Hymne, Krško, Koper
LH-Stv. Khom sucht bei Slowenien-Besuch den Dialog

- LH-Stv. Manuela Khom traf bei ihrem Besuch in Slowenien Staatssekretär Marko Štucin.
- Foto: Land Steiermark
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Bei einem Slowenien-Besuch von LH-Stellvertreterin Manuela Khom (ÖVP) wurden am Freitag wirtschaftliche Kooperationen, Verkehrsprojekte und diplomatisch sensible Themen wie das Atomkraftwerk Krško diskutiert. Auch der Plan der stierischen Landesregierung, das Dachsteinlied als Landeshymne gesetzlich zu verankern, stand im Zentrum des Austauschs.
STEIERMARK. Es war ein wirtschaftlicher und kultureller Brückenschlag, den Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom am Freitag mit ihrem Besuch im Nachbarland Slowenien bezwecken wollte. Ob beim Bahnverkehr, bei der Atomfrage oder im Hymnenstreit: Es gehe um den Dialog – auch bei Meinungsverschiedenheiten.
Ausbau der Südbahn
Bei einem Treffen mit Marko Štucin, Staatssekretär für Europa, im slowenischen Außenministerium stand unter anderem der zweigleisige Ausbau der Südbahnstrecke zwischen Werndorf und Spielfeld im Fokus. Ein Projekt, das für den steirischen Güterverkehr von strategischer Bedeutung ist, schließlich zählt der Hafen Koper zu den wichtigsten Warenumschlagplätzen für die steirische Wirtschaft. Noch gibt es auf der Strecke zwischen Graz und Koper allerdings einige „Bottlenecks“, die durch den Ausbau beseitigt werden sollen.
Im Mai wurde nun bekannt, dass der zwischen Bund, Land und ÖBB fixierte zweigleisige Ausbau Werndorf-Straß-Spielfeld um drei Jahre verschoben wird. Dieser Ausbau dürfe keinesfalls „auf Eis gelegt werden“, bekräftigte am Freitag die steirische LH-Stv., sondern müsse „im Sinne des Wirtschaftsstandortes Steiermark rasch forciert werden“.

- Dialog pflegen: LH-Stv. Manuela Khom (3.v.r.) bei ihrem Arbeitsgespräch mit Staatssekretär Marko Štucin im slowenischen Außenministerium.
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Dachsteinlied sorgt für diplomatische Spannungen
Auch das zuletzt intensiv diskutierte Vorhaben, die steirische Landeshymne gesetzlich zu verankern, war Thema. In Slowenien hatten die Pläne Besorgnis ausgelöst, da darin Gebiete als Landesteile der Steiermark besungen werden, die zu Slowenien gehören. Nachdem das Vorhaben, das Dachsteinlied als Landessymbol in der Landesverfassung zu verankern, an der nötigen Zweidrittelmehrheit scheiterte, soll die Landeshymne nach jüngsten Plänen in das Landessymbolegesetz aufgenommen werden.
Eine Entwicklung, die beim Nachbar Slowenien auf Unverständnis stieß. Eine Fortführung dieser Pläne könne das nachbarschaftliche Verhältnis belasten, war noch vor dem Treffen am Freitag aus Ljubljana zu vernehmen. Khom zeigte sich am Freitag gesprächsbereit.
„Die Bedenken nehme ich ernst und wir werden versuchen, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist.“
LH-Stv. Manuela Khom

- "Hoch vom Dachstein an" oder einfach nur "Dachsteinlied": Die Steirische Landeshymne besingt Gebiete, die es so gar nicht mehr in der Steiermark gibt.
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Atomkraftwerk Krško bleibt Streitpunkt
Ein weiteres heikles Thema war das Atomkraftwerk Krško. Die Steiermark lehnt dessen Weiterbetrieb und Ausbau entschieden ab. Khom forderte erneut „die ehestmögliche Stilllegung“ des Kraftwerks.
Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung des Dialogs – auch bei Differenzen: „Das ist für mich der Anspruch an eine verantwortungsvolle Politik, die versucht, Brücken zu bauen.“

- Streitthema Kernkraft: 1983 ging das Atomkraftwerk Krško in Betrieb. Schon damals beschäftigte der jugoslawische Meiler den steirischen Landtag.
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Kultur und Kooperation
Ein sichtbares Zeichen solcher Zusammenarbeit sei die Eröffnung des Alpen-Adria-Pavillons im Rahmen der Steiermark Schau am 12. Juni in Ljubljana. Khom: „Dass die Steiermark Schau in diesem Jahr einen Halt in Ljubljana einlegt, ist ein sichtbares Zeichen der starken Zusammenarbeit.“

- LH-Stv. Manuela Khom (M.) und Botschafter Konrad Bühler (r.) trafen sich in Maribor mit Vertretern der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien.
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Auch die Einladung zur Alpen-Adria-Ratssitzung im November in Graz wurde ausgesprochen. Die Allianz, der Slowenien seit 2024 wieder angehört, versteht sich als grenzüberschreitendes Netzwerk von Regionen in Mittel- und Südosteuropa mit Fokus auf gemeinsame Projekte in Bereichen wie Tourismus, Umwelt und Innovation.
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