Energie-, Umwelt- & Klimapreis
Energy Globe an innovativste Steirer

Die "Energy Globe"-Statue wurde an fünf steirische Preisträgerinnen und Preisträger vergeben. | Foto: Johannes Gellner
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  • Die "Energy Globe"-Statue wurde an fünf steirische Preisträgerinnen und Preisträger vergeben.
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In der Aula der Alten Universität in Graz wurde der „Landespreis Energy Globe Styria Award 2022" vergeben. Das "Goldene Ticket" ging an die Klima- und Energiemodellregion GU-Süd.

STEIERMARK/GRAZ. Mit dem renommierten Energie-, Umwelt- und Klimapreis holen Land Steiermark und Energie Steiermark jedes Jahr steirische Leuchtturmprojekte vor den Vorhang. Der Preis wurde in den fünf Rubriken Anwendung, Forschung, Kommunen, Jugend und Bildung sowie Industrie überreicht. Das "Goldene Ticket", das eine fixe Nominierung für den Energy Globe Award auf nationaler Ebene garantiert, ging an die Klima- und Energiemodellregion GU-Süd.

Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. | Foto: Johannes Gellner
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Gewinner des Landespreises 2022

  • Kategorie Anwendung: Technische Universität Graz 
  • Kategorie Forschung: Montanuniversität Leoben
  • Kategorie Kommunen: Klima- und Energiemodellregion GU-Süd
  • Kategorie Jugend und Bildung: HTL Weiz
  • Kategorie Industrie: Ennstal Milch KG gemeinsam mit ENGIE Kältetechnik GmbH und dem Institut für Wärmetechnik an der TU Graz

Innovationskraft aus der Steiermark

Heuer wurden insgesamt 52 Projekte, die die Fachjury mit ihrer Ideenvielfalt und dem regionalen Know-how begeisterten. UmweltlandesrätinUrsula Lackner und Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark AG, überreichten die Preise an die Siegergruppen.

„Der Energy Globe zeichnet viele zukunftsträchtigste Ansätze aus und fördert damit den Innovationsgeist im Kampf gegen den Klimawandel. Bei all den notwendigen Transformationen in unserer Gesellschaft - von der Mobilität bis hin zur Energiewende- sind wir auf innovative Ideen in allen Bereichen unseres Lebens angewiesen." Der Energy Globe zeigt jedes Jahr aufs Neue, dass die Steiermark glücklicherweise mehr als genug davon habe, betonte Ursula Lackner.

„Verantwortungsvoll mit dem Thema Energie umzugehen heißt, sie effizient und sparsam einzusetzen. Die Umwelt zu schützen, das ist unsere Pflicht." Darum setze die Energie Steiermark auf 100 Prozent grüne Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Für diese Werte stünden auch der Landespreis und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aus diesem Grund habe man die Verleihung auch in diesem Jahr wieder gerne unterstützt, so Vorstandssprecher Christian Purrer und Martin Graf, Vorstand Energie Steiermark.

Steiermark ist Nummer eins

Für den international größten Umweltpreis „Energy Globe" wurden heuer aus 180 Ländern rund 2.000 Projekte eingereicht, insgesamt 169 kamen aus Österreich und 52 aus der Steiermark, die damit auch heuer wieder österreichweit die meisten Einreichungen stellt. Der Preis wird durch das Land Steiermark vergeben. Die Abwicklung und Organisation erfolgten durch die Energie Agentur Steiermark.

 „Von Anbeginn an sind wir das Bundesland mit den meisten Einreichungen und mit Projekten mit sehr hoher Qualität. Aufgrund des nach wie vor großen Interesses und der nun sehr hohen Aktualität der Themen Energie und Klima organisieren wir mit Freude und großem Engagement diesen Landespreis", unterstrich Edgar Chum, Geschäftsführer der Energie Agentur Steiermark.

Sie in der Rubrik Anwendung: Harald Kainz, Rektor TU Graz, LR Ursula Lackner, Günter Getzinger von der TU Graz (v.l.). | Foto: Johannes Gellner
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TU Graz: 11 Millionen für klimaneutrale Zukunft

In der Rubrik Anwendung gewann die Technische Universität Graz mit dem Projekt „Klimaneutrale TU Graz 2030". Als erste Hochschule Österreichs will die TU Graz bis 2030 klimaneutral werden und hat dafür eine ambitionierte Roadmap verabschiedet. Die Maßnahmen reichen dabei von Energieeinsparung über Effizienzsteigerung und Eigenproduktion von grüner Energie bis zu Gebäuden, Beschaffung und Mobilität. Die Grundlage für die Dokumentation des Fortschrittes bildet dabei eine umfassende und exakte Treibhausgasbilanz, die jährlich aktualisiert wird. Mit dem Projekt „Klimaneutrale TU Graz 2030" zählt die Technische Universität Graz zu den Vorreiterinnen unter Österreichs Hochschulen und investiert in den nächsten Jahren rund elf Millionen Euro in eine klimaneutrale Zukunft.

