Erfahrung mit Erasmus
Von Tillmitsch aus in die ganze Welt reisen

Beate Ebner entschied sich nach dem Studium dazu, ein Jahr in Afrika mit Kindern zu arbeiten.  | Foto: Ebner
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Beate Ebner hat bereits viel Erfahrungen im Ausland gesammelt. Kurz nach der Matura trat sie ihre erste Reise allein an. Nach dem Studium verschlug es sie nochmals für längere Zeit als Freiwillige ins Ausland. Immer mit dabei: Reiselust, tiefe Dankbarkeit und ein offenes Herz für andere Kulturen. 

TILLMITSCH. Kurz nach der Matura packte die damals 20-Jährige das Reisefieber. Ihr Ziel: Russland. Mit einem Grundwortschatz im Gepäck ging es für die frischgebackene Maturantin Beate Ebner los. "Ich hatte wenig Sprachkenntnisse, wir haben vor Ort einen Sprachkurs belegt", erinnerte sich die gebürtige Tillmitscherin zurück. Trotzdem waren die ersten Auslandserfahrungen durchgehend positiv, wie die heute 25-Jährige erzählt: "Uns begegneten überall freundliche Gesichter und emphatische Menschen. Die Aufregung war anfangs groß, vieles war unbekannt: Das erste Mal alleine fliegen, die ersten Schritte weit weg vom Elternhaus selbst zu wagen."

Beate Ebner sammelte mit den Kindern viele schöne Momente.  | Foto: Ebner
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Über den Europäischen Freiwilligen Dienst absolvierte sie mit anderen internationalen Freiwilligen ihre Stunden in einem Heim für beeinträchtigte Kinder in St. Petersburg in Russland. "Wir wohnten direkt in der Stadt, aber Angst hatte ich eigentlich nie. Vor Ort waren wir meistens in der Gruppe unterwegs und obwohl es einige sprachliche Hürden gab, konnten wir durchgehend positive kulturelle Erfahrungen sammeln. Auch die Arbeit mit den Kindern war schön und bereichernd gleichzeitig", so die ausgebildete Physiotherapeutin, die insgesamt ein Jahr in Russland verbrachte.

"Leben und Tod liegen nahe beieinander"

Nach dem Studium zog es sie erneut in die Welt hinaus, dieses Mal entschied sich die junge Frau für Afrika. "Ich entschied mich dazu, nochmals als Freiwillige ins Ausland zu reisen. Ich wollte bewusst die Erfahrung vor dem Eintritt ins Arbeitsleben machen. Vieles, vor allem Organisatorisches, fiel mir beim zweiten Mal leichter, trotzdem war es eine weitere krasse Erfahrung für mich. Ich habe mich für ein Praktikum in der Physiotherapie entschieden, in dem ich meine beruflichen Kenntnissen einbringen konnte", fuhr Beate Ebner fort. 

Die Arbeit mit Kindern, die teilweise schwer beeinträchtigt waren, brachte viele schöne und gleichzeitig traurige Momente.  | Foto: Ebner
  • Die Arbeit mit Kindern, die teilweise schwer beeinträchtigt waren, brachte viele schöne und gleichzeitig traurige Momente.
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Die vielen schönen Erfahrungen im Ausland und die tiefe Dankbarkeit, in einem Land wie Österreich zu wohnen, prägten die junge Frau nachhaltig: "Wenn man vor Ort sieht, wie Menschen leben, stellt man seinen eigenen Luxus oft infrage. Es war augenöffnend für mich, oftmals gab es kein fließendes Wasser oder eigene Toiletten. Obwohl wir in guten Unterkünften untergebracht waren, ist das kein Vergleich zu den Standards, in denen wir in Österreich leben." Ihr zweiter Auslandsaufenthalt führte Ebner wieder in ein Kinderheim, in dem Kinder teils mit schweren Behinderungen und wenig Chancen lebten.

Die natürlichen Eindrücke und imposante Landschaften gefielen der Reisenden besonders.  | Foto: Ebner
  • Die natürlichen Eindrücke und imposante Landschaften gefielen der Reisenden besonders.
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"Auch heute noch denke ich an die Kinder und an die Erfahrungen, die ich machen durfte. Ich habe so viel Wertschätzung in der Gemeinschaft erfahren. Leben und Tod lagen nahe beieinander und es gab viele Kinder, die traumatische Erlebnisse hatten. Trotzdem waren ihre Leben mit viel Freude erfüllt, das hat mich tief berührt", erzählt Beate Ebner über ihre Erfahrungen in den Kinderheimen, die sie als Freiwillige gemacht hat.

"Die Erfahrungen im Ausland brachten mir neue Sichtweisen und Denkweisen. Ich habe viele Geschichten gehört und viele Menschen getroffen, die mich sehr berührt haben. Ich kann es nur jedem empfehlen. Man lernt die Länder auf eine ganz andere Art und Weise kennen, ich wurde in die Gemeinschaften aufgenommen, war bei Hochzeiten und Familienfeiern dabei. Obwohl die Menschen so wenig haben, können sie so viel geben.
Beate Ebner

Beate Ebner ist heute ausgebildete Physiotherapeutin und erzählt über ihre Erfahrungen im Ausland.  | Foto: Ebner
  • Beate Ebner ist heute ausgebildete Physiotherapeutin und erzählt über ihre Erfahrungen im Ausland.
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"Ich reise mit offenem Herzen und finde es sehr spannend, in die Kulturen einzutauchen. Die Erfahrungen haben mir nicht nur beruflich viel gebracht, ich habe auch viel über mich selbst gelernt", erzählt die Physiotherapeutin, die seit Anfang des Jahres in Wien lebt. Ihr nächstes Abenteuer ist bereits in Planung, auf der Reiseliste stehen noch Südamerika, Australien und Asien - oder ein Sabbatical, wenn es beruflich passt," sagt Beate Ebner abschließend, aber vorest möchte sie erstmals berufliche Erfahrungen sammeln.

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