Im Fahrwasser der großen Erfolge

Auch wenn ihre Karrieren schon lange vorbei sind, paddeln Ursula Profanter und Gerhard Peinhaupt noch gerne auf der Mur. | Foto: Jorj Konstantinov
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Ursula Profanter und Gerhard Peinhaupt prägten die Geschichte des Grazer Kanu- und Kajaksports.

Österreich ist wieder im Olympia-Fieber: Das ist auch den bisher gezeigten Leistungen der heimischen Athleten bei den Sommerspielen in Tokio geschuldet. Doch ganz egal, ob Medaille oder nicht, schon die Teilnahme am weltgrößten Sportereignis ist ein Erfolg für sich. Das Gefühl, mehrmals im Zeichen der fünf Ringe an den Start zu gehen, kennt auch Ursula "Uschi" Profanter. Die Grazer Kanutin war im Flachwasser sogar drei Mal mit dabei: 1992 in Barcelona, 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney. In die Medaillenränge schaffte sie es zwar nicht, dafür kann sie auf zahlreiche weitere Erfolge zurückblicken. Unter anderem kürte sich Profanter drei Mal zur Weltmeisterin im Wildwasserrennsport, auch Gesamtweltcupsiege stehen zu Buche. 1995 war sie Sportlerin des Jahres.

War drei Mal bei Olympia mit dabei: Ursula Profanter | Foto: GEPA
  • War drei Mal bei Olympia mit dabei: Ursula Profanter
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Von der Schule zum Training

Die Begeisterung für den Sport hat sie vom Vater übernommen. Schon als Kind ist sie mit dem Boot am Meer herumgefahren, im Alter von 14 Jahren dann in den Rennsport eingestiegen. "Ich war immer sehr vielseitig unterwegs, wollte aber nie Leistungssport betreiben. Nachdem ich bei den ersten Wettkämpfen aber gut dabei war, habe ich mich anders entschieden", erzählt die heute 53-Jährige. So richtig in Schwung kam die Karriere mit dem Gewinn des Junioren-Weltmeistertitels im Jahr 1986. Drei Jahre später holte sie sich bereits den Weltcup und ihre erste Medaille bei den Großen. Heute undenkbar: In den Anfangsjahren übte Profanter noch ihren Job als Buchbinderin aus.
"Ich musste viel pendeln. Die Berufsschule war aber im Frühjahr, das hat das Training nicht so gestört." Trainiert habe sie täglich, am Anfang vor allem auf der Mur in Weinzödl. Später übersiedelte sie dann für zehn Jahre nach Steyr – auch wegen Olympia. "Ich habe zwar im Wildwasser begonnen, diese Disziplin war aber nicht olympisch. Aus diesem Grund habe ich mich dann aufs Flachwasser konzentriert und da waren die Trainingsbedingungen auf der Enns besser. Heute könnte man perfekt auf der Mur trainieren."

Keine Ski-Karriere

Zur Zeit, als Profanters Karriere Fahrt aufnahm, neigte sich jene von Gerhard Peinhaupt gerade dem Ende zu. Dass der Grazer seine Liebe zum Kajaksport entdeckte, war aber nicht vorprogrammiert. "Ich wollte immer Skifahrer werden. Die schlechten Trainingsbedingungen waren aber frustrierend. Mit meinem Freund und Mentor Helmut Bernhard habe ich dann mit dem Kajakfahren begonnen, weil die Mur im Winter nie zufriert", erinnert sich Peinhaupt mit einem Schmunzeln zurück. 1965 saß er erstmals in einem Boot, schon ein Jahr später gewann er die Stadtregatta in der Schülerklasse. Trainiert hat er mit Kollegen vom Grazer Kajakclub Wikinger täglich. Um WM-Medaillen in die Murmetropole zu holen, gründete Peinhaupt mit Bernhard im Jahr 1974 den Sportclub Kastner & Öhler, aus dem 1998 der Kanu Club Graz, dem er heute noch vorsteht, hervorging. Die Erfolge stellten sich tatsächlich ein: So wurde Peinhaupt, der später als Lehrer arbeitete und Grazer Sportamtsleiter war, unter anderem drei Mal Weltmeister (Regatta Einzel und Mannschaft) und zwei Mal Vizeweltmeister. Nur der Traum von Olympia erfüllte sich nicht.

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