Energiekrise
Das kannst du tun, um Energiekosten zu sparen

Heizen - aber richtig lautet das Motto in der kalten Jahreszeit. Die ideale Raumtemperatur beträgt 21 bis 22 Grad. Im Schlafzimmer darf es laut Expert:innen aber auch eine Spur kühler sein.  | Foto: Pixabay
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  • Heizen - aber richtig lautet das Motto in der kalten Jahreszeit. Die ideale Raumtemperatur beträgt 21 bis 22 Grad. Im Schlafzimmer darf es laut Expert:innen aber auch eine Spur kühler sein.
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Steigende Preise in den Bereichen Treibstoff, Energie und Wohnen machen Steirer:innen mehr und mehr zu schaffen. Eine Entspannung am Energiemarkt ist derzeit nicht in Sicht.  MeinBezirk.at hat sich bei Energieexpert:innen umgehört, wie man seinen Alltag möglichst energieeffizient gestalten kann.  

STEIERMARK. Kochen, Duschen, Autofahren - das Leben kostet Energie und die Kosten dieser befinden sich im Steigen: So erhöhen sich etwa die Preise für Bestandskund:innen pro Haushalt im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent für Gas, für Strom um rund 20 Prozent. Bei Neukund:innen sei eine Verdreifachung sowohl bei Gas als auch bei Strom zu erwarten, heißt es seitens der Arbeiterkammer Steiermark und des ÖGB-Steiermark, die von einer "Kostenexplosion" sprechen. 

"Immer mehr Menschen haben aufgrund der exorbitanten Preissteigerungen größte Probleme die Fahrt zur Arbeit, den Strom, die Heizung – einfach das Leben – zu finanzieren."
Josef Pesserl, AK-Präsident und Horst Schachner, ÖGB-Vorsitzender 

Pesserl und Schachner fordern daher vonseiten der Bundesregierung Maßnahmen, um die Preissteigerungen einzudämmen. Aber auch selbst kann man einiges tun, um Energie in den eigenen vier Wänden oder auf der Fahrt in die Arbeit zu sparen.

Heizen - aber richtig!

Besonders in der kalten Jahreszeit ist Heizen ein großes Thema. Auf was dabei besonders zu achten ist, verrät Silvia Mathelitsch von der Energieberatung Land Steiermark: "Was man tun kann beim Heizen ist Stoßlüften, anstatt das Fenster dauerhaft zu kippen. Was in den Übergangszeit wichtig ist, ist, dass man tagsüber die Sonne hereinlässt, also die Rollläden öffnet und die Vorhänge zur Seite zieht, dass die Wärme hineinkann." In der Nacht gilt das umgekehrte Prinzip: Rollos und Jalousien sollen geschlossen bleiben, damit die Kälte draußen bleibt, so der Rat der Expertin. Zudem sollten auch die Heizkörper frei zugänglich bleiben und nicht mit Vorhängen oder Möbeln verstellt werden, damit sich die Wärme im Raum ausbreiten kann. 

Wenn mehrere Personen in einem Haushalt leben, ist es laut Mathelitsch sinnvoll, sich über die Raumtemperaturen Gedanken zu machen: "21 bis 22 Grad sind für die Behaglichkeit aller Familienmitglieder ausreichend."  Im Schlafzimmer können durchaus kühlere Temperaturen herrschen. "Schon ein Grad weniger bedeutet sechs Prozent Energie-Einsparung", rechnet die Energieexpertin vor - wie warm ein Raum ist, sollte aber insbesondere auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden: "Wenn man aus dem Haus geht, sollte man die Heizung nicht komplett rennen lassen, sondern ein bisschen niedriger regulieren - aber nicht ganz abschalten." 

Standby-Falle bei Geräten vermeiden

Auch bei technischen Geräten kann man ganz einfach Energie sparen - die Faustregel hier lautet: "Geräte, die ich nicht brauche, vom Stromkreislauf trennen. Standby-Verluste vermeiden. Dafür gibt es Steckerleisten mit Kippschalter." Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie viel Strom man verbraucht, kann man sich auch ein Strommessgerät ausborgen und damit den Stromverbrauch berechnen. 

Gleichzeitig rät die Expertin auch auf die Energieeffizienzklasse der Geräte zu achten und alte Geräte mit neuen zu ersetzen. Weitere Tipps sind etwa beim Kochen einen Deckel zu verwenden, die Dusche der Badewanne vorzuziehen oder das Wasser beim Zähneputzen nicht rinnen zu lassen. 

Auf Öffis, Rad oder Carsharing umsteigen

Als Anlass zum Umdenken in Sachen Mobilität kann man auch die steigenden Spritpreise nehmen, denn Alternativen zum Auto gibt es viele: "Wege sinnvoll verbinden, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder das eigene Fahrrad entstauben." Auch für Pendler:innen, die auf das Auto angewiesen sind gibt es Lösungen, wie Mathelitsch erklärt: "Vielleicht geht es, dass man Fahrgemeinschaft gründet, Carsharing nutzt oder es gibt in manchen Gemeinden die Möglichkeit, dass man E-Autos mietet." Gerade in Zeiten von Home-Office seien die Möglichkeiten vielseitig, so Mathelitsch. 

Bewusstsein für Energieverbrauch schärfen

"Wenn etwas wenig kostet fällt einem das nicht auf, aber alles was ich an Energie verbrauche, kann ich nicht mehr zurückholen. Wir sollten daher in unserem Gedankengut anfangen, auch Sachen, die wenig kosten, mehr wertzuschätzen und darauf Acht zu geben."
Silvia Mathelitsch, Energieberatung Land Steiermark 

Wer Hilfestellungen rund um die Themen Bauen und Sanieren, Heizen, Energieausweis oder Strom sparen braucht, kann sich an die "ich tu's" Beratungsstelle des Landes wenden. Schon mit kleinen Schritten und Maßnahmen könne man viel erreichen und auch dem Klima etwas Gutes tun, ist sich die Energieexpertin sicher.

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