"In der Pflege zählt der Faktor Mensch" – Business Lunch mit der LKH-Pflegedirektion

Montags um acht Uhr: Martina Maros-Goller (WOCHE, l.) und Christa Tax (r.) beim Business-Frühstück im LKH-Speisesaal mit Marina Veit | Foto: Foto Jörgler
3Bilder
  • Montags um acht Uhr: Martina Maros-Goller (WOCHE, l.) und Christa Tax (r.) beim Business-Frühstück im LKH-Speisesaal mit Marina Veit
  • Foto: Foto Jörgler
  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Letzte Woche fand zum zwölften Mal am Landeskrankenhaus (LKH) ein Pflegesymposium statt. LKH Universitätsklinikum-Pflegedirektorin Christa Tax ist Chefin von 3.500 Mitarbeitern und spricht im WOCHE-Business Lunch über Pflege, stetige Entwicklungen und neue Herausforderungen.

WOCHE: Warum ist Ihnen das Pflegesymposium so wichtig?
Christa Tax: Das Symposium ist eine großartige Gelegenheit für Austausch und Netzwerk. Das Klinikum verändert sich ständig, es gibt viele Innovationen, die technischen Entwicklungen gehen rasch voran, da gilt es Schritt zu halten damit wir unseren Patienten die beste Versorgung garantieren können. Genauso wie die Medizin entwickelt sich die Pflege weiter, daher sind solche Symposien essenziell.

Welche Schwerpunkte wurden heuer gelegt?
Ein Ein- und Ausblick auf mehreren Ebenen war unser Ziel. Es nahmen rund 200 Pflegekräfte von unserem Klinikum und auch von auswärts daran teil. Dabei ist uns ein Erfahrungs- und Wissensaustausch gelungen, der für alle einen Mehrwert bringt. Wir arbeiten eng mit den Krankenpflegeschulen, Fachhochschulen und der Medizinischen Universität zusammen und wollen so die Standards hoch halten und die Sicherheit für Patienten, aber auch für Pflegemitarbeiter garantieren.

Die Pflegeausbildung befindet sich derzeit im Umbruch. Was kommt auf die Pflege und ihre Mitarbeiter zu?
Die demographische Entwicklung zeigt, dass wir immer älter werden und die Anzahl an chronischen Erkrankungen und Mehrfacherkrankungen zunimmt, daher braucht es auch hervorragende Pflege. Es gibt derzeit einige Möglichkeiten, eine Ausbildung im Pflegebereich zu beginnen. Die Pflegeassistenz findet an den Krankenpflegeschulen statt. Dort ist nun die Ausbildung zur Pflegefachassistenz hinzugekommen, die eine Diplomausbildung ist. An der Fachhochschule gibt es den Gesundheits- und Krankenpflege-Diplomlehrgang, der zum gehobenen Dienst ausbildet. Jede Ausbildung dient der Pflege des Patienten. Oft heißt es, dass der gehobene Dienst nur administrativ tätig ist, das ist aber falsch.

Was ist das Pflegelaufbahnmodell am LKH?
Unser Motto ist: "Der richtige Mitarbeiter am richtigen Platz". Daher schauen wir auf die Kompetenzen der Mitarbeiter und die Bedürfnisse der Patienten. Mitarbeiter können eine Führungs-, Fach- oder Bildungslaufbahn einschlagen.

Eine weitere Besonderheit am LKH ist die Bezugspflege ...
Ja, darauf sind wir sehr stolz. Die Idee ist, dass jeder Patient eine Bezugsperson hat, die sich vermehrt um ihn kümmert. Sie macht beispielsweise das Aufnahmegespräch mit ihm, erstellt und bespricht den Pflegeplan und tauscht sich regelmäßig mit dem Patienten und seinen Angehörigen aus. Gepflegt wird er von allen Mitarbeitern auf der Station, aber die Bezugsperson ist gerade für Patienten mit chronischen Erkrankungen, die öfter im Klinikum sind, wichtig.

