Entlastungspaket Luegbrücke
Abfahrverbot, Ausbau Öffi-Angebot und kein Tonnagelimit

Land Tirol präsentiert Forderungskatalog während der Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke. | Foto: Achhorner
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  • Land Tirol präsentiert Forderungskatalog während der Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke.
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Mit einem Forderungskatalog will die Landesregierung die Belastungen während der Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke eindämmen. LH Mattle fordert ein Abfahrverbot von der Autobahn, zusätzliche Öffi-Angebote und weitere Maßnahmen zur Straßenerhaltung. 

INNSBRUCK. Das von Tirol geforderte Maßnahmenpaket beläuft sich auf mehr als 3,6 Millionen Euro. Davon entfielen über drei Millionen Euro auf die Asfinag und den Bund. Zur Entlastung der Anrainergemeinden plant Tirol, den gesamten Verkehr – inklusive Fahrzeuge über 7,5 Tonnen – auf der Brennerautobahn zu halten. An stark frequentierten Reisetagen wurde die bereits angekündigte Zweispurigkeit sowie ein verpflichtender Fahrstreifenwechsel eingefordert. Ein Tonnagelimit soll dabei jedoch auch bei der Zweispurigkeit nicht gelten, hieß es aus dem Innsbrucker Landhaus. Ab dem 1. Januar soll das Verkehrsministerium ein Abfahrverbot von der Brennerautobahn erlassen, da an diesem Tag auf der Luegbrücke eine einspurige Verkehrsführung geplant ist. Zunächst betrifft dies die Anschlussstelle Matrei am Brenner, weitere könnten bei Bedarf folgen. Die Kontrolle dieser Maßnahmen solle in der Verantwortung der Asfinag liegen.

Zusätzlich soll der Schienenverkehr um fünf Zugpaare erweitert und das Busangebot im Wipptal sowie den Seitentälern ausgebaut werden, um eine Entlastung zu erreichen. Die Kosten von über einer Million Euro soll dabei ebenfalls die Asfinag tragen.

Kürzungen bei der Rollenden Landstraße während der Bauarbeiten an der Luegbrücke lehnt das Land Tirol ab. Stattdessen soll das Angebot auf Anfrage der ÖBB ausgeweitet werden, ebenfalls auf Kosten der Asfinag. Darüber hinaus wurde die Installation von drei Verkehrsinformationstafeln gefordert – zwei Überkopfwegweiser bei Patsch und eine Tafel bei der Anschlussstelle Matrei – deren Gesamtkosten von 660.000 Euro zwischen dem Land, dem Planungsverband Wipptal, der Asfinag und dem Verkehrsministerium aufgeteilt werden sollen. Die Liste der Forderungen wird durch weitere, weniger kostenintensive Maßnahmen zur Straßenerhaltung ergänzt. 

Tiroler Opposition zeigt sich bei den Landesforderungen uneins. | Foto: Suitner
  • Tiroler Opposition zeigt sich bei den Landesforderungen uneins.
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Skeptisch

Zwar nicht ablehnend, aber skeptisch bewertet die Liste Fritz die Forderungen. "Der Wunschzettel der schwarz-roten Landesregierung an die Bundesregierung und die Asfinag ist inhaltlich nicht falsch, allerdings können diese Forderungen nur der Anfang von konkreten Maßnahmen sein", erklärte LA Markus Sint in einer Aussendung. "Wenn das schon alles sein und bleiben sollte", sei der "Verkehrsinfarkt" auf der Brennerautobahn vorprogrammiert "und den haben dann die Landes- und Bundesregierung zu verantworten", meinte Sint. Die NEOS nehmen den Bund ins Visier. Man könne über die Situation im Wipptal "nur noch den Kopf schütteln", erklärt LA Birgit Obermüller. "Die Asfinag und das grüne Verkehrsministerium halten eisern und stur an ihren Plänen für die Luegbrücke fest und nehmen damit eine unvorstellbare Belastung der Bevölkerung in Kauf. Doch dass man sich jetzt bei der Finanzierung eines Entlastungspaketes querlegt und diese ganz alleine Tirol umhängen will, ist nicht zu glauben", kritisierte Obermüller. Für LA Markus Abwerzger (FPÖ) ist der Forderungskatalog „das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist“. Er meint in der Aussendung: „Verkehrspolitisch herrscht Stillstand in Tirol,nicht erst seit den Plänen des Neubaus der Luegbrücke.“ Abwerzger erinnert an
die Dauerbaustelle Brenner Basis Tunnel (BBT). „Worin haben die sämtlichen Initiativen von Mattle und seinem Vorgänger gemündet, dass die notwendigen Zulaufstrecken und Verladungsstellen in Bayern angegangen werden, nichts ist seit Jahren passiert.“ 

Demonstration der Brennerautobahn wurde nicht genehmigt

Fakten

Der Autobahnbetreiber Asfinag hatte im Frühsommer bekanntgegeben, dass der Verkehr über die Brücke ab 1. Jänner 2025 in beide Fahrtrichtungen - bis auf Ausnahmen an starken Reisetagen vorwiegend am Wochenende - einspurig geführt werde. Der Neubau soll dann im Frühjahr beginnen, das erste Brückentragwerk voraussichtlich "Ende 2027" fertiggestellt sein. Erst dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke sei dann im Jahr 2030 zu rechnen. 300 Mio. Euro sollen insgesamt in die Hand genommen werden, hatte es geheißen. 

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