Mit Umfrage
Schornstein der ehemaligen Zielfabrik in Fürstenfeld wird gesprengt

Knapp 50 Meter hoch: Morgen Freitag, 19. März wird der Schornstein des ehemaligen Fürstenfelder Ziegelwerkes gesprengt. Um das Staubaufkommen einzudämmen, setzt die Stadtfeuerwehr mehrere Hydroschilder ein, die wie ein Wasservorhang wirken und den Staub binden.
  • Knapp 50 Meter hoch: Morgen Freitag, 19. März wird der Schornstein des ehemaligen Fürstenfelder Ziegelwerkes gesprengt. Um das Staubaufkommen einzudämmen, setzt die Stadtfeuerwehr mehrere Hydroschilder ein, die wie ein Wasservorhang wirken und den Staub binden.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

Morgen Freitag, 19. März wird der über hundert Jahre alte Schornstein der ehemaligen Ziegelwerksgelände in Fürstenfeld abgetragen.

FÜRSTENFELD. Über die sprengtechnische Abtragung des Schornsteins am Gelände der ehemaligen Ziegelfabrik Wienerberger in Fürstenfeld am Freitag, 19. März 2021 - informierte heute die Stadtgemeinde Fürstenfeld. "Vertragsgemäß erfolgt die Abtragung noch im Auftrag und auf Kosten von Wienerberger. Der neue Eigentümer BEMA-Invest hat damit die vertraglich verankerte kostenfreie Abtragung des Ziegelkamins auf den Weg gebracht", betont Bürgermeister Franz Jost.
Die Firma Wienerberger hat dazu ein Spezialunternehmen beauftragt. Die sprengtechnische Abtragung erfolgt um 10 Uhr. Im Vorfeld haben Sachverständige den Umgebungsraum bereits geprüft, entsprechende Erschütterungssensoren positioniert und Anrainer im Wirkungsraum informiert.

Schlot wurde bereits mehrfach saniert

Mit einem Sockeldurchmesser von rund 7 Metern verjüngt sich der Kamin auf seiner Länge von 48,9 Metern auf 1,42 Meter Durchmesser. Bei stärkerem Wind beträgt die Schwankungsbreite an der Spitze insgesamt bis zu 1,50 Meter. Der Kamin, Jahrgang 1908, musste mehrfach saniert werden, zuletzt nach einem Blitzschlag 1990.

Finden Sie es richtig, dass der Ziegelwerks-Schornstein gesprengt wird?

So verläuft die Sprengung

Der knapp 50 Meter hohe Schornstein wird in südöstlicher Ausrichtung, Richtung Studentenheimweg, sprengtechnisch in seiner Länge mehrfach filetiert, zu Boden gebracht. Auf maximal 40 Meter in Fallrichtung wird das Material niedergehen. Um das Staubaufkommen einzudämmen, setzt die Stadtfeuerwehr mehrere Hydroschilder ein, die wie ein Wasservorhang wirken und den Staub binden. Ein Hydroschild entfaltet jeweils eine Fläche von 10x30 Meter.
Der Sprengvorgang, der inklusive Vorbereitungen etwa 2 Stunden dauern wird, wird mittels Drohnenaufnahmen von der Stadtgemeinde dokumentiert.

Verkehrseinschränkungen rund um das Ziegelwerk

Aufgrund der Einsatzvorbereitungen, Schlauchführung und diverser weiterer Sicherheitsmaßnahmen kommt es rund um den Abtragungstermin und während des Vormittags am Freitag, 19. März zu Verkehrseinschränkungen im Bereich Evangelischer Friedhof im Stadtbergenweg, im Welsdorfweg und Studentenheimweg. Die sprengtechnische Abtragung wird filmisch aufgezeichnet und auf den städtischen Medien veröffentlicht. Vor Ort gelten sämtlich Corona Auflagen und Bestimmungen.

Zum Hintergrund der Abtragung

Seit September 2020 ist das ehemalige Wienerberger Ziegelwerksgelände im Eigentum der Investorengruppe BEMA-Invest. Der Verkauf des kurzfristig im Eigentum der Stadtgemeinde stehenden Areals wurde einstimmig im Gemeinderat am 24. September beschlossen. Ein international erfolgreiches Architekten-Konsortium mit namhaften Investoren wie Frutura-Geschäftsführer Manfred Hohensinner planen nun die Nachnutzung des ehemaligen Werksgeländes.

Start für aussichtsreiche Stadtentwicklung

"Es ist der Start für eines der aussichtsreichsten Stadtentwicklungsprojekte jüngster Zeit. Das 15-Hektar, zum Teil terrassierte Fabrikgelände in zentrumsnaher Stadtlage stellt ein beachtliches innerstädtisches Entwicklungspotenzial dar und eröffnet eine Reihe von Nutzungsperspektiven", erklärt Bürgermeister Jost, dass man froh sei, dass sich innovative Investoren für dieses Gelände begeistern und Mittel in die Neugestaltung und Erschließung dieses Areals investieren.
Die Stadtgemeinde hat sich Randbereiche des Werksgeländes für Infrastruktur-, Naherholungs- und Erlebnisprojekte gesichert.

"Schlot allein hat nur bedingte Symbolkraft"

„Ob Mahnmal für jahrzehntelange Emissionen oder Symbol für Lohn und Arbeit. Natürlich begegnet man einem Abbruch wie diesem mit gemischten Gefühlen. Der Schlot allein hätte nur bedingte Symbolkraft. Die Werkshallen und Firmenbaracken sind desolat. Ich denke, dass die behutsame architektonische Gestaltung dieser interessanten terrassierten Geländeform und die nachhaltige Nutzung der gigantischen Liegenschaft das schönste Denkmal für dieses ehemalige Industriegelände sind", sagt Vizebürgermeisterin Sabine Siegel.

Das könnte Sie auch interessieren: Meister Adebar bekam in Fürstenfeld ein neues Nest (+Video)

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.