KAGes
Neues Maßnahmenpaket für die Stärkung der Gesundheitsberufe

Um die Gesundheitsberufe aufzuwerten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu danken, wurde ein neues Maßnahmenpaket ausgehandelt. | Foto: M. Kanizaj
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  • Um die Gesundheitsberufe aufzuwerten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu danken, wurde ein neues Maßnahmenpaket ausgehandelt.
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Um die allgemeinen Gesundheitsberufe zu stärken, präsentierte die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., kurz KAGes, am Freitag ein weiteres Maßnahmenpaket für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Kritik kommt von den Grünen.

STEIERMARK. Wieder einmal ist die Gesundheitsversorgung seit Wochen ein Dauerbrennthema in der Steiermark. Dieses Mal wartet das Land aber mit guten Neuigkeiten auf: Neben den laufenden Gehaltsverhandlungen präsentierte Gesundheitslandesrätin und Eigentümervertreterin der KAGes, Juliane Bogner-Strauß gemeinsam mit dem Vorstand der KAGes, Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark und Vorstand für Finanzen und Technik Ulf Drabek, einen Fünf-Punkte-Maßnahmenkatalog zur kurzfristigen Attraktivierung der Gesundheitsberufe innerhalb der KAGes. Um diesen auch umsetzen zu können, werden 15 Millionen Euro in die Hand genommen.

"Ich nehme die Not an Personal und damit die Überlastung des Gesundheitspersonals täglich wahr. Daher haben wir im Dezember eine laufende Besprechung zur Lage mit einem breit aufgestellten Gremium ins Leben gerufen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Wir haben noch sehr viel vor uns, und daher bitte ich alle Mitarbeitenden in der KAGes um ihre Mithilfe, diesen Weg gemeinsam zu gehen."
Juliane Bogner-Strauß, Gesundheitslandesrätin

Gerhard Stark, Landesrätin Juliane Bogner-Strauß, Klubobmann Hannes Schwarz, Ulf Drabek (v.l.) bei der Präsentation "Maßnahmenpaket II" für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAGes | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Gerhard Stark, Landesrätin Juliane Bogner-Strauß, Klubobmann Hannes Schwarz, Ulf Drabek (v.l.) bei der Präsentation "Maßnahmenpaket II" für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAGes
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Finanzieller Anreiz als Dankeschön

Bei den ersten beiden Punkten dreht sich hauptsächlich alles um die Entlohnung. So soll es einen Bonus für Pflegeberufe, Medizinisch-Technische Dienste und Hebammen geben – bereits heuer werden 1.500 Euro netto gewährt. Die Auszahlung erfolgt mit dem Gehalt im Juni, September und November. Dieser Bonus wird mit dem Beschäftigungsausmaß aliquotiert.

Die zweite Maßnahme umfasst eine Einstellungsprämie: Ab Mai können Direktorien für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Einstellungsprämie in der Höhe von 3.000 Euro netto anbieten. Diese neue Regelung gilt für unterdurchschnittlich besetzte Abteilungen und Stationen. Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen. Nach dem Probemonat werden 1.500 Euro netto, nach dem ersten Jahr die restlichen 1.500 Euro netto ausgezahlt. 

Fünf Punkte, die Verdienst, Ausbildung und Ressourcenschonung umfassen, stehen am Programm der Häuser. | Foto: Kanizaj
  • Fünf Punkte, die Verdienst, Ausbildung und Ressourcenschonung umfassen, stehen am Programm der Häuser.
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Der dritte Punkt im Maßnahmenkatalog ist ein Pilotprojekt, das es so an sich schon seit September 2022 im LKH-Universitätsklinikum Graz, im LKH Graz II und im LKH Hochsteiermark gibt – nämlich "Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter werben Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter" an. Das Projekt wird nun steiermarkweit für alle medizinisch-technischen und pflegerischen Berufe ausgerollt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neues Personal für die KAGes anwerben, bekommen 750 Euro brutto als Prämie.

Anreize zur Weiterbildung und Ressourcenschonung

Punkt vier umfasst ein Angebot zur Höherqualifikation im laufenden Dienstverhältnis: Dieses Angebot richtet sich an Pflegeassistentinnen bzw. -assistenten und Pflegefachassistentinnen bzw. -assistenten, die sich im laufenden Dienstverhältnis zu Pflegefachassistentinnen bzw. -assistenten beziehungsweise DGKP qualifizieren wollen und sich verpflichten in besonders belastenden Bereichen tätig zu sein.

Zu guter Letzt beschäftigt das Land das "zentrale Bettenmanagement". Ein standortübergreifendes, zentrales Bettenmanagement ist ein Ziel der KAGes, um steiermarkweit Ressourcen optimal zu nutzen und um damit die Belastung über alle Standorte zu reduzieren. Das Projekt wird sofort gestartet.
"Diese Maßnahmen sind als Zeichen der Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sehen, die ihre wertvolle Arbeit tagtäglich direkt oder indirekt an Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern erbringen", sind sich Stark und Drabek einig.

Ende der Maskenpflicht

Darüber hinaus gibt die KAGes bekannt, dass mit Ende April die gesetzliche FFP2-Maskenpflicht in den beteiligten Kranken- und Pflegeanstalten und damit auch die generelle Vorgabe für die KAGes-Landeskrankenhäuser und Landespflegezentren wegfällt. Ausnahmen davon sind situationsbedingt – zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aber weiterhin möglich.

Mit Ende April fällt die Maskenpflicht – Ausnahmen wird es aber zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie des Personals trotzdem geben. Wer sich nicht sicher ist, ob ein Mundschutz notwendig ist, informiert sich bitte vorab des Besuchs. | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Mit Ende April fällt die Maskenpflicht – Ausnahmen wird es aber zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie des Personals trotzdem geben. Wer sich nicht sicher ist, ob ein Mundschutz notwendig ist, informiert sich bitte vorab des Besuchs.
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Wichtig: Weiterhin aufrecht bleibt selbstverständlich das Zutrittsverbot für Covid-19-positive Personen im Rahmen der COVID-19-Verkehrsbeschränkungsverordnung. "Bei einem Verdacht auf eine Covid-19-Infektion ersuchen wir dringend um eine Abklärung vor einem Besuch", lässt die KAGes wissen. 

  • Zudem wird – auch zur eigenen Sicherheit – weiterhin empfohlen, die bereits etablierten Schutz- und Hygienemaßnahmen zu beherzigen: regelmäßige Händedesinfektion, Abstand halten, beim Niesen und Husten den Ellbogen vor den Mund halten bzw. bei Infekten auch weiterhin freiwillig eine Maske zu tragen.

Maßnahmepaket für Grüne "nicht ausreichend"

Kritik gegenüber dem präsentierten Paket kam am Freitag sogleich von den Grünen.„Kurzfristige finanzielle Zuckerl werden die großen Probleme in der Gesundheitsversorgung nicht lösen“, teilte Klubobfrau Sandra Krautwaschl in einer Aussendung mit. Um eine langfristige Sanierung des Gesundheitssystems zu erreichen müsse "grundlegend" refomiert werden, so die Forderung. "Alle wissen, dass es die Finanzierung aus einer Hand bräuchte. Im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen müssen hier endlich Schritte in diese Richtung gemacht werden, die Länder dürfen sich nicht länger querlegen“, so Krautwaschl.

Auch für den Grünen Gesundheitssprecher seien die präsentierten Maßnahmen "ernüchternd". Um hier langfristig Abhilfe zu schaffen und das Personal zu entlasten, müsse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitssystems bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden, so Georg Schwarzl.

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