Herbstferien? Schulautonomie führt zu Problemen
Im Herbst bringen schulautonome Tage Familien mit mehr als einem Kind in Betreuungsnot.
Das eine Kind hat am 27. Oktober frei, das andere die zwei Tage vor Allerheiligen und das dritte kommenden Freitag nach Allerseelen: Was für Kinder fantastisch ist, stellt ihre Eltern vor große Herausforderungen. So auch Gudrun Stadlbauer-Mtetwa, selbst Mutter von drei Kindern, die schon sechs Jahre lang die schulautonomen Tage gut ausbalancieren muss, um eine Betreuung für ihre Kinder zu finden.
Eine große Herausforderung
"Mittlerweile sind die Kinder älter, und man kann sie auch einmal am Vormittag alleine lassen", erzählt Stadlbauer-Mtetwa, dass ihre Kinder im Alter von 12 bis 16 Jahren mittlerweile nicht mehr einen so großen Betreuungsbedarf haben wie in den Jahren zuvor. "Es ist wirklich schwierig und organisatorisch eine Herausforderung", erklärt die Selbstständige, dass es ihr nicht möglich ist, einen Tag freizunehmen. "Der Großvater, eine Freundin oder mein Mann mussten dann einspringen."
Da wird der Wunsch nach einer einheitlichen Lösung und sogenannten Herbstferien nicht nur bei Gudrun Stadlbauer-Mtetwa laut. Auch andere Eltern klagen über dieses Problem und wünschen sich eine einheitliche Lösung. "Dann könnte man das Schuljahr besser planen", so Stadlbauer-Mtetwa.
"Hände gebunden"
Beim Landesschulrat Steiermark kennt man natürlich diese Thematik, wird die Diskussion doch regelmäßig in den Raum gestellt. "Grundsätzlich werden drei schulautonome Tage von den Schulen selbst entschieden, und zwei Tage legen wir flächendeckend fest", heißt es aus dem Landesschulrat. "An den schulautonomen Tagen findet die Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer statt, und jene Tage, die von uns vorgegeben werden, werden bis spätestens 30. September kundgetan", erklärt Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner.
Die anderen Tage sind von den Schulgemeinschaften autonom zu bestellen und dürften mittels Gesetz gar nicht vom Landesschulrat bestimmt werden. Diesem sind diesbezüglich die Hände gebunden, obwohl sich auch dieser für eine bundesweit einheitliche Regelung ausspricht.
Gesamtösterreichische Lösung
Diese wird von Präsidentin Meixner auch gefordert: "Wir müssen zu einer vernünftigen, gesamtösterreichischen Lösung finden. Hierzu müssen Eltern, Lehrervertreter, Schulpsychologie, Wirtschaft und Tourismus an einen Tisch", betont Meixner. Das würde dann nicht nur die über 150.000 steirischen Schüler, sondern auch deren Familien freuen.
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