Tag gegen Rassismus
"Rassismus ist in Gesellschaft tief verwurzelt"

- Die Antidiskriminierungsstelle zeigt auf gegen Rassismus.
- Foto: Priscilla Du Preez/Unsplash
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Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark zieht zum Internationalen Tag gegen Rassismus Bilanz und ortet eine Veränderung bei betroffenen Gruppen. Neuer EU-Vorstoß wird ausdrücklich begrüßt.
STEIERMARK. Zum heutigen Internationalen Tag gegen Rassismus hat die Antidiskriminierungsstelle Steiermark traurige Zahlen parat. Exakt 587 Fälle zum Thema Diskriminierung musste die Stelle im Vorjahr landesweit behandeln. Davon waren fast 36 Prozent rassistisch bedingt - die Dunkelziffer dürfte laut vielen Expertinnen und Experten freilich viel höher liegen.
Menschen leiden
Struktureller Rassismus hat viele Gesichter: Vor allem schwarze Menschen leiden oft unter Einlassverweigerungen in Lokalen, erschwertem Zugang zum Wohnungs- oder Arbeitsmarkt oder sogenannten "hate crimes", also hassmotivierten Straftaten wie Beleidigungen, Beschimpfungen oder gar körperlichen Attacken. Zuletzt hat zudem der Diskurs zum politischen Islam und Kopftuchverbot zu rassistischen Übergriffen auf Musliminnen und Muslime geführt.
"Der Rassismus ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt, lediglich die Gruppe der Betroffenen verändert sich."
Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle

- Der Islam ist oft Ziel von Übergriffen.
- Foto: IGGÖ
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Antisemitismus im Vormarsch
Zwischen 2015 und 2017 waren vor allem Flüchtlinge vermehr Opfer von Hass und Gewalt, während der Pandemie hat sich das in Richtung der Menschen asiatischer Abstammung gewandelt. Corona war zudem ein "Turbo für Antisemitismus". Die Antidiskriminierungsstelle begrüßt deshalb ausdrücklich den Vorstoß der EU-Kommission, künftig stärker gegen Rassismus in der Union vorzugehen.
Rassismus-Fälle
Im Jahr 2015 wurden der Antidiskriminierungsstelle (ADS) Steiermark insgesamt 626 Fälle gemeldet, davon 250 Rassismus-Fälle. Ein Jahr später ist die Zahl auf 702 gestiegen und war danach immer rückläufig.Heuer ist die Zahl erstmals wieder auf 587 Fälle angestiegen, davon 209 Rassismus-Fälle (35,71 Prozent).
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