Arbeitsmarktlage 2020
Secop als großes Fragezeichen am heimischen Arbeitsmarkt

Margarete Hartinger, Geschäftsstellenleiterin des AMS Hartberg, wagte eine Arbeitsmarktprognose für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im heurigen Jahr.
2Bilder
  • Margarete Hartinger, Geschäftsstellenleiterin des AMS Hartberg, wagte eine Arbeitsmarktprognose für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im heurigen Jahr.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

Lehrstellensuchende haben aktuell gute Karten im Bezirk. Am meisten Chancen gibt es in den Metall- und Elektroberufen, im Tourismus und im Handel.

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Trotz guter Konjunktur und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um -5,4 Prozent war die Arbeitsmarktlage 2019 im Bezirk von Firmenkonkursen, Betriebseinschränkungen und -schließungen, wie jene der Firma Borckenstein in Neudau geprägt. "Diesbezüglich war 2019 ein schwieriges Jahr", bestätigt auch Hartbergs AMS-Geschäftsstellenleiterin Margarete Hartinger.

Secop: Unsichere Lage ruft auch AMS auf den Plan

Und auch die noch immer unsichere Lage des Kompressorenherstellers Secop am Standort in Fürstenfeld, dessen Produktion ja mit August diesen Jahres in die Slowakei ausgelagert werden soll, beschäftigt auch das AMS Hartberg. Betroffen wären rund 250 Mitarbeiter. "Die Situation bei Secop ist noch immer ein großes Fragezeichen und wäre, der nächste wirtschaftliche Schlag, der die Region sehr schmerzen würde", erklärt Hartinger, dass man in Kontakt mit den handelnden Akteuren stünde und im Falle des Fallen bereit sei helfend einzugreifen. Zudem biete man auch Beratungen für die betroffenen Mitarbeiter.

Fachkräftemangel weiter als große Herausforderung

Als große Herausforderung für 2020 sieht Hartinger auch weiterhin den anhaltenden Fachkräftemangel und die Integration von am Arbeitsmarkt benachteiligte Personengruppen, wie Menschen mit Behinderung. Auch der Wettbewerb der Unternehmen um den Nachwuchs nehme aufgrund des demografischen Wandels weiter zu. "Engagierte Jugendliche sind derzeit am Arbeitsmarkt stark gefragt. Die Babyboomer Generation gehen in Pension, dadurch geht dem Arbeitsmarkt eine hohe Anzahl an Personen verloren", so Hartinger.

Förderung für Ausbildung in Pflegeberufen

Ebenso beschäftigt das Thema Personalmangel im Pflegebereich weiterhin. Gemeinsam mit dem ZAM Oststeiermark werden Pflegestiftungen zur Ausbildung im Pflegebereich angeboten. Die Ausbildung, auf dem zweiten Bildungsweg wird vom AMS gefördert. Laut WIFO Prognose sei, aufgrund eines schwächeren Wirtschaftswachstum für 2020 auch mit einem leichten Ansteigen der Arbeitslosigkeit zu rechnen.
Umso mehr setzt das AMS Hartberg auf die intensive Kooperation mit Unternehmen. Von 20. April bis 20. Mai ist das AMS wieder "on Tour" und besucht Betriebe im Bezirk, um die vielfältigen Möglichkeiten bei der Suche nach Mitarbeitern aufzuzeigen.

Integration von beeinträchtigten Personen

Einen weiteren Fokus legt das AMS auch heuer auf die Integration von am Arbeitsmarkt benachteiligter Personen durch Eingliederungsbeihilfen für Unternehmen, Beschäftigungsprojekte und Arbeitsassistenz gelegt. 50,6 Prozent des Förderbudgets stellt das AMS Hartberg heuer für die Förderung von Frauen in technischen und zukunftsorientierten Berufen zur Verfügung. Ein Schwerpunkt liegt bei der Ausbildung in Metall- und Elektroberufen, beispielsweise im Schulungszentrum Fürstenfeld.

Aktuell beste Chancen für Lehrlinge

Aktuell empfiehlt es sich vor allem für Lehrlinge, sich am Lehrstellenmarkt umzusehen und beim AMS als lehrstellensuchend vorzumerken. "Im Frühjahr starten viele unternehmen mit der Besetzung ihrer Lehrstellen ab Sommer. Besonders gute Chance hat mit in den Metall- und Elektroberufen, im Tourismus und im Handel, auch in der Tischlerbranche würde Nachwuchs gesucht werden", weiß Hartinger. Mehr Infos für lehrstellensuchende und arbeitssuchende Personen gibt es hier

Rückblick auf das Arbeitsmarktjahr 2019

Gemessen an der Arbeitslosigkeit war 2019 für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld generell ein gutes Arbeitsmarktjahr. Die Arbeitslosigkeit ist in allen Berufsgruppen und Altersklassen zurückgegangen. 8.211 Personen haben sich 2019 arbeitslos gemeldet, 9.165 haben ihre Arbeitslosigkeit beendet. Mit durchschnittlich 471 Stellenangeboten ist das Stellenangebot weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. 3.866 Stellenangebote konnten 2019 entgegen genommen, 3.326 abgedeckt werden.

Margarete Hartinger, Geschäftsstellenleiterin des AMS Hartberg, wagte eine Arbeitsmarktprognose für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld im heurigen Jahr.
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Christoph und Martina Höller von der Firma Abdichtungstechnik Höller GmbH laden am 25. Mai ab 10 Uhr zur feierlichen Eröffnung des neuen Firmenstandortes in Schildbach ein. | Foto: Jeitler
22

Schildbach
Höller eröffnet Österreichs erstes Zentrum für Abdichtungstechnik

Die Leidenschaft für Kois und die Suche nach einem langlebigem Abdichtungsmaterial anstatt herkömmlicher Teichfolien führten Christoph Höller zu seiner unternehmerischen Berufung. Als gelernter Zimmerer und Bauwerksabdichter sowie geprüfter Aquakulturist vereint er in seinem Unternehmen, der Abdichtungstechnik Höller GmbH innovative Abdichtungstechniken und ein tiefes Verständnis für Wasser und sein Verhalten. Nun errichtete die Firma Abdichtungstechnik GmbH Höller einen neuen Firmensitz in...

  • Stmk
  • Hartberg-Fürstenfeld
  • Margot Jeitler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.