Interview
"Die Nachfrage ist da - und sie ist groß"

Bürgermeister Manfred Lenger (r.) und Vize Andreas Themel mit Jubiläumsprogramm. | Foto: Blinzer
  • Bürgermeister Manfred Lenger (r.) und Vize Andreas Themel mit Jubiläumsprogramm.
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Bürgermeister Manfred Lenger zieht zum Jubiläum der Stadt Spielberg eine positive Bilanz und wagt einen Ausblick.

SPIELBERG. Der Weg hinauf ins Büro von Bürgermeister Manfred Lenger im Gemeindeamt Spielberg ist gesäumt mit Plakaten von Formel 1, MotoGP und gefragten Bands wie Rolling Stones, AC/DC und Bon Jovi. Der Red Bull Ring hat die Stadt ins internationale Rampenlicht gerückt. Heuer wird das zehnjährige Jubiläum der Stadt gefeiert.

MZ: Wie hat sich Spielberg in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?Manfred Lenger: Durchwegs positiv! Und zwar nicht nur wegen dem Red Bull Ring, sondern generell. Wir haben eine sehr positive Entwicklung mit einem laufend leichten Bevölkerungszuwachs. Wir haben in den letzten zehn Jahren rund 350 neue Arbeitsplätze bekommen. Die Wiedereröffnung der Rennstrecke hat uns einen Schub gebracht. Seitdem haben wir auch in Sachen Infrastruktur viel machen können. Wie die Entwicklungen künftig auch aussehen, das Hauptaugenmerk liegt bei der Bevölkerung. Die Spielberger sollen sich in ihrer Heimatgemeinde wohlfühlen.

MZ: Was wurde in Sachen Infrastruktur bereits erledigt?
Lenger: Wir haben rund 3 Millionen Euro in die Wasserversorgung investiert, etliche Straßenkilometer saniert und ganz wichtig: Wir haben viele öffentliche Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet und so auch den CO2-Ausstoß reduzieren können. Außerdem ist durch neue Arbeitsplätze auch der Ausbau des Gemeindeamtes notwendig geworden. Wir bekommen vier neue Büros, ein Archiv, einen neuen Trauungssaal. Da müssen wir 320.000 Euro investieren, das Land zahlt mit.

MZ: Der Bevölkerungszuwachs bringt auch Herausforderungen?
Lenger: Wir haben als Gemeinde einige Sachen selbst in der Hand - vor allem im Bereich Kinder, Jugend und Familie. Die Sanierung der Volksschule Maßweg ist derzeit in Planung, die Umsetzung soll nächstes Jahr folgen. Die Neue Mittelschule Spielberg soll generalsaniert werden. Beide Maßnahmen kosten jeweils rund 4 Millionen Euro. Zudem wollen wir die Kinderbetreuung für unter Dreijährige ausbauen. Da werden wir eine zusätzliche Kinderkrippe installieren.

MZ: Mehr Einwohner brauchen auch mehr Wohnraum, was tut sich da?Lenger: Bis Ende 2020 werden etwa 100 neue Wohneinheiten geschaffen. Wir bräuchten allerdings noch mehr. Allein für die 24 neuen OWG-Wohnungen sind 200 Anfragen bei uns eingetroffen. Die Nachfrage ist da und sie ist groß.

MZ: Wo sehen Sie die Stadt in zehn Jahren?
Lenger: Eine gute Frage, im Endeffekt ist das immer Kaffeesudlesen. Die positive Entwicklung wird weitergehen, unsere Finanzen sind in Ordnung und mit dem Start des neuen Gewerbeparks gibt es ein riesiges Potential für neue Betriebsansiedelungen.

MZ: Dort hat die Ankündigung der neuen Ring Rast für Furore gesorgt, gibt es schon weitere Pläne?
Lenger: Da wird sich in den nächsten Jahren einiges tun, was neue Arbeitsplätze betrifft. Es gibt bereits mehrere Interessenten, das wird demnächst sichtbar. Insgesamt stehen über zehn Hektar für Handel und Gewerbe zur Verfügung.

MZ: Was kann die Gemeinde sonst noch tun?
Lenger: Die letzten Jahre waren von Investitionen in die Infrastruktur geprägt. In den nächsten Jahren werden wir den Fokus auf die Lebensqualität der Spielberger lenken. Ich denke da an Spielplätze, Radwege und das Thema Naherholung.

MZ: Spielberg ist Teil des Projektes „Regionalität neu gedacht“, wo mehrere Murtaler Gemeinden zusammenarbeiten - hat das Zukunft?
Lenger: Das ist auf jeden Fall ein Zukunftsthema. Gewisse Dinge können einfach gemeinsam besser umgesetzt werden. Spielberg bleibt dafür offen.

MZ: Dazwischen bitte eine Quizfrage: Wie viele Rennstrecken weltweit haben heuer Formel 1 und MotoGP zu Gast?
Lenger (überlegt): Da war früher Spielberg fast alleine, jetzt müssten es schon mehr sein. Ich schätze drei.

MZ: Fast. Es sind vier, neben Spielberg noch Barcelona, Silverstone und Austin.
Lenger: Knapp daneben.

MZ: Was bedeutet der Red Bull Ring für die Stadt?
Lenger: Das ist ein starkes Alleinstellungsmerkmal, wir haben echte Highlights im Kalender. Für die Stadt ist es mit Arbeitsplätzen verbunden. Das Projekt Spielberg ist mittlerweile der zweitgrößte Arbeitgeber. Zudem ist der Ring eine Werbeplattform, die unbezahlbar ist. Ein Zugpferd für Tourismus und Wirtschaft. Da müssen wir sehr dankbar sein.

MZ: Nächste Woche starten die Jubiläumsfeierlichkeiten. Werden Sie überall dabei sein?
Lenger: Ich nehme es mir auf jeden Fall vor.

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