Steiermark
Verkehrsclub warnt vor großem "Treibhaus-Sünder Verkehr"

- Egal, ob der Verkehr steht oder sich bewegt: Der Verkehrsclub Österreich sorgt sich um den Sektor Verkehr, der in der Steiermark die zweithäufigste Ausschüttung von Treibhausgasen ausmacht.
- Foto: ÖAMTC
- hochgeladen von Nina Schemmerl
In der Steiermark verursacht der Verkehr mit über 3,1 Millionen Tonnen CO2 jährlich etwa dreimal so viele klimaschädliche Emissionen wie der Gebäudesektor. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (kurz VCÖ) auf Basis von Daten des Umweltbundesamts. Damit verursachen die Straßen, also der Verkehr, die zweitmeisten Treibhaus-Emissionen und sind ein klimaschädlicher Faktor.
STEIERMARK. Dabei zeigt sich, dass Klimaschutzmaßnahmen, wie sie in den vergangenen Jahren vermehrt gesetzt wurden, helfen, CO₂ im Verkehr zu reduzieren – so der VCÖ: Seit 2019 konnten die Verkehrsemissionen in der Steiermark um mehr als 490.000 Tonnen reduziert werden. Besonders dringlich bleibt, den Lkw-Transit stärker zu regulieren. Zusätzlich können gezielte Maßnahmen, wie Mobilitätsmanagement in Unternehmen und Freizeiteinrichtungen, zur Verringerung der Verkehrsbelastung beitragen.
Übrigens: Der Verkehr macht Platz zwei, wenn es um die Traubhausgase geht. Nur die Industrie "schafft mehr", und zwar zuletzt 5,2 Millionen Tonnen.
- Industrie: 5,209 Millionen Tonnen (plus 582.000 Tonnen)
- Verkehr: 3,162 Millionen Tonnen (plus 1,081 Millionen Tonnen)
- Landwirtschaft: 1,371 Millionen Tonnen (minus 332.000 Tonnen)
- Energie: 0,854 Millionen Tonnen (minus 1,848 Millionen Tonnen)
- Gebäude: 0,904 Millionen Tonnen (minus 1,181 Millionen Tonnen)
- Abfallwirtschaft: 257.000 Tonnen (minus 732.000 Tonnen)
- Fluorierte Gase: 260.000 Tonnen (plus 216.000 Tonnen)
- Gesamt: 12,016 Millionen Tonnen (minus 2,216 Millionen Tonnen)
Gebäudesektor und Lkw-Transit
Interessant ist der Vergleich von Verkehr zum Gebäudesektor: Während dieser 1990 noch genauso viele Treibhausgase verursachte wie der Verkehr, haben sich die Emissionen im Gebäudebereich seither halbiert. Auch andere Sektoren, wie Energie, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft, haben sich in dem genannten Zeitraum reduziert. Im Gegensatz dazu sind die Verkehrsemissionen aber um mehr als die Hälfte angestiegen, wie die VCÖ-Analyse zeigt. "Heute ist der Verkehr für dreimal so viele Treibhausgase verantwortlich wie der Gebäudesektor. Was im Gebäudesektor gelungen ist, können wir auch im Verkehrsbereich schaffen", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

- Beim Thema Bauen und Sanieren hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan.
- Foto: nikguy/pixabay
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Pro-Kopf-Emissionen im Fokus
Die Pro-Kopf-Emissionen des Verkehrs haben sich in der Steiermark aber verringert: Im Vergleich zu 2005 sind sie um 650 Kilogramm gesunken und liegen derzeit bei etwa 2.500 Kilogramm pro Person. Damit ist erkennbar, dass die Steirerinnen und Steirer Verkehr "anders denken" und unter anderem Öffis, Räder oder Mitfahrgelegenheiten nutzen. "Durch die weitere Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs, mehr Bahn- und Busverbindungen und den weiteren Ausbau der Rad-Infrastruktur wird es mehr Steirerinnen und Steirer möglich, mit Bahn, Bus oder Fahrrad statt mit dem Auto mobil zu sein", sagt Schwendinger.

- Umsteigen auf Bahn, Bus, Rad: Das Mobilitätsverhalten hat sich geändert. Geht es nach dem VCÖ muss sich der Verkehr aber weiter verändern.
- Foto: KIMDAEJEUNG/pixabay
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Ein großes Potenzial zur Reduktion von Verkehrsproblemen und der Emissionen liegt laut dem VCÖ-Team im Mobilitätsmanagement von Betrieben und Freizeiteinrichtungen: Betriebe können beispielsweise den Beschäftigten Klimaticket oder Jobrad zur Verfügung stellen und Anreizen zur Bildung von Fahrgemeinschaften setzen. Die Beschäftigten sparen sich Geld, die Betriebe kommen mit kleineren Parkplätzen aus und die Verkehrsbelastungen für Anrainerinnen und Anrainer werden reduziert.
Auch interessant:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.