altzheimerhilfe SALZ hat beispielsweise in dieser Woche ihren Ratgeber Demenzwegweiser neu aufgelegt. Mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen über das "Grazer Alterspsychatrische Modell" werden verschiedene Einrichtungen in und von der Stadt gefördert, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Alle Anlaufstellen zum Thema seelische Gesundheit in der Stadt findest du auf dieser Website der Stadt Graz aufgelistet.

Psychosoziale Unterstützung für Kinder

Zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen gibt es für ganz Österreich die telefonische Anlaufstelle zur Soforthilfe "Rat auf Draht". Unter der Notrufnummer 147 oder online unter rataufdraht.at finden Kinder und Jugendliche 24 Stunden am Tag Hilfe und Beistand bei allen herausfordernden Situationen des Lebens –kostenlos und anonym. Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 startet das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung nun eine offizielle Kooperation, bei der dieser Dienst ausgeweitet wird und die die bestehende Hotline der Schulpsychologie (0800 211 320) übernehmen wird. 

(v.l.) C. Piriwe, B. Satke, C. Plakolm von "Rat auf Draht" und Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung M. Polaschek stellen ihre neue Kooperation vor, bei der die psychosoziale Beratung und Betreuung für (Berufs-)Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt  wird. | Foto: BKA/Regina Aigner
  • (v.l.) C. Piriwe, B. Satke, C. Plakolm von "Rat auf Draht" und Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung M. Polaschek stellen ihre neue Kooperation vor, bei der die psychosoziale Beratung und Betreuung für (Berufs-)Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt wird.
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Auch Eltern oder Bezugspersonen von Kindern im Altern von 0 bis 24 Jahre können über das Angebot Unterstützung erhalten: durch Online-Video-Beratungen mit Expertinnen und Experten, hilfreiche Informationen oder Webinare. Mehr Infos hierzu gibt es auf der elternseite.at.

"Und eins noch: Mit 'nem Beinbruch gehst du auch zum Orthopäden. Deshalb kannst du ja vielleicht mal mit 'nem Psychologen reden", singt Julia Engelmann in ihrem Song Grapefruite und bringt es auf den Punkt – Song-Empfehlung der Redaktion für alle, ob psychisch krank oder nur peripher damit in Kontakt. 

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