"mobiRem" in Bad Radkersburg
Remobilisierung für ältere Menschen

Ziel ist es, Patientinnen und Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Es geht um Remobilisierung im häuslichen Umfeld, nicht um Pflege zuhause.  | Foto: alexraths/panthermedia.net
3Bilder
  • Ziel ist es, Patientinnen und Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Es geht um Remobilisierung im häuslichen Umfeld, nicht um Pflege zuhause.
  • Foto: alexraths/panthermedia.net
  • hochgeladen von Tamara Zopf

Die Gesunderhaltung wird angesichts des steigenden Alters immer wichtiger. Mit Oktober fiel der Startschuss von "mobiRem" in Bad Radkersburg, der die mobile geriatrische Remobilisierung für den Standort LKH Südsteiermark erweitern soll. 

SÜDSTEIERMARK/BAD RADKERSBURG. Im Herbst wurden bereits die Ausbaupläne von "mobiRem" steiermarkweit angekündigt, im Oktober startete das Projekt für den Standort LKH Südsteiermark mit Expositur Bad Radkersburg. Dabei richtet sich das Programm an ältere Menschen, die nach akuten Fällen wie beispielsweise Stürzen oder Schlaganfällen eine Verbesserung der Beweglichkeit benötigen. Die Patientinnen und Patienten können dadurch zuhause in den vertrauten vier Wänden betreut und unterstützt werden. 

Vorstellung von „mobiREM“: Lisa Klasnic-Mistiloglou, Gerald Geyer, Walter Schippinger, Josef Harb, Hannes Schwarz, ehemalige LR Juliane Bogner-Strauß, Michael Koren und Gerhard Stark (v.l.)
 | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • Vorstellung von „mobiREM“: Lisa Klasnic-Mistiloglou, Gerald Geyer, Walter Schippinger, Josef Harb, Hannes Schwarz, ehemalige LR Juliane Bogner-Strauß, Michael Koren und Gerhard Stark (v.l.)
  • Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • hochgeladen von Sarah Konrad

Seit Anfang Oktober gibt es für "mobiRem" in Bad Radkersburg für die Gemeinden Halbenrein, Jagerberg, Kapfenstein, Klöch, Murfeld, Tieschen, Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg, Deutsch Goritz, Gnas, Mureck, St. Anna am Aigen, St. Peter am Ottersbach und Straden. Obwohl das Projekt gerade erst anläuft, werden derzeit schon acht Patientinnen und Patienten betreut. Die Zuweisung erfolgt durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oder direkt über das Krankenhaus. Die Ärztin und Teamleiterin von "mobiRem" in Bad Radkersburg Melanie Witsch fährt direkt zu den Patientinnen und Patienten hin, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Nach der ärztlichen Einschätzung werden die Therapieziele im Team und in Absprache mit Patientinnen und Patienten definiert.

Die Fachkräfte kommen anschließend zu den Patientinnen und Patienten nach Hause, wo die Betroffenen über einen gewissen Zeitraum therapiert werden. Gemeinsam werden Übungen und Trainings erarbeitet, die in den normalen Tagesablauf eingebunden werden. Das Team am Standort Bad Radkersburg besteht derzeit aus Fachkräften in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Soziale Arbeit. Sandra Gangl ist die Koordinatorin für den Standort Bad Radkersburg und kümmert sich unter anderem um die administrativen Tätigkeiten. 

Keine häusliche Pflege 

"Was wichtig ist zu erwähnen, dass es bei diesem Projekt nicht um die Pflege zuhause geht, sondern um die Remobilisierung im häuslichen Umfeld. Dadurch sollen in erster Linie die stationären Strukturen entlastet werden, es handelt sich um ein Zusatzangebot für den mobilen Bereich", betont Allgemeinmedizinerin Melanie Witsch. Des Weiteren erläutert die Ärztin, dass es nicht darum gehe, den Hausarzt zu wechseln, dieser bleibt die Ansprechperson der Patientinnen und Patienten auch weiterhin. Sie sieht Bedarf und freut sich, dass auch in ländlichen Gegenden nun das Angebot genutzt werden kann.

"Der Weg geht dahin, die Spitäler zu entlasten, kürzere Aufenthalte zu schaffen und trotzdem die Menschen nicht zu vergessen, aufgrund einer eingeschränkten Mobilität das Haus nicht verlassen können." Ärztin bei mobiRem Melanie Witsch.

