Fürstenfelder Erdbebenhelfer
Von seiner Reise ins Katastrophengebiet
Seit Tagen erreichen uns Bilder und Geschichten von der Erdbebenkatastrophe in der Türkei. Als Janette und Yilmaz Altinsoy von den Beben hörten, war ihnen eines klar – sie wollten helfen. Gemeinsam starteten sie einen Spendenaufruf, um so ihre Verwandten und andere Betroffene mit Hilfsgütern zu unterstützen.
FÜRSTENFELD. Als es in der Türkei zum Erdbeben kam erhielten Janette und Yilmaz Altinsoy einen Anruf. Yilmaz' Bruder Abuzer Altinsoy, Bürgermeister in Erkenek, berichtete dem Paar vom dort stattfindenden Erdbeben. Für das Paar war sofort klar: Sie wollen helfen.
"Aufgrund der teilweise kaputten Straßen war es vielen mit Hilfsgüter beladenen Lkw nicht möglich weiter zu fahren.", erklärt Janette Altinsoy. „Mit unserem privaten Kleinbus sollte die Fahrt nach Erkenek allerdings möglich sein."
Mehr Ansturm als erwartet
Mit einem Spendenaufruf in einer Facebook-Gruppe startete das Paar die Hilfsaktion. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit so einem großen Ansturm nicht gerechnet habe", zeigt sich Janette erfreut. "Statt fünf bis sechs Leuten - wie ich es erwartet hätte - kamen zahlreiche Menschen zusammen, um ihre Hilfsgüter zu spenden." Neben Hilfsgütern sammelte man auch Geldspenden. Fast 3.000 Euro kamen dabei zusammen. Die Spenden wird Yilmaz bei seiner Ankunft direkt an Abuzer übergeben. Mit dem Geld wird dieser dann Hilfspakete für die Bürgerinnen und Bürger organisieren.
"Sie öffneten die Fenster, hupten und klatschten"
Mit dem randvollen Kleinbus machte sich Yilmaz auf den Weg in die Türkei. Dabei begegnete er Erdbebenhelfern aus Deutschland die ebenfalls mit drei privaten Kleinbussen unterwegs waren. Und nicht nur die Helfer unterstützten sich gegenseitig. Auch in der Türkei wurde die Hilfe dankbar angenommen. „Die türkischen Bürgerinnen und Bürger, die auf der Autobahn unterwegs waren und die Erdbebenhelfer sahen, öffneten die Autofenster, hupten und klatschten laut Beifall.", erfuhr Janette von ihrem Mann. „Und auch die Polizei zeigte sich total dankbar. Um so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen, hielten sie den Helfern den Weg auf der Autobahn frei."
Der Teufel schläft nicht
Doch wie man so schön sagt: Der Teufel schläft nicht. Circa 800 Kilometer vor dem Ziel ging dann die Dieselpumpe des Kleintransporters kaputt. Und auch in dieser Situation bewiesen die türkischen Bürgerinnen und Bürger Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. So war es Yilmaz bereits nach wenigen Tagen möglich seine Reise fortzusetzen. In einigen Tagen wird er dann in Erkenek ankommen und seinem Bruder die Hilfsgüter übergeben.
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