Hartberg-Fürstenfeld
Ernte verzögert sich um zehn Tage

- Mit einem Drittel Ertragseinbußen ist bei Tafeläpfeln zu rechnen. Die Qualität ist aber top!
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Trotz Kälteperioden und Unwettern scheint Ernteertrag im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld besser als erwartet. Top-Qualität im Obst- und Weinbau prognostiziert. Haupternte verzögert sich um rund 10 Tage.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Kurz vor der Haupternte befinden sich die Obstbauern und Winzer im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. "Gut zehn bis 14 Tage später als üblich", erklärt Kammerobmann Herbert Lebitsch. Der Grund: der vegetative Rückstand aufgrund der Temperatureinbrüche im Mai.
Über den Sommer hätten Obstkulturen und Wein in der Entwicklung aufholen können, trotzdem sei man heuer später dran. Während die Ernte der Sommeräpfel bereits kurz vor dem Abschluss ist, wird ab Mitte September mit den Herbstäpfeln gestartet. Ebenso durchwachsen wie das Wetter im heurigen Jahr, prognostiziert Kammerobmann Herbert Lebitsch auch die Ernteerträge im Bezirk.
Obwohl Extremschäden wie im vergangenen Jahr durch Überschwemmungen, Sturm und Hagel heuer ausgeblieben sind, wurde Hartberg-Fürstenfeld auch heuer von Frost und Unwettern nicht verschont.

- Kammerobmann Herbert Lebitsch:"Für die Qualität der Apfel- und Weinkulturen sind die nächsten Wochen entscheidend."
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Ein Drittel Ernteeinbußen
Am stärksten betroffen waren bisher das Feistritztal mit den Gemeinden Stubenberg und Großsteinbach. Mit einem Drittel Ertragseinbußen bei Tafeläpfeln rechnet Obstbauermeister und Landeskammerrat Josef Singer aus Tiefenbach. Allein 30 Prozent des Schadens wären auf den Spätfrost im Frühjahr zurückzuführen, 70 Prozent sind durch den Temperatursturz in der Befruchtungszeit entstanden. "Die verhältnismäßig schlechte Befruchtung, führte zu einer natürlichen Ausdünnung und somit zu weniger Früchten. Jene Früchte, die nun geerntet werden, haben dafür aber beste Qualität", erklärt Lebitsch.

- Mitte September startet im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld die Weinlese. Aktuell geht man von einem Spitzenweinjahr aus.
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Große Verluste bei Steinobst
Für die Zuckerbildung seien jetzt im Altweibersommer warme Tage und kühle Nächte entscheidend. Die Hagelgefahr ist langsam am Schwinden, ist aber bis Ende September natürlich noch immer gegeben", so Lebitsch. Während Steinobstkulturen wie Kirschen und Marillen teilweise von einem Totalausfall betroffen waren, konnten bei Pfirsich und Zwetschken wenigstens noch gut 50 Prozent geerntet werden.
Große Freude herrscht bei den Winzern. "Der heurige Wein entwickle sich prächtig. Aufgrund der Schönwetterperioden im Sommer ist der Krankheitsdruck bei den Pflanzen sehr gering und die Traubenentwicklung sensationell", erwartet sich Kammerobmann Herbert Lebitsch für 2021 ein Spitzenweinjahr.

- Abwarten heißt es noch beim Kürbis. "Wir gehen von einer guten Ernte aus, genau werden wir das aber erst nach der Ernte in einem Monat wissen", so Kammerobmann Herbert Lebitsch.
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Abwarten beim Kürbis
Noch abwarten heißt es bei Ackerkulturen, wie etwa dem steirischen Ölkürbis. "Die Ernteerträge lassen sich aktuell noch nicht abschätzen. Es wird aber auch hier gebietsweise zu großen Unterschieden kommen", schätzt Lebitsch. Während Pflanzen auf schottrigem und trockenen Boden im Juni und Juli unter der Dürre litten, konnten jene an feuchteren Standorten schöne und große Früchte ausbilden. "Ob dies auch für die Kerne gilt, bleibt abzuwarten. Wir gehen von einer guten Ernte aus, genau werden wir das aber erst nach der Ernte in einem Monat wissen", so Lebitsch.
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