Unterstützung im gewohnten Umfeld

Eine eine notwendige pflegerische Betreuung wird dadurch nicht ersetzt. Voraussetzung ist, dass die Grundversorgung zu Hause gewährleistet ist und dass ein Bedarf für mehrere unterschiedliche Behandlungen besteht. 
"Die Menschen lernen so, im gewohnten Umfeld zurechtzukommen. Wenn es gewünscht wird, beziehen wir auch die Angehörigen ein. In unserer täglichen Arbeit können wir die Patientinnen und Patienten über weitere Angebote aufklären, wie notwendige Wohnraumadaptierungen, unterstützen bei Anträgen oder in der Nachbetreuung. Der Vorteil ist, dass wir eng im Team arbeiten und Betroffene engmaschig betreuen können. Das Angebot wird gut angenommen," erzählt eine Sozialarbeiterin.

Durch das Training werden die Mobilität und Selbstständigkeit wiederhergestellt und verbessert. Die Angehörigen können bei den Behandlungen dabei sein und sie lernen worauf auch sie achten können. Die Behandlungen werden an den normalen Tagesablauf angepasst.

Die mobile geriatrische Remobilisation ist ein zusätzliches Angebot, um die Spitäler zu entlasten und kann im gewohnten Umfeld stattfinden.  | Foto:  Gerhard Maurer
  • Die mobile geriatrische Remobilisation ist ein zusätzliches Angebot, um die Spitäler zu entlasten und kann im gewohnten Umfeld stattfinden.
  • Foto: Gerhard Maurer
  • hochgeladen von Isabella Frießnegg

Umsetzung in allen steirischen Gemeinden 

Die Umstellung erfolgt in drei Ausbaustufen, die erste hat mit Oktober 2023 gestartet und betrifft das LKH Graz II mit dem Standort Süd und dem Facharztzentrum Hörgas für den Bezirk Graz-Umgebung und den Norden von Graz, das LKH Weststeiermark für die Bezirke Voitsberg und Deutschlandsberg, das LKH Südsteiermark für die Expositur Bad Radkersburg sowie die Geriatrischen Gesundheitszentren und das Krankenhaus der Elisabethinen für Graz.

Wie die weitere Umsetzung aussieht, kann man derzeit noch nicht genau sagen, erklärt Projektkoordinatorin Andrea Sallegger: "Geplant ist eine Umsetzung in jeder einzelnen steirischen Gemeinde. Im Bezirk Leibnitz, insbesondere am LKH Südsteiermark in Wagna, ist das Projekt erst ab der dritten Ausbaustufe geplant."

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

Baureportage E.N.G.E.L. in Arnfels
Elektro Lang setzt Meilenstein auf dem Weg in die Energieautarkie

Nach knapp einem Jahr Bauzeit eröffnet Elektro Lang am 27. April den neuen Firmenstandort in Arnfels. Das Energiegebäude Lang - kurz E.N.G.E.L. - setzt einen neuen  Weg in die Energieautarkie. ARNFELS. Erst knapp vor einem Jahr erfolgte inmitten einer Gemeinschaft engagierter Gäste und Pioniere aus der Green-Tech-Branche in Arnfels die feierliche Grundsteinlegung für das neue Energiegebäude von Elektro Lang. Dieser Tag markierte nicht nur einen weiteren historischen Meilenstein in der bewegten...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Patricia Reiterer
Anzeige
Die Wallfahrtskirche in St. Veit am Vogau ist ein Wahrzeichen des Ortes und wird gerade saniert.  | Foto: Gemeinde
7

Orsreportage
Wachstum und Begegnung in St. Veit in der Südsteiermark

Die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark wächst und damit geht viel Potential für die Bevölkerung einher. ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Ein großes Bauprojekt ist die Erweiterung des Bauhofes in St. Veit und der zweiten Kinderkrippengruppe, die im Herbst eröffnet wird. "Es ist wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten und achten darauf, dass keine zusätzliche Fläche verbaut wird. Für den Bau der Kinderkrippengruppe nutzen wir dafür die Synergien, um keine weiteren Flächen zu versiegeln",...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Petra und Michael Watz haben in Heimschuh direkt am Firmenstandort eine kleine Wohlfühloase zum Energieladen geschaffen. | Foto: Tanja Adam
26

24 Stunden Selbstbedienung
Neuer "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh

Der neue "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh vereint Funktionalität und Flexibilität mit Gemütlichkeit. HEIMSCHUH. Die Firma Holzbau Watz in Heimschuh ist seit jeher offen, wenn es um die Umsetzung individueller Kundenwünsche geht. Mit der Errichtung eines neuen "Drive in"-Standortes direkt beim Firmensitz in Heimschuh an der Sulmtalstraße 4 wurde von der Unternehmerfamilie eine persönliche Idee umgesetzt, die in der Coronazeit entstand, als niemand außer Haus gehen und man sich nicht...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.