Murau/Murtal
Der Weg ist jetzt frei für weitere Gesundheitszentren
Neue Gesundheitszentren sollen den Ärztemangel in der Region Murau-Murtal lindern - das birgt an den Standorten aber auch einige Herausforderungen.
MURAU/MURTAL. Von einem Überfluss an Ärzten kann man in der Region Murau-Murtal nicht unbedingt sprechen, die Herausforderungen sind ringsum bekannt. Die in der Vorwoche von der Regierung verabschiedete Gesundheitsreform sorgt aber auch hierzulande für zarte Aufbruchstimmung. Neue Kassenstellen und zusätzliche Primärversorgungszentren sind nämlich zentrale Eckpunkte dieser Reform. Und beides soll auch die Versorgung in der Region auf bessere Beine stellen.
Lücken schließen
Das im Vorjahr eröffnete Gesundheitszentrum in Zeltweg kommt bei Ärzten und Patienten dem Vernehmen nach gleichermaßen gut an und gilt seither als Paradebeispiel dafür, wie man Lücken in der Region schließen kann. Auch deshalb stehen gleich mehrere solcher Zentren am Plan. In Fohnsdorf war ursprünglich eine Eröffnung bereits für 2024 vorgesehen - der Zeitplan dürfte aber kaum halten. "Eine Primärversorgung ist zwar beschlossen, wir sind aber immer noch auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten", berichtet Bürgermeister Mario Lipus.
Räume gesucht
Und das sei gar nicht so einfach. Diese müssen nämlich mehrere Kriterien wie eine bestimmte Größe, Barrierefreiheit und verbundene Räumlichkeiten erfüllen. Dabei wäre eine zeitnahe Eröffnung wünschenswert. "Am besten wäre gleich morgen, aber wir bleiben natürlich dran", versichert der Bürgermeister. Die derzeitige Situation in Fohnsdorf sei nicht ganz einfach: Von fünf Kassenstellen sind aktuell nur zwei besetzt, für die restlichen fehlen schlicht und einfach die Bewerber.
"Glücklicherweise haben wir zwei tolle Ärzte - die arbeiten derzeit aber natürlich über 100 Prozent".
Mario Lipus, Bürgermeister
Glückliche Lage
Ein neues Gesundheitszentrum soll auch in Knittelfeld entstehen. Um die Räumlichkeiten macht sich Bürgermeister Harald Bergmann dort keine Sorgen, eher um die Besetzung. "Wenn wir die passenden Ärzte finden, dann können wir das schnell umsetzen." Derzeit sei die Eisenbahnerstadt mit fünf besetzten Kassenstellen und 14 Fachärzten allerdings in einer glücklichen Lage. "Aber es stehen Pensionierungen an, bis dahin müssen wir eine Lösung haben", sagt Bergmann. Ein Gesundheitszentrum sei dafür bestens geeignet.
Gegensteuern
Der Unterbesetzung in einzelnen Regionen gegensteuern will auch die Gesundheitsplattform Steiermark, das oberste Gremium des Landes mit Vertretern aller wesentlichen Organisationen. Auch dort setzt man unter anderem auf Gesundheitszentren. "Patienten profitieren neben kurzen Wegen und kundenfreundlichen Öffnungszeiten vor allem von der guten Zusammenarbeit eines multiprofessionellen Ärzteteams", sagen die beiden Vorsitzenden Josef Harb und Vinzenz Harrer.
Neue Einheit
Rund 4 Millionen Euro stehen für die Umsetzung neuer Zentren zur Verfügung, eines davon soll künftig auch im Raum Neumarkt-Scheifling entstehen. In Neumarkt ist dort die bestehende Ordination von Arzt Wolfgang Auer vorgesehen, der in Scheifling eine Zweitordination betreibt. Ein Konzept, das nun beide Standorte als sogenannte Primärversorgungseinheit umfasst, wird gerade ausgearbeitet und soll 2024 an den Start gehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.