Maßarbeit aus Meisterhand – Business Lunch mit Brigitte Stajan

Gesprächsthema Mode: Martina Maros-Goller (WOCHE, l.) und Brigitte Stajan mit "Steirer"-Restaurantleiter Michel Mundigler | Foto: Jorj Konstantinov
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Von Graz bis Mallorca: Brigitte Stajan kleidet ihre Kunden seit 32 Jahren mit traditionell-urbaner Eleganz ein.

Die Sackstraße ist schon seit langem Heimat von Stajan Kunst und Mode. Brigitte Stajan bietet dort gemeinsam mit ihrem Ehemann und Sohn maßgefertigte Stücke, die in Handarbeit entstehen. Im WOCHE-Business Lunch verrät die Designerin, was gutes Handwerk ist, woran man ein echtes Stajan-Stück erkennt und was ihr Erfolgsgeheimnis ist.

WOCHE: Was bekommen Kunden mit einem Stajan-Produkt?
Brigitte Stajan: Unsere Kleidungsstücke sind qualitativ hochwertige und zeitlose Begleiter über viele Jahre, daher gibt es gewisse Modelle auch schon seit 30 Jahren. Wir erfüllen alle Kundenwünsche, aber unser Markenzeichen sind eindeutig unsere Jacken, bei denen Tradition mit Urbanität verschmilzt. Unser Schirmherr und großes Vorbild ist Erzherzog Johann und unser Ziel ist es, die steirische Tradition in die heutige Zeit zu übersetzen. Wir waren die ersten, die Damenlodenjacken mit Stehkragen gemacht haben. Es freut mich besonders, wenn Kunden erzählen, dass unsere Stücke unverwechselbar sind.

Und bei Stajan geht es bunt zu, oder?
Ja, wir haben Farbe in die Branche gebracht. Schwarz wird bei uns am seltensten gewählt und fast alle Jacken sind bei uns zweifarbig. Pink und Orange sind beliebt und ich mag es gerne, wenn unsere klassischen Stücke verrückt und ausgefallen kombiniert werden.

Verraten Sie Ihr Erfolgsgeheimnis? Wie ist es Ihnen gelungen, Stajan als erfolgreiche Marke zu etablieren?
Ich habe die Kunstgewerbeschule mit Schwerpunkt Malerei absolviert und war danach bei Brühl und Söhne als Werbeleiterin tätig. Mit Konsul Brühl habe ich das Haus am Joanneumring komplett gestaltet und dort sehr viel gelernt. Durch meinen Mann bin ich zum Designen gekommen. Speziell an meinen Entwürfen war, dass ich die Kleidungsstücke von Hand bemalt habe, so konnte ich auch meine Leidenschaft leben. Die Nachfrage stieg stetig und seit 22 Jahren sind wir nun ein Familienunternehmen, das mit viel Herzblut ans Werk geht. Unser Stil ist einzigartig, wir sind authentisch, achten auf beste Qualität und gehen auf die Wünsche unserer Kunden ein.

Also werden die Modelle auch adaptiert?
Selbstverständlich! Im Gespräch mit dem Kunden erarbeiten wir sein ideales Produkt. Die Körperproportionen sind bei jedem anders und das kann bei einem maßgefertigten Stück perfekt angepasst werden. Das Wichtigste ist, dass man sich in seiner Kleidung wohlfühlt, denn dann strahlt man auch Selbstsicherheit aus. Als Designerin kann ich meine Handschrift verwirklichen und dem Kunden ein perfektes Produkt bieten, das schließt sich einander keinesfalls aus.

Wo, Graz ausgenommen, findet man Stajan-Produkte?
Wir produzieren nach wie vor alles von Hand und in unserem Atelier in der Sackstraße 22 veranstalten wir erstmalig einen Abverkauf. Zudem hatten wir 20 Jahre lang in Kitzbühel ein eigenes Geschäft. Da uns das Pendeln aber zu anstrengend geworden ist, eröffnen wir demnächst auf Mallorca einen Store. Wir sind sehr gerne dort und auch die Kunden aus Kitzbühel halten sich dort auf. Zudem beliefern wir Geschäftspartner in der Schweiz, Italien, Deutschland und Schweden.

