10-jähriges Jubiläum
Bundespräsident als Eröffnungsgast bei der Vorauer Frühjahrsakademie
Klimaschutz, Digitalisierung und Europa im Fokus: Bundespräsident Alexander van der Bellen eröffnete die 10. Vorauer Frühjahrsakademie.
VORAU. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Barocksaal des Stiftes Vorau. Anlass dazu gab die Eröffnung der diesjährigen Frühjahrsakademie, zu deren 10-jährigen Jubiläum Obmann Manfred Schlögl und Propst Gerhard Rechberger einen ganz besonderes Eröffnungsgast begrüßen konnten. Niemand geringerer als der Bundespräsident Alexander van der Bellen selbst, hielt unter dem Motto "Wohin steuert unsere Gesellschaft"die Eröffnungsrede. Dabei schickte er gleich voraus: "Wohin sich unserer Gesellschaft entwickelt hängt von uns allen ab."
Für ein geeintes Europa
In seiner Rede plädierte Van der Bellen für ein starkes und geeintes Europa. "Der Brexit zeigt, wie schwierig es ist etwas auseinander zu dividieren, das jahrzehntelang zusammengewachsen ist", so der Bundespräsident, der die britische Entscheidung als Tragödie ersten Ranges bezeichnete, durch die allerdings, selbst bei EU-skeptischen Parteien ein weiterer Ausstieg zum absoluten "No-Go" wurde.
"Machen wir uns nichts vor, die Bewahrung der Schöpfung haben wir bis jetzt gründlich versäumt." Bundespräsident Alexander van der Bellen zum Thema Klimaschutz
In punkto Klimaschutz appellierte besonders auf die Verantwortungsträger im Land und den Gemeinden. "Ob Bewegungen wie 'Fridays for future' erfolgreich sein werden, hängt von uns älteren ab, ob wir die Konsequenzen ziehen oder nicht." Auf die Frage, warum die Demonstrationen gerade zur Schulzeit stattfinden müssten, antwortete der Bundespräsident:"Was glauben Sie wieviel Aufmerksamkeit die Jungend bekommen würde, würden die Demos am Samstag Abend stattfinden."
Sprache verändert Gesellschaft
Dass Sprache Gesellschaft verändert, führte Van der Bellen bei seinen Betrachtungen zum Thema "Digitalisierung" und damit verbunden "Fake News" und "Radikalisierung von Sprache im Internet" aus. Ebenfalls zur Sprache kam die Diskussion um die Identitären. "Wir müssen dieses Gedankengut aus den Köpfen bekommen", betonte Van der Bellen, der jedoch an der Sinnhaftigkeit eines Verbots zweifelte.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde mit Claudia Gigler und Judith A. Waltl kam auch das Publikum zu Wort. Als Ehrengäste waren LAbg. Hubert Lang in Vertretung von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer und Bürgermeister Bernhard Spitzer vertreten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.