Umfrage: Österreichs Jugendliche sind gern in der EU

Viele österreichische Jugendliche finden es kompliziert, was beispielsweise im Europaparlament in Straßburg passiert. | Foto: pixabay/hpgruesen – CC0 Public Domain
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  • Viele österreichische Jugendliche finden es kompliziert, was beispielsweise im Europaparlament in Straßburg passiert.
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ÖSTERREICH. Die Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hat die Umfrage hauptsächlich an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) unter 1712 Jugendlichen im Schuljahr 2015/16 durchgeführt.

60 Prozent der befragten Jugendlichen betrachten die EU-Mitgliedschaft Österreichs als "gute Sache", 10 Prozent sehen sie als "schlechte Sache", 29 Prozent halten sie für "weder gut noch schlecht". Je jünger die Befragten sind, desto positiver beurteilen sie die Mitgliedschaft. Jugendliche an AHS sehen die EU-Mitgliedschaft etwas häufiger als "gute Sache" als Befragte an BHS.

Grafik zur EU-Umfrage der ÖGfE
Der Großteil der Jugendlichen in Österreich steht der EU-Mitgliedschaft positiv gegenüber. (Grafik: ÖGfE)

80 Prozent der Jugendlichen fühlen sich "auf jeden Fall" oder "eher schon" als EU-Bürger. Auf ein Fünftel der Jugendlichen trifft dies hingegen "eher nicht" oder "überhaupt nicht" zu.

Britische Jugend stimmte für die EU

"Das britische EU-Referendum hat gezeigt, dass gerade die Jugend am seltensten von ihrem Stimmrecht Gebrauch macht. Jene jungen Wähler, die an dem Referendum teilnahmen, stimmten jedoch mehrheitlich für den EU-Verbleib. Auch in Österreich sieht eine Mehrzahl der Jugendlichen die EU-Mitgliedschaft positiv. Allerdings wird die EU als fremd und kompliziert empfunden. Ziel muss es sein, die EU – insbesondere für junge Menschen – wesentlich angreifbarer zu machen", sagt ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt.

Interesse an heimischer Politik hoch

Das Interesse an der heimischen Politik ist bei Österreichs Jugendlichen deutlich höher als an der Politik auf europäischer Ebene. Insgesamt 79 Prozent sagen, dass sie am politischen Geschehen in Österreich "sehr" oder "eher schon" interessiert sind. Ein Fünftel zeigt sich "eher nicht" oder "gar nicht".

Grafik zur EU-Umfrage der ÖGfE
Zwei Drittel der Jugendlichen in Österreich denken, dass die nationale Politik den größten EInfluss auf ihr persönliches Leben hat. (Grafik: ÖGfE)

Fast zwei Drittel der Befragten – 63 Prozent – geben an, dass Entscheidungen, die für ihr persönliches Leben wichtig sind, hauptsächlich auf nationaler Ebene getroffen werden. Für 19 Prozent ist es die regionale Ebene, für nur 18 Prozent die EU-Ebene.

"Politische Abläufe klarer kommunizieren"

"Beschlüsse, die auf europäischer Ebene gefällt werden, werden nach wie vor selten mit der eigenen Lebenssituation in Verbindung gebracht. Als Konsequenz – wie das Beispiel Großbritannien, aber auch vergangene EU-Wahlen gezeigt haben – machen besonders die Jungen zu wenig von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Politische Abläufe und Entscheidungsmuster müssen vereinfacht und klarer kommuniziert werden. Auch ein verstärkter Einsatz der Social Media und die Möglichkeit, elektronisch an Wahlen teilzunehmen, könnten hier Abhilfe schaffen. Ein Schulfach ,Europa' und ein verstärkter Austausch mit Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern wären weitere wichtige Schritte in die richtige Richtung", betont Schmidt.

Zur Sache: EU-Umfrage der ÖGfE

Die Umfrage wurde im Rahmen der Wanderausstellung "EUROPA#wasistjetzt" österreichweit im Zeitraum September 2015 bis Juni 2016 durchgeführt. 1712 Jugendliche an 23 Schulen wurden österreichweit schriftlich befragt. 59 Prozent der Befragten waren weiblich. "EUROPA#wasistjetzt" ist ein gemeinsames Projekt der ÖGfE, des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres und der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich.

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