BH Murtal
Kritik der Opposition an Postenbesetzung
FPÖ, Grüne und Neos kritisieren Bezirkshauptfrau-Besetzung ohne Auswahlverfahren und kündigen Anfrage im Landtag an.
MURTAL. Die Entscheidung über eine neue Leitung der Bezirkshauptmannschaft wurde im Murtal mit Spannung erwartet. Vor allem, da BH-Stellvertreter Peter Plöbst aufgrund einer Erkrankung der ehemaligen Bezirkshauptfrau bereits seit Jahren die interimistische Führung übernommen hatte. Plöbst hat in dieser Zeit etwa die Fäden in der Coronakrise gezogen oder Großveranstaltungen wie Formel 1, MotoGP und Airpower koordiniert. Nicht nur, aber auch deshalb, wurde Plöbst von vielen Seiten als neuer Bezirkshauptmann gefordert.
"Fahler Beigeschmack"
Geworden ist er es schließlich dennoch nicht: Das Land hat am Donnerstag die Bestellung von Nina Pölzl zur neuen Bezirkshauptfrau im Murtal bekannt gegeben. Die Grazerin wird ihre neue Funktion am 1. Februar antreten. Begleitet ist diese Bestellung von Kritik der Opposition: "Ohne Ausschreibungen und öffentliche Hearings bleibt der fahle Beigeschmack der parteipolitischen Postenschacherei", sagt Neos-Klubobmann Niko Swatek.
"Schlicht unfair"
Auch die FPÖ hätte sich ein objektives Auswahlverfahren gewünscht: "Es ist schlicht unfair und ein Vorgehen aus der Zeit des uneingeschränkt herrschenden schwarz-roten Proporzsystems, wenn ein Bezirkshauptmann-Posten ohne entsprechendes Bestellverfahren vergeben wird", schreibt Nationalrat Wolfgang Zanger, der gleichzeitig betont, er wolle Pölzl nicht "ihre zweifelsohne vorhandenen Kompetenzen absprechen". Aber: "Peter Plöbst hätte sich eine gerechte Chance verdient."
Prüfung angekündigt
Scharfe Kritik kommt diesbezüglich von Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner: "In schlimmster Proporzmanier schieben sich ÖVP und SPÖ weiter ungeniert die Posten zu." Die Grünen kündigten eine Anfrage im Landtag an, um die aktuelle Stellenbesetzung im Murtal durch den Landesrechnungshof prüfen zu lassen.
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