Sieg in der Rubrik Forschung: Helmut Antrekowitsch, Eva Gerold, Matthias Honner von der Montanuniversität Leoben, Christian Purrer von Energie Steiermark (v.l.). | Foto: Johannes Gellner
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Montanuni: Rückgewinnung von Lithium

Der Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie an der Montanuniversität Leoben überzeugte die Jury in der Rubrik Forschung mit der Entwicklung eines neuen, innovativen Prozesses zur nachhaltigen Rückgewinnung von kritischen Elementen aus Lithium-Ionen-Batterien. Durch den stetig steigenden Bedarf von Lithium-Ionen-Batterien nimmt auch das Interesse an einer rohstofflichen Wiederverwertung dieser wertvollen Ressourcen zu. Mithilfe des sogenannten „SeLiReco"-Prozesses können qualitativ hohe, selektive Rückgewinnungsraten der kritischen Elemente Lithium, Kobalt und Nickel erzielt werden. Damit wird eine weitestgehende Schließung des Stoffkreislaufes realisiert und der Gedanke der Kreislaufwirtschaft weiter gestärkt.

Sieg in der Rubrik Industrie: Rene Rieberer und Philipp Wagner von der TU Graz, Harald Steinlechner, Natascha Huber, Andreas Ebner von Ennstal Milch, LR Ursula Lackner (v.l.). | Foto: Johannes Gellner
  • Sieg in der Rubrik Industrie: Rene Rieberer und Philipp Wagner von der TU Graz, Harald Steinlechner, Natascha Huber, Andreas Ebner von Ennstal Milch, LR Ursula Lackner (v.l.).
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Ennstal Milch für "grüne" Lebensmittelindustrie

Für die Integration einer Hochtemperatur-Wärmepumpe zur Abwärmenutzung gab es für die Ennstal Milch KG gemeinsam mit ENGIE Kältetechnik GmbH und dem Institut für Wärmetechnik an der TU Graz den ersten Preis beim Fokusthema Industrie. Mithilfe der installierten Wärmepumpe kann die bisher ungenutzte Abwärme einer Kälteanlage auf ein höheres Temperaturniveau angehoben und die gewonnene Energie betriebsintern genutzt werden. Eine 2.000 m² große Fotovoltaikanlage am Dach des Betriebsgebäudes versorgt dabei die Wärmpumpe als auch andere Produktionsanlagen mit grünem Strom. Mit diesen Investitionen im Ausmaß von über einer Million Euro setzt die Ennstal Milch grüne Maßstäbe in der Lebensmittelindustrie.

Sieg in der Rubrik "Jugend und Bildung": Harald Macher (5.v.r), Rektor Gottfried Purkarthofer (3.v.l) mit dem Projekteam der HTL Weiz, Christian Purrer (r.). | Foto: Johannes Gellner
  • Sieg in der Rubrik "Jugend und Bildung": Harald Macher (5.v.r), Rektor Gottfried Purkarthofer (3.v.l) mit dem Projekteam der HTL Weiz, Christian Purrer (r.).
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E²MILY, das Kart aus dem Hause HTL Weiz

Die HTL Weiz hatte in der Rubrik Jugend und Bildung die Nase vorn. Im Zuge eines mehrjährigen Schulprojektes wurde das Thema Elektromobilität in den Ausbildungsbereich der Schule implementiert und gleichzeitig praktisch aufgegriffen: So wurde an der Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung eines elektrisch angetriebenen Karts - namens E²MILY - gearbeitet. Mehr als 100 begeisterte Schülerinnen und Schüler wurden bereits in das Projekt eingebunden und viele Diplomarbeiten sind daraus entstanden. Das ambitionierte Projekt bietet Raum für stetige Weiterentwicklung und sorgt damit für eine langfristige Etablierung der Elektromobilität an der Schule.

Energiewende in GU-Süd

In der Rubrik Kommunen holten sich die Klima- und Energiemodellregion GU-Süd gemeinsam mit den beteiligten Raumplanungsbüros den begehrten Preis für die Erarbeitung und die Umsetzung eines regionalen Sachbereichskonzeptes Energie. Nach langer und intensiver Zusammenarbeit der fünf Gemeinden Fernitz-Mellach, Gössendorf, Hart bei Graz, Hausmannstätten und Raaba-Grambach wurden steiermarkweit erstmals Klima- und Energieziele für eine ganze Region definiert und so eine vorausschauende, aufeinander abgestimmte und energiesparende Siedlungsentwicklung ermöglicht. Mit diesem Projekt ist ein großer Schritt in Richtung gelebter Energiewende einer ganzen Region gelungen und gleichzeitig österreichweit ein einzigartiges Vorzeigeprojekt entstanden. Daher wurde diesem Projekt auch das Goldene Ticket verliehen, welches eine fixe Nominierung für den Energy Globe Award auf nationaler Ebene garantiert.

Mehr zum Sieg der Klima- und Energiemodellregion GU-Süd

Energy Globe Styria Award 2022 für KEM GU Süd
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