Fehlende Übung
Zahl der Kinderunfälle mit dem Fahrrad nimmt in der Steiermark zu

Bis 12 Jahre gilt in Österreich Helmpflicht - auch fürs Mitfahren am Kinderfahrradsitz und am Fahrradanhänger. Der Verein "Grosse schützen Kleine" rät, bei jeder noch so kurzen Fahrt und in jedem Alter einen Radhelm zu tragen.  | Foto: Pixabay
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  • Bis 12 Jahre gilt in Österreich Helmpflicht - auch fürs Mitfahren am Kinderfahrradsitz und am Fahrradanhänger. Der Verein "Grosse schützen Kleine" rät, bei jeder noch so kurzen Fahrt und in jedem Alter einen Radhelm zu tragen.
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Angesichts steigender Unfallzahlen raten Grazer Experten dazu, mit Kindern immer wieder verschiedene Verkehrssituationen zu üben - auch nach dem Ablegen der Radfahrprüfung. 

STEIERMARK. Insgesamt waren es 1.869 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre, die in den vergangenen fünf Jahren nach einem Fahrradunfall an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz behandelt wurden - und die Unfallzahlen steigen weiter kontinuierlich an. 

Typisches Radunfall-Opfer ist männlich und in der Pubertät

„Bei den 1.869 Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 15 Jahren, die im Zeitraum 2017 bis 2021 nach einem Fahrradunfall an der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz behandelt wurden, handelte es sich vor allem um ältere Kinder und Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren, gefolgt von Sechs- bis Zehnjährigen“, weiß Peter Spitzer vom Forschungszentrum für Kinderunfälle des Vereins "Große schützen Kleine". Der Verein appelliert in der Folge an alle Eltern, den Radfahrausweis - dieser kann ab dem vollendeten neunten Lebensjahr des Kindes erworben werden - nicht als "Verkehrs-Matura" zu betrachten und weiterhin regelmäßig gemeinsam zu üben. 


Die richtige Beherrschung des Fahrrads sollte mit dem Kind immer wieder geübt werden, wobei das Fahrrad selbst im Frühjahr immer einem Sicherheitscheck unterzogen werden sollte. Wichtig ist es auch, die Geschwindigkeit dem persönlichen Fahrkönnen und den äußeren Bedinungen anzupassen.

Auffällig sei wiederum, dass der Anteil der Mädchen bei den Unfallopfern ab neuen Jahren massiv zurück gegangen ist. „Zurückzuführen ist das wohl auch auf das in diesem Alter schwindende Interesse der Mädchen am Radfahren“, vermutet Spitzer.

Auch nach der Radprüfung lautet das Credo: Gemeinsam immer wieder in verschiedenen Verkehrssituationen und Umfeldern üben, üben, üben! | Foto: Pixabay
  • Auch nach der Radprüfung lautet das Credo: Gemeinsam immer wieder in verschiedenen Verkehrssituationen und Umfeldern üben, üben, üben!
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Schwere Kopfverletzungen und Schädel-Hirn-Traumata

Holger Till, Präsident des Vereins "Grosse schützen Kleine" und Vorstand der Grazer Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie ergänzt: „Bei Fahrradunfällen sahen wir zu rund einem Drittel schwere Verletzungen. Das entspricht dem üblichen Durchschnittsanteil bei Kinderunfällen (alle Unfallarten). Jedoch wurden 15 % der mit dem Rad Verunfallten stationär aufgenommen – doppelt so viele wie beim „allgemeinen Kinderunfall."

Mindestens 20 % der Verletzungen betrafen den Kopf, 32 % die Arme und Hände, 17 % die Beine und Füße. Schwere Kopfverletzungen kamen bei Nicht-Helmträgern allerdings mehr als doppelt so oft vor wie bei Helmträgern; Schädel-Hirn-Traumata gar drei Mal häufiger. 


Sicherheitstipps für das Radfahren

  • Bei jeder (noch so kurzen) Fahrt und in jedem Alter einen Radhelm tragen! Bis 12 Jahre gilt in Österreich Helmpflicht.
  • Ein guter Fahrradhelm muss optimal passen und darf nicht rutschen. Zudem muss er die Stirn, die Schläfen und den Hinterkopf schützen. Nach einem Sturz muss der Helm ausgetauscht werden.

  • So setzt du deinen Helm richtig auf: 

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