Naturschutz
Ein (ungestörtes) Paradies für Vögel beim Stausee Gralla

Der Eisvogel stellt einen besonderen Anziehungspunkt für Fotografen dar | Foto: Narrath
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  • Der Eisvogel stellt einen besonderen Anziehungspunkt für Fotografen dar
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Der Stausee Gralla ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und besonders bei Naturfotografen, Profis und Amateuren, sehr beliebt. Er ist aber auch die Heimat vieler Vögel und Brutstätte, unter anderem auch für den Eisvogel.

GRALLA. In den letzten Jahren hat das Interesse an Naturbeobachtung und insbesondere Naturfotografie stark zugenommen. Dies kann positiv sein, da es das Verständnis für die Natur fördern kann und Naturfotografen potenzielle Verbündete des Naturschutzes sind, dabei ist aber leider vielen nicht bewusst, dass die Jagd nach besonderen und immer besseren Fotomotiven auch eine erhebliche Störung von Fauna und Flora mit sich bringen kann.

Die Brutwände des schönen Bienenfressers sind ein Anziehungspunkt für zahlreiche Fotografen | Foto: E. Bernhart
  • Die Brutwände des schönen Bienenfressers sind ein Anziehungspunkt für zahlreiche Fotografen
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Sensible Motive

Die begehrtesten Fotomotive sind oft auch die sensibelsten. Jeder Naturfotograf schätzt sich glücklich, die eigene Aufnahme eines Vogeljungen bei der Fütterung formatfüllend vorweisen zu können - umso attraktiver noch, wenn es sich dabei um eine in der Steiermark seltene Art wie Bienenfresser, Blauracke oder Wiedehopf handelt. Allerdings stört stundenlanges „Auflauern“ mit der Kamera die Alttiere beim Füttern, was letztlich zum Scheitern ganzer Bruten führen kann. Besonders dramatisch ist diese Störung in Brutgebieten, die einen erheblichen Anteil der Gesamtpopulation eines Gebietes beherbergt. Letzteres ist zurzeit leider an einer Bienenfresser-Brutwand in der Steiermark der Fall. Die tropisch bunt gefärbten Vögel stellen einen Anziehungspunkt für zahlreiche Naturfotografen dar, die das kleine Brutvorkommen mit ihrer Anwesenheit empfindlich stören. Ist die Freude des Fotografen über ein leicht gelungenes Bild eines Bienenfressers mit Insekt im Schnabel auch groß, bedeutet das längere Tragen von Futter im Schnabel beim Vogel ein typisches Stressverhalten!

Das Steiermärkische Naturschutzgesetz verbietet ausdrücklich die absichtliche Störung geschützter Arten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten.

Eigenverantwortung

In einer Welt, die von ständigem Fortschritt und Veränderung geprägt ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir uns bewusst sind, wie wichtig es ist, Rücksicht auf die Flora und Fauna und unsere Umwelt generell zu nehmen. Jeder von uns trägt eine Verantwortung für den Schutz und Erhalt der Natur, und es liegt an uns, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt zu minimieren.

Unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen sollte also jeder Respekt gegenüber der Natur zeigen. Naturfotografen, die das "Erlebnis Natur" schätzen, sollten bestimmte Verhaltensregeln einhalten. "Es ist wichtig zu bedenken, dass wir in den Lebensraum anderer Lebewesen eindringen, die sich gestört fühlen können. Es ist besser, den persönlichen Ehrgeiz zurückzustellen und auf das "Foto des Jahres" zu verzichten, um Tiere, Pflanzen und Lebensräume zu schützen", so Raphael Narrath, Bezirksleiter der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht in Leibnitz, der um Rücksichtnahme bei Naturaufnahmen bittet, unabhängig von Schutzstatus und Art, insbesondere an Fortpflanzungs-, Aufzucht- und Ruhestätten.

Ein unbesonnenes Eindringen in den Lebensraum der Tiere kann zum Scheitern ganzer Bruten führen. | Foto: E. Bernhart
  • Ein unbesonnenes Eindringen in den Lebensraum der Tiere kann zum Scheitern ganzer Bruten führen.
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Anm.: Die Bilder des Bienenfressers wurden aus einem Hide aufgenommen.

Mehr Informationen

Auf der Website von BirdLife Österreich finden sich zahlreiche Informationen zum richtigen Verhalten bei der Naturfotografie. Auch ohne Kamera ist es empfehlenswert sich daran zu halten, möchte man eine Störung der Vögel vermeiden. www.birdlife.at RegionalMedien Steiermark

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