Besichtigung
Semmeringbasistunnel: Drei Kilometer im Berg drinnen
Der ÖBB Semmering-Basistunnelbau schreitet zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag zügig voran.
Exakt 15 Monate nachdem der Tunnelvortrieb auf steirischer Seite im Fröschnitzgraben in Richtung Niederösterreich startete, hat sich die 120 Meter lange Tunnelbohrmaschine „Carl“ bereits 3.300 Meter durch den Berg gefräst. Die zweite Tunnelbohrmaschine „Ghega“ hat es in der südlichen Parallelröhre auf 2.300 Meter geschafft.
Bei einer Tunnelführung gaben die Projektverantwortlichen Gerhard Gobiet und Gernot Nipitsch sowie Pressesprecher Christopher Seif einen Überblick über den Baufortschritt des 27 Kilometer langen Eisenbahntunnels. „Der Tunnelvortrieb in Gloggnitz hat rund 3,5 Kilometer erreicht. Beim Zwischenangriff in der Göstritz kam es im Sommer zu einem massiven Bergwassereinbruch mit unbedenklicher Wassertrübung. Der Vorfall konnte inzwischen von der Begleitröhre aus gestoppt werden, ob es dadurch zu einer Bauverzögerung bis zur geplanten Tunnel-Inbetriebnahme 2026 kommt, ließ Gobiet offen.
Arbeit in drei Schichten
Beim Zwischenangriff im Fröschnitzgraben, wo zwei 400-Meter-Schächte in die Tiefe zur künftigen Nothaltestelle führen, konnte sich die Journalistengruppe von den Arbeiten der Mineure und Techniker und über deren große manuelle und logistische Arbeit ein Bild machen. Unter die Lupe genommen wurde der Einsatz der Tunnelbohrmaschine „Carl“, die sich mit einer Tagesleistung von zehn bis 32 Metern durch den Berg fräst und gleichzeitig automatisch die Tübbinge (Betonringe) für die Tunnellaibung anbringt. „Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Baumaschinenlärm stehen die Mannschaften 24 Stunden in drei Schichten im Einsatz. „Lediglich zur Hl. Barbara, zu Weihnachten und Ostern ruht die Arbeit“, sagte Nipitsch.
Tunneldurchschlag Mürz 2021
Vom Zwischenangriff Fröschnitzgraben zum Baulos Grautschenhof werden die beiden Tunnelvortriebe gebaggert bzw. gesprengt. „Wir peilen einen Tunneldurchschlag in Mürzzuschlag bis etwa Frühjahr 2021 an“, erklärte Gobiet und verwies auf die laufenden Bahnhofsumbauarbeiten und die Vorbereitungen für die Mürzzuschlag-Tunnelportale. Ergänzend verwies Gobiet auf die gegenwärtige Projekt-Beschäftigung von rund 1.000 Personen und die regionale Wertschöpfung des 3,3 Milliarden teuren Infrastrukturprojektes.
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