Vulkanland, Graz und Semriach freuen sich über VCÖ-Mobilitätspreis 2017

Nachhaltige Mobilität: Die VCÖ-Mobilitätspreisträger mit VCÖ-Experte Markus Gansterer (2. v. rechts, stehend), Landesrat Anton Lang (3. v. rechts, stehend) und Dietmar Schubel von der ÖBB (2. v. l.). | Foto: Land Steiermark
  • Nachhaltige Mobilität: Die VCÖ-Mobilitätspreisträger mit VCÖ-Experte Markus Gansterer (2. v. rechts, stehend), Landesrat Anton Lang (3. v. rechts, stehend) und Dietmar Schubel von der ÖBB (2. v. l.).
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Klimaverträgliche Mobilität: Das ist das Stichwort, dem sich der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) verschrieben, der seit Jahren den VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark vergibt. So wurden heute das Projekt "eautoteilen im Steirischen Vulkanland" den Gesamtsieg holen, Silber ging ex aequo an das Projekt "rund um mobil Semriach" sowie das Grazer Fahrrad-Lieferservice "velofood".

Sieg für "eautoteilen im Vulkanland"

Heuer ging der Sieg in die Südosteiermark: 23 Gemeinden und 16 Unternehmen sind seit 2016 an "eautoteilen im Steirischen Vulkanland", dem österreichweit größten Carsharing-Projekt, beteiligt. Sie starteten die Initative mit dem Ziel, ein Bewusstsein für gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen zu schaffen und stellen einer großen Zielgruppe insgesamt 41 Elektrofahrzeuge sowie 16 elektrische Nutzfahrzeuge zur Verfügung. In diesem Zusammenhang haben sie 73 öffentlich zugängliche E-Tankstellen installiert. "Carsharing ermöglicht es, in den Regionen das teure Zweitauto zu sparen", erklärt Gansterer. "Es ist wirklich sehr schön, dass so viele Betriebe beteiligt sind und wir freuen uns sehr über den Preis", sagte Karl Puchas, der Geschäftsführer der LEA GmbH, der den Preis stellvertretend für alle Beteiligten annahm.

Silber für Graz und Semriach

Den zweiten Platz teilen ich ex aequo die Gemeinde Semriach und das Grazer Fahrrad-Lieferservice "velofood". "Wir haben 27 Partner-Restaurants, die sich verpflichten, alles biologisch zu produzieren. Wir liefern das Essen dann in einem thermoisolierten Rucksack per Rad aus und tragen so unseren Teil zur Klimafreundlichkeit bei", erklärte Jonathan Stallegger das nachhaltige Lieferservice.
Und auch Semriach leistetet einen nachhaltigen Beitrag. "Wir sind eine sehr weitläufige Gemeinde mit vielen Kilometern und Höhenmetern", erklärte Projektleiterin Michaela Ziegler, die den Preis für das E-Carsharing-Projekt in Semriach entgegennahm. Schon seit 2014 wird dort nachhaltige Mobilität gefördert, im Juli diesen Jahres kam das Sammeltaxi "GUSTmobil" hinzu. Dieses deckt mit insgesamt 140 Haltepunkten das gesamte Gemeindegebiet ab und gewährleistet auch den Zugang zur S-Bahn. Außerdem werden Hausabholungen für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen angeboten. "Wir bieten ein Gesamtmobilitätskonzept und wollen in Zukunft auch verstärkt E-Bikes einsetzen", erklärte Ziegler.

E-Mobilität für Klimabilanz wichtig

"Elektromobilität ist für unsere Klimabilanz enorm wichtig. Dabei wird der Fokus nicht nur auf die Städte, sondern auf die gesamte Steiermark gelegt", erklärt Verkehrslandesrat Anton Lang, der auch auf die Folgen von Stürmen  und Starkregen aufmerksam machte. Er freue sich sehr über die vielen Einreichungen und innovativen Initiativen zum Thema Mobilität. "Auch diesmal hatten wieder Initiativen die Nase vorne, welche die zukunftsweisenden Intentionen meiner Ressorts Verkehr, Umwelt und Erneuerbare Energien vereint", so Lang, der auch allen Gewinnern herzlich gratulierte.

Schwierig, aber möglich

Als schwierig, aber möglich bezeichnete VCÖ-Experte Markus Gansterer das Ziel, die Mobilität in den Regioinen auf Kurs zu bringen. "Neben einer verkehrssparenden Siedlungsentwicklung, der Stärkung der Ortskerne und Nahversorger ist die Kombination von flexiblen Angeobten im Öffentlichen Verkehr mit E-Carsharing, Radfahren und Gehen eine umweltverträgliche Mobilitätsoption", führte Gansterer aus. Zugleich betonte er, dass ein E-Auto auf die gesamte Lebensdauer gerechnet viermal umweltverträglicher sei. Wird es mit Öko-Strom betrieben ist es durch die geringeren CO 2-Emissionen sogar bis zu neunmal umweltverträglicher als Diesel- und Benzinfahrzeuge. Das Zugfahren, Radfahren oder Gehen werden von den Experten als ideale Mobilitätslösung für kürzere Strecken genannt.

Klimaverträglicher Verkehr

Da der Verkehr das größte Sorgenkind beim Klimaschutz ist, stand der heurige VCÖ-Mobilitätspreis unter dem Motto "klimaverträglich mobil". Dieser wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und der ÖBB vergeben und vom Verkehrsverbund Steiermark, Holding Graz sowie Energie Steiermark unterstützt.
In diesem Zusammenhang nannte Dietmar Schubel von der ÖBB den Koralmtunnel als wichtgen Beitrag für klimaverträglichen Verkehr: "Durch die 130 Kilometer lange Koralm werden nicht nur Bahnreisende schneller und umweltschonender transportiert, sondern auch Güterzüge können länger und schwerer beladen werden. Das entlastet die Straße, schont die Umwelt und senkt die Transportkosten."

Genaue Informationen zum Mobilitätspreis und den Preisträgern gibt es hier.

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