Tipps zum Skitourengehen
Bergrettung steht bereits in den Startlöchern

Die Bergrettung in der Steiermark trainiert schon für den Ernstfall. | Foto: Gernot Siebenhofer
3Bilder
  • Die Bergrettung in der Steiermark trainiert schon für den Ernstfall.
  • Foto: Gernot Siebenhofer
  • hochgeladen von Julia Gerold

Im Winter ist auf den Bergen einiges los und die Bergrettung bereitet sich schon auf den großen Ansturm vor. Jedoch sollten sich auch die Wintersportlerinnen und -sportler gut vorbereiten. Hier sind einige Tipps.

MURTAL/MURAU. Der Wintereinbruch bescherte den Bergen schon den ersten Schnee. Die Bergrettung steht schon in den Startlöchern und hat in den letzten Monaten und Wochen in der ganzen Steiermark bereits fleißig für den Ernstfall trainiert. Die Saison läuft aber nur schleppend an, da auf den meisten Routen noch der Schnee fehlt. "Bei uns ist noch nicht viel los, da der Schnee fehlt. Aber das kann sich schnell ändern", so Christoph Kandler, der Ortsstellenleiter der Bergrettung Hohentauern. Vor allem auf den leicht zugänglichen Bergen nimmt die Menge an Sportlerinnen und Sportlern jährlich zu, berichtet bereits letztes Jahr die Bergrettung Murau. Auch in Judenburg hält sich der Ansturm in Grenzen. "Es gibt noch nicht viel Schnee. Allerdings sind schon sehr viele Leute auf den präparierten Wegen vom Bundesherr zum Beispiel auf den Seetaler Alpen unterwegs", erzählt Oliver Fessl, Ortsstellenleiter von Judenburg.

Jede Minute zählt bei den Einsätzen der Bergrettung. Hier eine Übung in Krakau. | Foto: KK

Für eine unfallfreie Saison sollten man allerdings einiges beachten. Ein Tipp: Der Alpenverein sowie Bergführerinnen und Bergführer bieten in den jeweiligen Regionen Kurse für Skitouren an. So lernt man das Gelände und die Ausrüstung kennen. 

"Die häufigste Unfallursache ist eine falsche Planung. Die Leute haben entweder die falsche Ausrüstung mit oder kennen sich nicht aus. Sie unterschätzen auch oft den Lawinenbericht. Man sollte sich gut vorbereiten."
Christop Kandler, Bergrettung

Oliver Fessl fügt noch hinzu: "Vorsicht ist vor allem jetzt geboten. Durch den wenigen Schnee übersehen die Leute oft die Steine, die herauskommen und das führt zu Unfällen."

Hier sind weitere Tipps der Bergrettung Steiermark für die eigene Sicherheit:

  1. Selbsteinschätzung: Man sollte die Länge und die Schwierigkeit der Tour nach dem Können planen. Häufige Unfallursachen sind Übermüdung, Erschöpfung und Überforderung.
  2. Tourenplanung: Die Situation am Berg sollte nie unterschätzt werden und man muss für jeden Umstand gerüstet sein. Daher sollte in der Tourenplanung auch immer unvorhergesehene Ereignisse mit einfließen. Nicht nur die Route selbst sollte dabei durchdacht auch das Wetter sollte beobachtet werden.
  3. Wettereinschätzung: Hole schon bei der Tourenplanung Informationen von Wetter- und/oder Lawinenwarndiensten ein und beobachte die Wetterlage auch während der Tour ständig.
  4. Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung an die Witterung sowie an die Dauer, Art und Schwierigkeit der Tour an. Orientierungsmittel und Notfallausrüstung wie Karten,  Erste Hilfe-Paket, Biwaksack, Handy mit vollem Akku sowie Ausrüstung inklusive Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Lawinenschaufel, Lawinen-Sonde und idealerweise auch einen Lawinen-Airbag solltest du dabeihaben. Die Bergrettung warnt: "Viele haben das richtige Equipment, können aber damit nicht umgehen".
  5. Verpflegung: Essen und genügend Trinken einpacken. Dehydration kann zu einer gefährlichen Schwächung des Kreislaufs führen.
  6. Notruf: Notruf wählen, Unfallgeschehen und Ort möglichst genau schildern. Zudem sollte man den Anweisungen folgen und am Unfallort warten bis Hilfe eintrifft.
Das ist bei einem Notruf wichtig:

Was ist passiert?
Wo ist es passiert?
Wie viele sind verletzt?
Wer ruft an?
Wie ist das Wetter am Unfallort? (Sicht, Wind, etc.)

Die richtige Notfallnummer

Vor Beginn der Wintertour sollte auch die Akkuversorgung beim Handy geachtet werden, zudem sollte man die Koordinaten vom eigenen Standort kennen. Bei einem Hilferuf sind diese und/oder eine Wegbeschreibung wichtig. Benötigt man Hilfe, so ist die Notrufnummer 140 der Bergrettung die erste Wahl. Damit erreicht man in der Steiermark direkt die für Bergrettungseinsätze zuständige Landeswarnzentrale in Graz. Gibt es Probleme mit dem Empfang, sollte man den Euro-Notruf 112 verständigen. In diesem Fall dauert die Alarmierung jedoch länger. Bei moderneren Telefonen gibt es auch die Möglichkeit der Notruf-Funktion. Ist kein Notruf möglich, hilft nur noch ein Standortwechsel und ein neuerlicher Versuch. Zuvor sollte man allerdings sicher stellen, dass die verletzte Person erstversorgt ist.

Das könnte dich auch interessieren: 

Drift Session, Offroad-Erlebnisse und Co.
So vermeidest du vorweihnachtlichen Einkaufsstress
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.