Start in Leibnitz
Pilotprojekt für steiermarkweite Neophytenbekämpfung

Hat der Riesenbärenklau einmal ein Gebiet überwuchert - so wie vor Jahren in Kaindorf-, dann muss die Berg- und Naturwacht mit Schutzanzügen ausrücken. | Foto: Waltraud Fischer
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  • Hat der Riesenbärenklau einmal ein Gebiet überwuchert - so wie vor Jahren in Kaindorf-, dann muss die Berg- und Naturwacht mit Schutzanzügen ausrücken.
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Gemeinsam mit der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht sagt der Abfallwirtschaftsverband Leibnitz den Neophyten den Kampf an. Die Initialzündung für ein neues Sammelsystem, das bei Erfolg steiermarkweit ausgerollt werden könnte, erfolgte im Ressourcenpark in Leibnitz.

STEIERMARK. Ob das prächtig rosa blühende Drüsige Springkraut, die spätblühende kanadische Goldrute oder der gefürchtete Riesenbärenklau mit seinen weißen Dolden: Die Neophyten überwuchern die heimische Pflanzenvielfalt in der Steiermark zusehends und sind kaum noch unter Kontrolle zu bringen. 

Bereits seit Jahren wird der Riesenbärenklau in Leibnitz beispielsweise von der Berg- und Naturwacht mit Schutzanzügen bekämpft, wenn er enorme Maße annimmt. Die Pflanze kann beim Berühren starke Verbrennungen der Haut hervorrufen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsverbandes Leibnitz wurden von der Berg- und Naturwacht im Umgang mit den Neophyten geschult. | Foto: Steiermärkische Berg- und Naturwacht
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsverbandes Leibnitz wurden von der Berg- und Naturwacht im Umgang mit den Neophyten geschult.
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Doch auch nicht so giftige Pflanzen setzen der heimischen Artenvielfalt massiv zu und werden von der Berg- und Naturwacht im Naturpark Südsteiermark gezielt bekämpft, so wie etwa in Heimschuh. Hier wurden noch im Spätherbst 50 heimische Pflanzen gesetzt, um die Neophyten zurückzudrängen und geschädigte Ökosysteme wieder herzustellen. Anfang August wird in diesem Bereich wieder akribisch mit der Motorsense gegen die wuchernden Neophyten vorgegangen.

Was sind Neophyten?

Neophyten sind Pflanzen, die aus anderen Regionen stammen. Während manche Neophyten sich gut in die heimische Flora einfügen und zur Vielfalt beitragen, vermehren sich andere rasant und bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht .
Das Drüsiges Springkraut blüht auf den ersten Blick schön, es ist mittlerweile aber eine echte Plage. | Foto: Pagitz
  • Das Drüsiges Springkraut blüht auf den ersten Blick schön, es ist mittlerweile aber eine echte Plage.
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Neues Pilotprojekt

Doch nicht nur im öffentlichen Bereich, auch in privaten Gärten machen die Neophyten mittlerweile Probleme. Vor diesem Hintergrund wurde in Leibnitz als Teil einer steiermarkweiten Initiative gemeinsam mit der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht ein neues Pilotprojekt gestartet, das verstärkt auf die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung setzt. 

Bezirksleiter Alexander Gigerl und Landesleiter Raphael Narrath setzen auf Teamarbeit. | Foto: Steiermärkische Berg- und Naturwacht
  • Bezirksleiter Alexander Gigerl und Landesleiter Raphael Narrath setzen auf Teamarbeit.
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"Künftig können Neophyten in Kleinmengen im Ressourcenpark in Leibnitz abgegeben und entsorgt werden, die auf eine Erstbekämpfung im Hausgarten abzielen", betont Geschäftsführer Markus Brechlmacher, der Landesleiter Raphael Narrath und Leibnitz-Ortsstellenleiter Alexander Gigerl von der Berg- und Naturwacht sowie dem gesamten Team für die Initiative und die großartige Zusammenarbeit dankt.

Als übergeordnetes Ziel wird im Ressourcenpark in Leibnitz auf Bewusstseinsbildung der Bevölkerung gesetzt. Dafür wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Raphael Narrath, Landesleiter der Berg- und Naturwacht, geschult.

AWV-GF Markus Brechlmacher und Standortleiter im Ressourcenpark Leibnitz, Manfred Kapun, informieren über die neue Neophyten-Abgabestelle im Ressourcenpark Leibnitz. | Foto: AWV
  • AWV-GF Markus Brechlmacher und Standortleiter im Ressourcenpark Leibnitz, Manfred Kapun, informieren über die neue Neophyten-Abgabestelle im Ressourcenpark Leibnitz.
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Richtige Entsorgung der Neophyten

Die Annahme der Neophyten erfolgt im Ressourcenpark in Leibnitz nur in geschlossenen transparenten Säcken und gegen Verrechnung eines Unkostenbeitrags vor Ort. "Für Informationen vorab bzw. bei Fragen zum Ablauf stehen die geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ressourcenparks Leibnitz sowie der Umwelt- und Abfallberatung zur Verfügung", betont Brechlmacher.

"Bei der Entsorgung größerer Mengen (z.B. Pkw-Anhänger) wird um telefonische Voranmeldung im Ressourcenpark Leibnitz bzw. um Abstimmung für eine Direktanlieferung mit unserem Verwertungspartner Hollex Ressourcen GmbH (Oberschwarza – Marktgemeinde Straß in Steiermark) gebeten."
Markus Brechlmacher, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbandes Leibnitz

So funktioniert die Entsorgung in Leibnitz

Kleinmengen, die auf die Erstbekämpfung im Hausgarten abzielen (z. B. nach dem Anlegen einer Wiese), können im Rahmen der Testsammlung bis auf Wiederruf im Ressourcenpark Leibnitz abgegeben werden. Die Annahme erfolgt ausschließlich in geschlossenen transparenten Säcken und gegen Verrechnung vor Ort. Bei Übergabe bitte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden.

Gesammelt werden beispielsweise:

  • Drüsiges Springkraut
  • Riesenbärenklau
  • Staudenknöterich
  • Goldrute
  • Kermesbeere
  • Buchsbaumzünsler (als Pflanzenschädling)
Der Kontakt mit dem phototoxischen Pflanzensaft des Riesenbärenklaus kann Verbrennungen bis 3. Grades hervorrufen. Das Doldengewächs daher bitte nicht berühren.  | Foto: BIWIN
  • Der Kontakt mit dem phototoxischen Pflanzensaft des Riesenbärenklaus kann Verbrennungen bis 3. Grades hervorrufen. Das Doldengewächs daher bitte nicht berühren.
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"Bitte keine Neophyten, auch wenn sie noch so schön blühen, in den Hausgärten pflanzen, sondern unbedingt verbannen", betont die Berg- und Naturwacht. Unglaublich: In Kitzeck hatte ein Gartenbesitzer vor Jahren in seinem Garten sogar einen Riesenbärenklau gepflanzt, mit dem Argument: "Er blüht so schön und wir berühren ihn nicht."

Die kanadische Goldrute gehört bitte nicht in den heimischen Garten, sondern sollte fachgerecht vernichtet werden. | Foto: Pagitz
  • Die kanadische Goldrute gehört bitte nicht in den heimischen Garten, sondern sollte fachgerecht vernichtet werden.
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Wie gut kennst du dich bei der Bestimmung der Neophyten aus?

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