Thermenbetreiber und Hotelliers
"Wir wollen endlich wieder öffnen!"
Initiative Therme Plus drängt zum Neustart. Eigene Teststraßen könnten problemlos eingerichtet werden.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Während der Lockdown für den Handel vor zwei Wochen zu Ende ging, herrscht in den Thermen der Region weiterhin gähnende Leere.
"Warum darf ich mit einem negativen Test zum Friseur, aber nicht in die Therme?" - das fragen sich aktuell unsere Thermenbetreiber und Hotelliers im Thermen- und Vulkanland. Nachdem es weiterhin keine klaren Regelungen zu einer baldigen Wiedereröffnung gibt, wird es für die Thermenbetreiber eng. Sie haben sich darum zur Initiative "Therme Plus zusammengeschlossen". In der Region sind das die Heiltherme Quellenhotel Bad Waltersdorf, das H₂O Hotel-Therme-Resort Bad Waltersdorf, das Thermenresort Loipersdorf, das Rogner Bad Blumau und die Parktherme Bad Radkersburg.
"Sind bereit aufzusperren"
"Skilifte, Tierparks, Museen haben wieder geöffnet. Wir stehen noch immer im Trockenen. Das widerspricht dem Grundsatz der Gleichbehandlung. Thermen sind Teil der Lösung und nicht Teil des Problems", findet Gernot Deutsch, Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf und Obmann des Thermen- und Vulkanlandes Steiermark klare Worte. Der Bundeslandvertreter der Initiative Therme Plus fordert eine kontrollierte Wiedereröffnung. Doch die lässt noch auf sich warten. Jüngst wurde seitens der Regierung sogar ein Zeitpunkt nach Ostern diskutiert. "Das ist für uns Thermen und Thermenhotels absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar", so Deutsch. Vor allem, da man laut Deutsch, in der Lage wäre, eigene Teststraßen für Gäste aufzubauen. "Das machen wir ja auch seit Monaten für unsere Mitarbeiter."
Belastende Situation für alle
Zunehmend werde die Situation für Betreiber und Mitarbeiter belastender. Ein Großteil der Mitarbeiter befindet sich aktuell in Kurzarbeit. "Die Gäste fehlen, die Kosten laufen trotzdem weiter", fasst es Deutsch zusammen. Je nach Größe würden sich die Kosten für die Thermen auf mehrere Hunderttausende Euro pro Monat belaufen. Die Unterstützungsleistungen des Bundes seien da bloß Tropfen auf den heißen Stein. Und auch bei den Gästen sei die Lage angespannt. "Wir bereiten uns seit Dezember nun schon 6 Mal auf die Wiedereröffnung vor und somit buchen wir unsere Gäste das 6. Mal um. Dass sie mit Unverständnis und Wut reagieren, ist verständlich, so Deutsch. Umso wichtiger sei für die Thermen nun die Planungssicherheit.
"Versuchen trotzdem positiv zu bleiben"
"Uns wurde mitgeteilt, dass uns die Regierung zwei Wochen vor Wiedereröffnung benachrichtigen werde", erzählt Mario Gruber, Geschäftsführer des Thermen- und Vulkanlandes Steiermark. Das würde zwar genügen, um operative Abläufe zu planen und den Thermenbetrieb wieder hochzufahren, für die Vermarktung sei dies jedoch zu kurz.
Nachdem man im vergangenen Jahr ein Minus von 30 Prozent an Nächtigungen und 40 Prozent bei den Tagesgästen einbüßen musste, wäre die Frühjahrssaison heuer umso wichtiger. Trotzdem versuche man weiterhin positiv zu denken. "Das ist unser Anspruch. Wir freuen uns auf die Wiedereröffnung und auf unsere Gäste und Mitarbeiter. In der Zwischenzeit renovieren wir, bauen um, reinigen, erneuern Prozesse und schulen", so Deutsch.
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