Niemand spricht vom Smart Meter - warum?

Stromsparen mit Smart Meter?

Wie alles Begann
In den Jahren 2018 und 2019 gab es viele hitzige Diskussionen, denn der Smart Meter sollte flächendeckend eingeführt werden.
Einige Konsumenten sahen eine große Bedrohung und Spionagemöglichkeit.
Während Energiekonzerne und Netzbetreiber die Einsparpotentiale bewarben, die Smart Meter bringen könnten.

Dann kam Corona und es wurde sehr ruhig um den Smart Meter.
Dann kam die Energiekrise und die Strompreise explodierten...
Interessanterweise gab es keine Kommentare und Beiträge zum Smart Meter mehr - Warum?

Was ist ein Smart Meter?

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, der im besten Fall den viertelstündlichen Verbrauch, die viertelstündliche elektrische Leistung, ausgibt. Um dies Funktionen zu nutzen, muss der Smart Meter erst vom Haushalt "authorisiert" werden. Beim Stromnetz Graz z.B. mit dem Formular "Zustimmungserklärung zur Auslesung und Verarbeitung von Viertelstundenwerten".  Mit Unterstützung vom Hausverstand, den wir ja alle haben, können wir dann das Optimale herausholen. Mit dem alten Ferarris-Zähler ginge das auch,  aber es ist sehr aufwendig. Laut Medienberichten könnte ein Smart Meter auch elektrische Verbraucher ein- und ausschalten. Das ist bei uns nicht gewünscht und auch nicht möglich, da überall der Stecker gezogen wird ;-)

Selbstversuch Smart Meter

Nach einigem zögern beschloss ich dann im Februar 2022 die Ablehnung vom Smart Meter zu widerrufen, um dessen Möglichkeiten zu testen.
Am Freitag den 22.4. wurde dann unser Smart Meter montiert.
(Beigefügt zwei interessante Screenshots von unserem Stromverbrauch.)

Was kann ein Smart Meter?

Erstes Ziel - die Null-Watt-Leistung
Zuerst sollte einmal versucht werden eine Leistung von Null Watt zu erreichen.
Von einer Null-Watt-Leistung spricht man dann, wenn kein Strom verbraucht wird.
Am einfachsten wir dieser Wert erreicht, wenn niemand anwesend ist, bzw. wenn alle schlafen. Die einzigen Geräte die dann Strom verbrauchen sind dann Kühl- und Gefriergeräte.
Auf Sonderfälle wie Heizungspumpen, Alarmanlagen und andere möchte ich diesmal  nicht eingehen. Bitte den beigefügten Screenshot beachten. Eine Null-Watt-Leistung ist nur dann möglich, wenn es keine Standby-Verbräuche gibt.

Was sind Standby-Verbräuche?

Unter Standby-Verbrauch versteht man den Stromverbrauch, den elektrische Geräte verursachen, während sie auf ihren Einsatz warten.
Laut Medienberichten könnte ein Smart Meter auch elektrische Verbraucher ein- und ausschalten. Das ist bei uns nicht gewünscht und auch nicht möglich, da überall der Stecker gezogen wird ;-)

Bei unserem Haushalt würden folgende Standby-Verbräuche anfallen:

• Interent Modem (Ist niemand da - wird Modem ausgeschaltet) 9,1 Watt
• Mikrowelle, etwa 10 Minuten pro Tag genutzt (Hauptschalter montiert) 2,1 Watt
• Sonstige Geräte wie Drucker, Notebooks, ca. 9 Watt

Der Smart Meter spricht

Der beigefügten Screenshot zeigt Folgendes:

1. Von 10:00 bis 10:30 Uhr wurde Strom verbraucht, konsumierte irgendwer Strom...
2. Von 10:30 bis 10:45 Uhr arbeitete der Kühlschrankkompressor, so wie auch um 12, 13.30 und 15 Uhr
3. Von 10:45 bis 11:45, wie auch von 12:15 bis 13:15 und von 13:45 bis 14.45 wurde kein Strom verbraucht
4. Ab 15.45 Uhr waren wieder Personen in unserer Wohnung anwesend. (Theoretisch können aber auch Personen anwesend gewesen sein, die keinen Strom verbraucht haben, z.B. beim Lesen eines Buches, oder sie haben geschlafen.
5. Es gibt keinen unnötigen Standby-Verbrauch

Jahresstromverbrauch Kühlschrank

(Nachfolgend eine sehr einfache Ermittlung des jährlichen Stromverbrauches mittels Smart Meter )

Zwischen 10:45 und 15:15 Uhr wurden 0,040 kWh Strom verbraucht.
0,040 kWh/4,5h = 0,00888 kW
(0,008888 kW = 8,888 Watt)
8.8888 W x 8760 h (Ein Jahr hat 8.760 Stunden) = 77.866 Wh, oder 77,86 kWh pro Jahr

Unser Kühlschrank hat einen Jahresstromverbrauch von 77,86 kWh.
Der über den Smart Meter hochgerechnete Wert von 77,86 kWh trifft den im Langzeitversuch ermittelten Wert von 79,6 bis 80,4 kWh sehr gut.
Unsere Kühl-Gefrierkombination ist auf die höchste Temperatur, die 8 Grad beträgt, eingestellt.
Speisen die damit ein Problem haben, werden nicht gekauft, Fisch hält aber 2 Tage ohne Mängel ;-)

Was wäre wenn?

Wenn sämtliche 3,4 Millionen Haushalte in Österreich ihre Kühlschränke und Standby-Verbräuche so wie wir behandeln, sehe ich ein Stromeinsparpotential von mind. 420 Millionen kWh, das etwa FÜNF Murkraftwerke Graz entspricht.

FÜNF Murkraftwerke Graz eingespart

Wau-so einfach könnten FÜNF Murkraftwerke Graz eingespart werden.
Unsere Politik bevorzugt aber lieber Geldgeschenke - zur Reduzierung der hohen Stromkosten.
Warum ist das wohl so???

95 Prozent nutzen den Smart Meter nicht

Meiner Meinung nach nutzen mindestens 95 Prozent der Stromkunden ihren Smart Meter nicht - irgendwie schade, nachdem dessen Einführung 950 Millionen bis 1,4 Milliarden (Quelle E-Control) gekostet hatte.
In Österreich wird anscheinend lieber über Herausforderungen diskutiert, statt diese zu bewältigen.

Wie schaut es bei Ihnen aus?

Liebe Leser, wie schaut es bei Ihrem Samrt Meter aus?
Können Sie sich auch vorstellen, so etwas Ähnliches zu machen?
Oder warten sie lieber auf die Geldgeschenke der Regierung, um die hohen Stromkosten abzufedern?

Wertloses Geld

In Zeiten steigender Inflation, bald dürfte die 10 Prozent-Marke geknackt werden, wird das Geld immer weniger wert. Es wäre daher wichtig, schön langsam das wertlose Geld durch Maßnahmen zu ersetzen, die die Menge des wertlosen Geldes reduzieren.

Oder wurde schon jemals in der Vergangenheit  - 
eine inflationäre Zeitspanne -
mit zusätzlichem Geld - beendet?

Links:
30 Prozent Strom im Jahr 2022 eingespart...........5.1.2023
Minus 68 Prozent beim Stromverbrauch..............4.12.2022