Zukunftsworkshop
Das Mürztal einen Schritt weitergedacht

Die Bürgermeister der Region entwickelten im Mürzzuschlager Wintersportmuseum Projekte für die Zukunft. | Foto: REV
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Im REV-Zukunftsworkshop entwickelten die Mürztaler Bürgermeister vielversprechende Projekte.

Auf Initiative des Regionalen Entwicklungsverbandes Mürzzuschlag versammelten sich Ende Oktober die Bürgermeister des ehemaligen Bezirks Mürzzuschlag – nur Friedrich Pichler aus Stanz war verhindert – im Wintersportmuseum, um über die Zukunft zu sprechen. Mit dem Ziel, die Region über Gemeinde- und Parteigrenzen hinweg aktiv weiterzuentwickeln, wurden dabei konkret zwei Themen in den Fokus genommen. Zum einen die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln, zum anderen die Strahlkraft des Semmering Basistunnels. 

Kleines Amazon im Mürztal

Nach dem Brainstorming im Zukunftsworkshop geht es jetzt an die konkrete Umsetzung und der Anspruch ist hoch. So soll eine Plattform geschaffen werden, die es regionalen Produzenten von der Stanz bis am Semmering erlaubt, ihre Produkte anzubieten. "Wir wollen eine so große Regionalität schaffen, die Sinn macht", erklärt Kindbergs Bürgermeister Christian Sander. "Wir wollen die Drehscheibe sein. Es muss so einfach sein wie auf Amazon", so Sander weiter. Die Idee ist es, dass die Menschen im Mürztal mit einem Klick regionale Produkte bestellen können und diese an ihnen nahe gelegenen Orten abholen können oder geliefert bekommen.

"Der nächste Schritt wird es sein, die Bäuerinnen und Bauern ins Boot zu holen. Wir wollen keine Konkurrenz zu den bestehenden Bauernläden sein, sondern eine sinnvolle Ergänzung", konkretisiert Mürzzuschlags Bürgermeister Karl Rudischer. Mittun können soll jeder, der regionale Produkte verkaufen möchte, auch wenn es nur ein paar Kilo Honig sind. "Große Bauern kommen mit ihrer Produktion oft schon nicht mehr nach, weil der Ab-Hof-Verkauf so gut rennt. Jetzt gilt es, auch die Kleinen der Region ins Boot zu holen", so Rudischer. Beim Aufbau der Plattform konzentriert man sich vorerst auf regionale Lebensmittel. Je nachdem welche Dimension das Projekt annimmt, soll die Drehscheibe auch erweitert werden können. Derzeit wird erfasst, was es im Mürztal denn alles schon gibt, danach wird analysiert und in einem nächsten Schritt umgesetzt. Um die nötige Struktur aufzubauen, sind alle Bäuerinnen und Bauern sowie andere Produzenten von regionalen Lebensmitteln dazu eingeladen, sich zu beteiligen und beim REV zu melden.

Gezielte Werbung in Wien und Graz

Das zweite Zukunftsthema mit dem sich die Gemeindevertreter beschäftigten ist der Bau des Semmeringbasistunnels und die damit verbundenen Chancen für das Mürztal. "Wichtig ist, dass die Region so gut wie möglich davon profitiert", bringt es Rudischer auf den Punkt. Im Zentrum dabei stehen die vier großen Schlagworte Mobilität, Arbeit, Wirtschaft und Wohnen. In Zukunft möchten die Gemeinden unter der Federführung des REV verstärkt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ausbauen. "Die wichtige Frage dabei ist, wie man das Problem der sogenannten 'last mile' lösen kann", so Rudischer, der damit den Weg zum nächsten Bahnhof meint. Carsharing und der Ausbau von Radwegen werden hier als Lösungsansätze präsentiert.

Neue Ideen: Christian Sander, Ewald Rami, Andrea Steiner, Karl Rudischer und Jochen Graf präsentierten die Ergebnisse vom Zukunftsworkshop im Kindberger Cowerk. | Foto: Hofbauer
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Zudem wollen die Bürgermeister des Mürztals den Aufwärtstrend des ländlichen Wohnens ausnutzen und künftig Werbung in den Ballungszentren Graz und Wien machen. "Ein Grazer fährt nie durchs Mürztal und kann sich mit der Gegend nicht identifizieren. Es ist wichtig, dass wir gerade in Wien und Graz zeigen, wie schön es bei uns ist, dass es Hightech gibt, und dass man sich von hier aus schnell mit der Welt verbinden kann", erklärt Sander. Dahingehend ist man sich auch einig, dass Wohnbau und Bildung sowie Jugendeinrichtungen forciert werden müssen. Wenn der Semmering-Basistunnel im Jahr 2027 fertiggestellt wird, möchten die Mürztaler Gemeinden bereits zwei Jahre vorher mit einer Werbeoffensive starten.

Die Bürgermeister der Region entwickelten im Mürzzuschlager Wintersportmuseum Projekte für die Zukunft. | Foto: REV
Neue Ideen: Christian Sander, Ewald Rami, Andrea Steiner, Karl Rudischer und Jochen Graf präsentierten die Ergebnisse vom Zukunftsworkshop im Kindberger Cowerk. | Foto: Hofbauer
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