Hartberg-Fürstenfeld: Aufwind für gemeinschaftliche Bauernläden
Bereits zehn Prozent der Landwirte aus Hartberg-Fürstenfeld setzen auf die direkte Vermarktung.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. In der heimischen Landwirtschaft setzt man zunehmend auf das Konzept der gemeinschaftlichen Direktvermarktung.
Neben Urlaub am Bauernhof, Therapiebauernhöfe und Green Care Betriebe, erlebe die Direktvermarktung geradezu einen Boom, freut sich Kammerobmann Johann Reisinger. Zum einen würden sie für die Landwirte ein zweites Standbein bieten, zum anderen eine Absicherung gegenüber die sich ständig ändernden Spielregeln großer Handelsketten.
Hätte die Direktvermarktung am Lebensmittelvolumen bis vor ein paar Jahren gerade einmal fünf Prozent betragen, wäre die 10 Prozentmarke nun bereits in greifbare Nähe gerückt. Dennoch: laut Reisinger müsste sich diese auf 40 bis 50 Prozent steigern.
Vernetzung von Landwirten durch Kooperations-Läden
Bereits jetzt beschäftigen sich 10 Prozent der Landwirte in Hartberg-Fürstenfeld mit Direktvermarktung. Der Grund liegt für den Kammerobmann auf der Hand: "Direktvermarkter sind die Nahversorger der Zukunft." Als Interessensvertreter der Landwirte sei er und sein Team nun besonders gefordert. Kein Wunder: in den vergangenen zwei Jahren seien die Investitionen in der Direktvermarktung wie für Verarbeitungsanglagen und Räumlichkeiten regelrecht explodiert.
Dies könne auf Dauer auch dazu führen, dass ein gewisser Sättigungsgrad erreicht sei.
"Umso mehr gelte es sich stärker miteinander zu vernetzen", so der Kammerobmann. Denn: "Direktvermarktung soll nicht zum Wettbewerb werden."
Gemeinschaftliche Bauernläden
Ein gutes Beispiel dafür seien gemeinschaftliche Hofläden und Bauernläden, wo an einem Standort mehrere Produkte unterschiedlicher Betriebe angeboten werden. Diese würden, so Reisinger, als Vertriebsplattform immer beliebter werden. Um die zwanzig gäbe es bereits in Hartberg-Fürstenfeld. In Altenmarkt bei Fürstenfeld entsteht gerade ein weiterer. Um sich breiter aufzustellen gibt es bereits Überlegungen für eine Onlineplattform mit Vertrieb von oststeirischen Produkten. Als Pluspunkt dafür sieht Reisinger auch den Tourismus. "Gäste wollen sich die oststeirische Kulinarik nicht nur mit nach Hause nehmen, sondern auch das ganze Jahr über genießen."
Details
- Rund 10 Prozent der Landwirte des Bezirks Hartberg-Fürstenfeld beschäftigen sich bereits mit der Direktvermarktung, davon sind:
- 108 "Gutes vom Bauernhof"-Betriebe
- 57 "Genussregion Österreich"-Betriebe
- rund 20 sind Kooperationsbetriebe, wie bspw. Bauernläden
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