Graz ist ein gutes Pflaster für neu interpretierte Traditionsmode. Wie gefällt Ihnen die Arbeit von Lena Hoschek?
Sie verkörpert ihren eigenen Stil, eine tolle Kollegin, ich schätze sie sehr.

Das ist Brigitte Stajan

Geboren am 24. April 1954 in Graz
Verheiratet, ein Sohn
Absolvierte die Kunstgewerbeschule mit Schwerpunkt Malerei bei den Professoren Brunner und Kriesche.
Vor ihrer Selbstständigkeit war sie bei Brühl & Söhne als Werbeleiterin tätig. Dort war sie für den kompletten Umbau und die Ausstattung des Hauses am Joanneumring zuständig.
Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelte sie die Idee für Stajan Kunst und Mode.
Zunächst war sie zehn Jahre allein im Unternehmen tätig, seit 22 Jahren führt sie den Betrieb als Familienunternehmen.
"Er ist der Kopf, ich bin die Hand des Unternehmens", sagt sie über ihren Mann, der sie stets nicht nur gefördert, sondern auch gefordert hat.
Selbst ist sie die kritischste Person bei Stajan, der nichts entgeht.
Noch heute arbeitet sie bei allen Schritten mit und steht zehn Stunden im Atelier.
Ihre Leidenschaft ist nach wie vor die Malerei.
Pro Kollektion entwirft sie 50 bis 70 Jacken.
In ihrer Freizeit spielt sie gerne Golf. Auch kochen und essen zählen zu ihren Hobbys.
Um zu entspannen, liest sie Biografien und kulinarische Krimis.
Zu ihren Lieblingsdesignern zählen Cristóbal Balenciaga, Karl Lagerfeld, Wolfgang Joop und Ralph Lauren.

Informationen zu
Stajan Kunst & Mode

Stajan Kunst & Mode designt klassische und zeitlose Damen- und Herrenmode, Haute Couture und Tracht.
Zudem werden auf Wunsch Produkte wie Anzüge, Brautkleider oder Ähnliches hergestellt.
Genäht wird ausschließlich in Handarbeit in der Steiermark.
Die Stoffe kommen, soweit es möglich ist, aus Österreich. Andere Stoffe werden aus europäischen Ländern bezogen.
Im Geschäft in der Sackstraße 22 findet man auf zwei Etagen eine große Auswahl an fertigen Jacken für Damen und Herren in allen Größen.
Erstmals in der Geschichte von Stajan gibt es auch die Möglichkeit, Stücke um 50 Prozent reduziert zu erwerben.
Standort: Sackstraße 22, 8010 Graz
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr
Telefon: 0316/82 40 71
Web:www.stajan.at

Gast und Wirtschaft
Der Steirer

Belgiergasse 1, 8020 Graz
Telefon: 0316/70 36 54
E-Mail: office@der-steirer.at
Web:www.der-steirer.at
Öffnungszeiten: Restaurant täglich von 11 bis 24 Uhr, Shop täglich von 10 bis 22 Uhr
Beschreibung: Der Steirer zählt zu den ersten Adressen, wenn es um traditionelle, steirische Küche geht. Das urbane, gemütliche Restaurant im Traditionshaus Weitzer hat innerhalb kürzester Zeit die Herzen der Grazer und Touristen erobert.
Das Essen: Tafelspitz, Lachsforelle, Steirerpfandl oder die steirischen Tapas – die Entscheidung war keine einfache. Aufgrund der heißen Temperaturen entschieden sich WOCHE-Redakteurin Martina Maros-Goller und Brigitte Stajan für einen Steirersalat mit Blattsalat, Kraut, Käferbohnen und Erdäpfel in Kernölmarinade.
Die WOCHE meint: Ausgezeichnete Qualität in einem angenehmen und ansprechenden Ambiente. Ein großer Tipp sind auch die Mittagsmenüs, bei denen das Tagesgericht um 7,90 Euro (mit Suppe um 8,90 Euro) serviert wird. Klare Empfehlung für den Steirer.

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