Antwort auf Greenpeace
So schaut der Öffi-Ausbau in der Steiermark aus

Ob mit den ÖBB oder der GKB, ob mit Bahn, S-Bahn oder dem Bus: Greenpeace kritisierte jüngst die Ausdünnung des regionalen öffentlichen Verkehrs – in der Grünen Mark bleibt man dran, um auszubauen. | Foto: GKB
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  • Ob mit den ÖBB oder der GKB, ob mit Bahn, S-Bahn oder dem Bus: Greenpeace kritisierte jüngst die Ausdünnung des regionalen öffentlichen Verkehrs – in der Grünen Mark bleibt man dran, um auszubauen.
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Aktuell stehen die ÖBB in der Kritik: Greenpeace bemängelt eine Ausdünnung des regionalen Zugverkehrs. Dabei gäbe es allen Grund zu feiern, denn die Österreichischen Bundesbahnen feiern heuer ein rundes Jubliläum. Wir haben uns die Zahlen für die Steiermark angeschaut und beim steirischen Verkehrslandesrat Anton Lang nachgefragt, was zu dieser Kritik zu sagen ist.

STEIERMARK. Über 655 Bahnkilometer und 230 Bahnhöfe sollen, geht es nach dem Bericht der Umwelt-, Natur- und Klimaschutzorganisation, seit 1995 in Österreich geschlossen worden sein. Damit ist Österreich Spitzenreiter im EU-Vergleich. Hauptkritikpunkt: "Seit den 1990er-Jahren erlebt Österreich einen massiven Rückbau klimafreundlicher Schieneninfrastruktur. Stattdessen wird das Land mit neuen Schnellstraßen zubetoniert und Menschen in die Abhängigkeit vom Auto getrieben", sagt Marc Dengler, Klima- und Energieexperte von Greenpeace Österreich. Die Landesregierungen seien gefordert und sollen stillgelegte Regionalbahn-Strecken wieder eröffnen. Inmitten dieser Diskussion geht unter, dass die ÖBB 2023 ein Jubiläum feiern: Seit 100 Jahren ist man schon auf Schiene. Natürlich auch in der Steiermark.

Die ÖBB feiern heuer das 100-jährige Bestandtsjubiläum. Zur Feier des Tages kommt Kritik von Greenpeace. | Foto: ÖBB/Philipp Horak
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Der Öffi-Ausbau geht voran

In der Steiermark wird seit Jahren kontinuierlich am Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gearbeitet. "In der Steiermark haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Meilensteine im Bereich des öffentlichen Verkehrs gesetzt. Wir haben die Takte unserer S-Bahn verdichtet und beispielsweise einen 30-Minuten Takt auf der Strecke Graz-Leibnitz eingeführt. Zusätzlich haben wir das RegioBus-Angebot in den steirischen Regionen massiv aufgewertet", sagt Verkehrslandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang gegenüber MeinBezirk.at.

Verkehrslandesrat Anton Lang und sein Team setzen instensiv auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in der Steiermark. | Foto: Land Steiermark/Resch
  • Verkehrslandesrat Anton Lang und sein Team setzen instensiv auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in der Steiermark.
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Mit der Eröffnung der Koralmbahn wird das nächste Projekt, ein "Jahrhunderprojekt eröffnet und auch die Elektrifizierung der GKB-Bahn wird uns viele Vorteile bringen". Weil das Benutzen der Öffis auch immer eine Kostenfrage ist, sorgt das Klimaticket für eine gute, günstige Alternative beziehungsweise einen Anreiz. "Die vielen Maßnahmen und Verbesserungen führen dazu, dass immer mehr Steirerinnen und Steirer vom Auto auf die Öffis umsteigen. Damit gelingt es einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unser klares Ziel ist es, das Angebot in den nächsten Jahren noch weiter zu verbessern, um noch mehr Menschen zum Umstieg zu motivieren", so Lang.

  • Die oben erwähnten RegioBusse, so das Vorhaben, wollen das Öffi-Netz weiterhin abdecken. Insgesamt gibt es in der Grünen Mark sieben "Hauptkorridore" (Voitsberg, Liezen, Mariazellerland, Hitzendorf, Fürstenfeld, Hartberg sowie Mürztal) mit 27 Verbindungen inklusive "Expressbussen".

Die Linien in der Steiermark

Laut eigenen Angaben verstehen sich die ÖBB als "größtes Klimaschutzunternehmen" Österreichs – 2022 verzeichnete man 446,9 Millionen Fahrgäste; davon 210,7 Millionen mit dem Zug im Nahverkehr, von denen es 4.664 gibt. Blickt man auf die Zahl im Jahr davor, zeigt sich, dass man hierzulande wohl immer lieber umsteigt: 2021 waren es nämlich 322,9 Millionen Fahrgäste. Österreichweit gibt es 37 S-Bahn-Linien – sechs davon seit 2007 in der Steiermark, die im Schnitt 29.108 Gäste pro Tag transportieren:

  • Linie S1: Graz über Frohnleiten nach Bruck/Mur
  • Linie S3: Graz über Gleisdorf und Feldbach nach Fehring
  • Linie S5: Graz über Flughafen Graz und Leibnitz nach Spielfeld-Straß
  • Linie S8: Bruck/Mur über Leoben und Knittelfeld nach Unzmarkt
  • Linie S9: Bruck/Mur über Kapfenberg nach Mürzzuschlag
  • Linie S51: Spielfeld-Straß nach Bad Radkersburg

Sowie die Linien:

  • R58: Selzthal nach Weidhoffen a.d. Ybbs, Amstettten bzw. Styr, St. Valentin
  • R92: Fehring Richtung Wiener Neustadt, Wien
  • R91: von Mürzzuschlag Richtung Wien
  • R140: Selzthal bis Ardning
  • R170: Stainach-Irdning Richtung Bad Ischl
  • R250: Selztahl über Steinach-Irdning Richtung Radstadt, Bischofshofen
  • R600: Unzmarkt Richtung Friesach, St. Veit a.d. Glan
Um von A nach B zu kommen, werden weiterhin Verbindungen ausgebaut. | Foto: stock.adobe.com/Daniel Jędzura
  • Um von A nach B zu kommen, werden weiterhin Verbindungen ausgebaut.
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Darüber hinaus gibt es noch die Verbindungen der Steiermarkbahn:

  • S11: Peggau-Deutschfeistritz bis Übelbach
  • S31: Graz über Gleisdorf nach Weiz Nord
  • R532: Feldbach bis Bad Gleichenberg
  • R 630: Unzmarkt bis Tamsweg

Und Linien der GKB:

  • S 7: Graz über Lieboch bis Köflach
  • S 6: Graz über Werndorf und Wettmannstätten nach Wies-Eibiswald
  • S 61: Graz über Lannach und Wettmannstätten nach Wies-Eibiswald

Die Niederösterreich Bahnen bediehnen in der Steirermark die

  • R56: Mariazell bis St. Pölten
Das Bahnnetz der Steiermark im Detail. | Foto: Screenshot/ÖBB
  • Das Bahnnetz der Steiermark im Detail.
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Steirer fahren gerne Bus

So viel nur zum Bahnnetz. Mit den Bussen, die im Auftrag der ÖBB unterwegs sind, waren 2022 insgesamt 27 Millionen Steirerinnen und Steirer unterwegs – nach der Ostregion, die Wien, Niederösterreich und das Burgenland zusammenzählt, ist die Steiermark damit Spitzenreiter im Busfahren.

Passend dazu:

642 Millionen Euro fließen heuer in die Bahninfrastruktur

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