Hilfstransport
Dringend notwendige Spenden aus Leibnitz für Kriegsopfer

Zum Schutz unkenntlich gemacht: Die Soldaten bei der Übernahme der Medikamente. | Foto: Kappaun/Brandmüller
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Mit Beginn des Krieges in der Ukraine wurden die Leibnitzerin Barbara Kappaun und Sascha Brandmüller aus Graz aktiv und organisierten auf eigene Faust Hilfstransporte in die Ukraine. Kürzlich erfolgte die mittlerweile siebente Hilfslieferung.

LEIBNITZ. Weder Hindernisse noch Stau oder brenzlige Situationen können Barbara Kappaun und Sascha Brandmüller aus Graz, gebürtig aus Leibnitz, daran hintern, ihre Gedanken der Nächstenliebe zu bremsen. Die angehende Pharmazeutin und der Magistratsbedienstete wurden umgehend persönlich aktiv, als der Krieg in der Ukraine die ersten Opfer forderte. MeinBezirk berichtete bereits mehrmals. Kurzerhand wurde 2022 der erste Hilfstransport von Leibnitz aus organisiert - und es blieb nicht beim ersten. Mittlerweile wurden sieben Lieferungen durchgeführt und tausende Kilometer mit dem eigenen Pkw zurückgelegt.

Große Spendenbereitschaft

"Wir haben etwa einen Monat zuvor Kontakt zu unseren Freunden in der Ukraine aufgenommen, die dann für uns in Krankenhäusern und bei Ärzten beziehungsweise Sanitäts-Teams an der Front nachgefragt haben, was dringend benötigt wird", erzählt Kappaun, die hebt hervor: "Wir sind dankbar für die unglaubliche Unterstützung, die wir bei jeder einzelnen Fahrt bis dato erhalten haben und für alle Fahrten, die noch kommen werden."

Barbara Kappaun (3.v.l.) und Sandra Brandmüller (3.v.r.) pflegen mittlerweile schon intensive Freundschaften in der Ukraine. | Foto: Kappaun/Brandmüller
  • Barbara Kappaun (3.v.l.) und Sandra Brandmüller (3.v.r.) pflegen mittlerweile schon intensive Freundschaften in der Ukraine.
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Darunter fallen nicht nur die zahlreichen Geldspenden von Kundinnen und Kunden in der Team Santé Linden Apotheke in Leibnitz und von verschiedensten Vereinen, sondern auch viele großartige Sachspenden. Hier waren es beispielsweise mehrere Kisten mit Verbandsmaterialien, dringend benötigte Arzneimittel aus mehreren Apotheken oder auch dringend benötigte medizinische Geräte und mit Zubehör, wie beispielsweise ein komplettes Endoskopie-Set von Internistin Waltraud Kirisits oder augenärztliches Zubehör von Augenarzt Berthold Auerbach.
Zusätzlich wurden sie auch wieder von der Firma Genercion mit einem Paket von mehreren hundert Stück an Medikamenten unterstützt, die gerade jetzt in der Zeit vonErkältungen und grippalen Infekten dringend benötigt werden.

Wichtige medizinische Utensilien

"Eine immense Unterstützung kam für uns ein wiederholtes Mal vom Rotary Club Steierska Stajermark, der uns schon bei den letzten beiden Fahrten so unglaublich unterstützt hat", danken Kappaun und Brandmüller. Mit Ihrer Spende und den zahlreichen, großartigen Spenden in der Apotheke konnten nicht nur dringend benötigte Medikamente, sondern auch eigens für Operationen gefertigte Magneten gekauft werden, die von Ärztinnen und Ärzten an der Front dringend benötigt werden, um Metallteile im Körper zu finden und operativ aus den Patientinnen und Patienten zu entfernen.

Verbandsmaterial und Medikamente werden dringend benötigt, um die Not der Kriegsopfer etwas lindern zu können. | Foto: Kappaun/Brandmüller
  • Verbandsmaterial und Medikamente werden dringend benötigt, um die Not der Kriegsopfer etwas lindern zu können.
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"Unsere Fahrt haben wir gegen zwei Uhr früh angetreten, damit wir die slowakisch-ukrainische Grenze noch am Vormittag erreichen. Wir haben unsere Fahrt so früh angetreten, da sich die Grenz- und Zollangelegenheit aufgrund des Krieges leider sehr oft stundenlang hinziehen. Unterwegs waren wir dieses Mal wieder zu zweit in unserem Skoda Kodiaq, der uns bisher überallhin tapfer begleitet hat und auch wieder randvoll bepackt war", berichtet Kappaun. "Nach circa vier Stunden durften wir den Zoll in der Ukraine verlassen und in das Land einreisen."

"Am nächsten Morgen trafen wir uns mit unseren Freunden und dem Leiter einer Klinik, um den Großteil der Spenden zu übergeben. Zusätzlich haben wir eine kurze Führung in der Klinik erhalten, wo wir auch den neuen Einsatzort von einem der Ultraschallgeräte gesehen haben, dass wir im Sommer mitgebracht haben."
Barbara Kappaun und Sandra Brandmüller

"Da wir leider nur zwei Tage für die Reise hatten, mussten wir die restlichen Pakete, die für Ärztinnen und Ärzte sowie Sanitätsteams nahe der Front gedacht waren, verschicken. Wir haben aber bereits zwei bis drei Tage später erfahren, dass alles gut angekommen ist", sind Kappaun und Brandmüller froh.

Weitere Fahrten geplant

Die nächste Fahrt ist für Frühling 2024 geplant. Spenden sind weiterhin herzlich willkommen. In der Team Santé Linden Apotheke befindet sich weiterhin eine Spendenbox, ebenso werden Sachspenden in Form von Verbandsmaterial entgegen genommen.

Die Fotos stammen vom letzten Hilfstransport im Juni und vom Dezember 2023

Mehr über die humanitäre Hilfe aus Leibnitz erfährst du hier:

Danksagung im Rathaus Leibnitz für humanitäre Hilfe

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