Murau/Murtal
Der Advent wird nicht abgesagt

Der Adventmarkt in Judenburg soll stattfinden. | Foto: Mitteregger
  • Der Adventmarkt in Judenburg soll stattfinden.
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Viele Veranstaltungen müssen abgesagt werden - die Gemeinden sorgen für Programm.

MURAU/MURTAL. „Es ist so, wie wenn man bei einer Bergtour kurz vor dem Gipfel umkehrt, weil das Wetter oder die Gesundheit nicht passen und man es dann nicht erzwingen soll. Das tut extrem weh, aber es ist eine Entscheidung der Vernunft.“ Schweren Herzens mussten die Organisatoren Kurt Kaiser, Uwe Surtmann und Gerfried Tiffner diese Woche das beliebte Abenteuer- und Reisefestival El Mundo in Judenburg absagen.

Bälle abgesagt

Das ist in diesen Tagen kein Einzelfall. Viele private Veranstalter können die Auflagen nicht erfüllen. Oder wenn doch, rentiert sich das Event oftmals nicht mehr. So wurden bereits zahlreiche Oktoberfeste abgesagt. Der Oberlandlerball in Knittelfeld dürfte ebenfalls Corona zum Opfer fallen. Und die Maturanten der Region können ihre Bälle wohl nicht in gewohnter Form austragen. „Bei uns wurden bislang alle Bälle zumindest verschoben“, bestätigt Michael Marn vom Veranstaltungszentrum Judenburg.

Sommerfeste geplant

Die Schüler lassen sich allerdings nicht unterkriegen. Statt den traditionellen Maturabällen im Winter werden jetzt vielfach Sommerbälle oder -feste geplant. Etwa in der HLW und beim BORG Murau. „Die Stimmung unter den Maturanten ist trotzdem gut. Sie freuen sich über den geordneten Unterricht und das wiedergewonnene soziale Umfeld“, berichtet Direktor Manfred Regner, der derzeit beide Schulen leitet.

Kultur läuft

Glücklicherweise springen derzeit viele Gemeinden in der Region als Kulturträger ein, auch wenn das mit viel Arbeit verbunden ist. „Man muss sehr genau auf die Einhaltung der Maßnahmen achten“, schildert etwa Manfred Fauland vom Kulturamt Judenburg. Bei Konzerten im Veranstaltungszentrum stehen rund 200 Sitzplätze zur Verfügung. Es gibt ein spezielles Präventionskonzept mit Eintrittssystem, Maskenpflicht und Konsumation nur am Sitzplatz. Zudem wird ein freiwilliges Kontaktmanagement eingeführt. Eine zusätzliche Schwierigkeit: „Die Karten werden derzeit sehr kurzfristig gekauft.“

Programm im Advent

Die Kommunen sorgen dennoch weiter für Programm und wollen auch den Advent nicht ins Wasser fallen lassen. „Weihnachten absagen kommt nicht in Frage“, sagt etwa Muraus Bürgermeister Thomas Kalcher. „Wenn es machbar ist, werden wir ein Programm auf die Beine stellen.“ Der Adventmarkt wird heuer allerdings nicht im Rathaus, sondern am Hauptplatz über die Bühne gehen. Dort gebe es genügend Platz für Hütten und Stände. Details werden nocht ausgearbeitet, die Stoßrichtung ist aber klar. Kalcher: „Wir dürfen nicht alles dieser Pandemie opfern - wir brauchen zumindest einen Funken Normalität“.

Advent einmal anders

Dieser Funke soll auch in Judenburg überspringen: „Prinzipiell soll bei uns alles stattfinden, aber in eingeschränkter Form“, sagt Stadtmarketing-Chef Heinz Mitteregger. Es wird also einen Eislaufplatz und den Adventmarkt am Hauptplatz geben. Beides ebenfalls mit Einschränkungen. Stand jetzt dürfen sich etwa 100 Besucher gleichzeitig am Hauptplatz tummeln. Ein exaktes Präventionskonzept wird noch ausgearbeitet.

Ideen für Silvester

Soweit ist man auch in der Eisenbahnerstadt. „Wir werden auf jeden Fall einen Eislaufplatz haben, den Adventmarkt vermutlich nur in reduzierter Form“, erklärt Bürgermeister Harald Bergmann. „So wird es zumindest ein besinnlicher Advent.“ Für Silvester will sich Knittelfeld auch heuer etwas Besonderes einfallen lassen. Sogenannte Pop-Up-Silvesterpartys sind etwa im Gespräch. Jetzt muss man nur noch hoffen, dass die Veranstalter nicht kurz vor dem Gipfel umkehren müssen ...

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