Sie sind auf der Suche nach Pflegepersonal. Was muss man für diesen Beruf mitbringen?
Wir haben einen Versorgungsauftrag, geben den Menschen aber auch Lebensqualität und Sicherheit. Es ist ein verantwortungsvoller Beruf mit unglaublich vielen Facetten. Dafür braucht es in jedem Fall Empathie, einen Veränderungswillen, eine stabile Persönlichkeit sowie analytisches und kritisches Denken. Vor allem muss man auch Menschen mögen. Denn trotz der fortschreitenden Technik und Medizin ist gerade in der Pflege der Faktor Mensch die wichtigste Ressource, die nicht ersetzt werden kann. 

Das ist
Christa Tax

Geboren am 2. Juni 1962
Verheiratet, Mutter einer Tochter
Großmutter der zwei entzückenden Enkelkinder Valentina (ein Jahr) und Viktor (3 Jahre)
Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin (Kinder- und Jugendlichenpflege)
Ist seit 1981 am LKH Graz
Arbeitete 26 Jahre als Kinderkrankenschwester
Die Arbeit mit den Kleinen vermisst sie sehr.
Ist seit 2007 als Pflegedirektorin tätig.
Weiters ist sie Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Kinderkrankenpflege.
Darüber hinaus ist sie Lehrbeauftragte an der Medizinischen Universität.
Familienleben und Zeit mit der Familie ist ihr sehr wichtig.
Sie betreibt gerne Sport, mit besonderer Vorliebe Schwimmen und Radfahren.
Außerdem gehört Lesen auch zu ihren Hobbys.
Zum Entspannen und Kraft tanken unternimmt sie gerne Reisen.
Ein primäres Ziel hat sie dabei nicht, sie genießt es Land und Leute kennenzulernen.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann ist sie mit dem Wohnmobil unterwegs.
Öfter zieht es sie jedoch nach Südtirol.
Sie geht gerne gut essen.
Auch Musik gehört zu ihrem Leben, wobei sie verschiedene Musikrichtungen bevorzugt.

Informationen zum Landeskrankenhaus

Das Landeskrankenhaus wird vom ärztlichen Direktor Gernot Brunner, Pflegedirektorin Christa Tax und Betriebsdirektor Gebhard Falzberger geleitet.
Der Pflegedirektorin sind elf Pflegeleitungen unterstellt.
Diesen sind 99 Stations-/Funktionsleitungen untergeordnet.
Insgesamt sind rund 3.500 Mitarbeiter im Pflegedienst tätig.
Das LKH-Universitätsklinikum ist das flächenmäßig größte Spital Mitteleuropas. Es hat eine Gesamtfläche von 60 Hektar.
In Summe gibt es 20 Kliniken und zahlreiche Verwaltungsgebäude.
Jeden Tag bewegen sich rund 16.000 Personen am Gebäude.
Das LKH hat über 7.500 Mitarbeiter (KAGes und Med Uni).
Von den 6.896 KAGes-Mitarbeitern sind 5.402 weiblich (78,34%).
Im Jahr 2015 versorgte das LKH-Univ. Klinikum Graz 83.739 Patienten stationär sowie 406.089 Patienten ambulant.
Im Schnitt gibt es am LKH Graz 2.700 Geburten pro Jahr.

Gast & Wirtschaft
LKH Speisesaal

LKH Versorgungszentrum
Auenbruggerplatz 52, 8036 Graz
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag Frühstück von 06.30 bis 08.30 Uhr und Mittagessen von 10.45 bis 14 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag von 06.30 bis 08.30 Uhr und von 10.45 bis 12.45 Uhr.
Beschreibung: Der Speisesaal des LKH-Universitätsklinikums befindet sich im Erdgeschoss des Versorgungszentrums und wurde 2015 komplett neu gestaltet. Die helle und freundliche Atmosphäre ist einladend und der Speisesaal hat eine Gesamtkapazität von 420 Sitzplätzen, wo etwa 4.700 Mittagessen bereitgestellt werden.
Das Essen: Montags um acht Uhr morgens fiel die Wahl nicht schwer – ein Kaffee musste her. Dazu gab es frisches Gebäck, Butter, Marmelade, Leberaufstrich. Weiters gibt es Schinken, Obst und Müsli, also in Summe alles, was man für einen gesunden Start in den Tag braucht.
Die WOCHE meint: Viel Platz in einer hellen und ansprechenden Kantine sowie ein großzügiges Angebot, das keine Wünsche offen lässt. Das sehr sympathische und freundliche Personal rundet den Besuch positiv ab.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.