Dialogwoche Alkohol: Wieviel ist zuviel?

Informierten zum Thema Alkohol und Sucht: das Team der b.a.s Hartberg-Fürstenfeld, um Regionalleiter Dietmar Hirschmugl (2.v.r.) mit Ehrengästen am Tag der offenen Tür.
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  • Informierten zum Thema Alkohol und Sucht: das Team der b.a.s Hartberg-Fürstenfeld, um Regionalleiter Dietmar Hirschmugl (2.v.r.) mit Ehrengästen am Tag der offenen Tür.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

12 Liter Alkohol trinkt ein Österreicher durchschnittlich pro Jahr. Doch keine andere Substanz wird in Österreich so augenzwinkernd akzeptiert wie Alkohol. Übermäßiger Konsum wird meist verharmlost, eine Alkoholabhängigkeit ist hingegen noch immer ein Tabuthema. Rund 50.000 Steirer gelten als Alkoholkrank. 125.000 sind gefährdet suchtkrank zu werden oder gesundheitliche Probleme zu bekommen.
Auch in Sachen Gewalt führt meist der Alkoholmissbrauch Regie. "Wir haben im Bezirk mindestens einmal in der Woche mit einer Wegweisung mit Betretungsverbot zu tun", so Bezirkhauptmann Max Wiesenhofer. Fast immer sei der übermäßige Konsum von Alkohol der Auslöser.

Suchtfaktor Alkohol

Seit mehr als 35 Jahren versucht die b.a.s (betrifft Abhängigkeit und Sucht) Hartberg-Fürstenfeld die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Von rund 500 Beratungen die jährlich durchgeführt werden, würden 50 Prozent auf das Thema Alkohol entfallen, so Regionalleiter Dietmar Hirschmugl. Die Gründe seien vielfältig: "Meist ist es ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren. Von Familiäre bis beruflichen Problemen ist alles dabei."
Darum arbeitet die Suchtberatung auch mit unterschiedlichsten Einrichtungen und Institutionen wie die Frauen- und Mädchenberatung, Männerberatung, Familienberatung, Sozialarbeiter aber auch der Bezirkshauptmannsschaft, dem Gericht und der Polizei zusammen.

Wieviel trinke ich?

"Die meisten unserer Klienten werden von den einzelnen Einrichtungen an uns verwiesen. Es gibt aber auch einige, die sich aus freien Stücken bei uns melden, weil sie oder ein Familienmitglied bemerkt, dass zuviel Alkohol getrunken wird."
Denn: "Wieviel Alkohol für jemanden zu viel ist, ist sehr individuell."
Neben Einzelgesprächen und dem Führen eines Trinktagebuches, stellen auch medizinische Betreuung Maßnahmen der Therapie da, die gesetzt werden. Die Suchtberatung begleitet Betroffene aus dem Weg der Abhängigkeit vom Infogespräch bis zur Nachbetreuung.

Eigenen Konsum reflektieren

Vor allem die Bewusststeinsbildung sei in puncto Alkohol darum besonders bedeutend. Erstmals fand darum bundesweit eine Dialogwoche zum Thema Alkohol statt, die künftig alle zwei Jahre laufen soll. In der b.a.s Hartberg-Fürstenfeld nutzte man den Anlass für einen Tag der offenen Tür und informierte mittels Millionenquiz, Info-Ständen und Rauschbrillen-Aktion zum Thema Alkohol und Sucht.
"Wir wollen keine Moralapostel spielen, und mit dem Finger zeigen. Ziel ist es die Selbstreflexion über seinen persönlichen Alkoholkonsum anzuregen, um bewusst und vor allem verantwortungsbewusst mit dem Thema Alkohol umzugehen", erklärte Manfred Gaishofer, Geschäftsführer der b.a.s Steiermark. Eine flächendeckende Beratung sei weiter auszubauen. Ziel sei eine Fachkraft auf 50.000 Einwohner.

Infos und Kontakt:

b.a.s. (betrifft abhängigkeit und sucht),
Rotkreuzplatz 2, 8230 Hartberg
- Beratungen: nach Vereinbarung
- Journaldienst: Montag 15-17 Uhr und Freitag 8-10 Uhr
- Telefonnummer: (03332) 61-6-99
- office@bas.at, www.bas.at
Fachstelle für Suchtprävention: www.vivid.at

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