Wasserversorgung Vulkanland
Grundwasserspiegel auf historischem Tief

Das Wasser sprudelt, aber der Verband "Wasserversorgung Vulkanland" muss zur Ressourcenschonung bereits Wasser zukaufen. | Foto: Wasserversorgung Vulkanland
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  • Das Wasser sprudelt, aber der Verband "Wasserversorgung Vulkanland" muss zur Ressourcenschonung bereits Wasser zukaufen.
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Während die Nachfrage nach Wasser stetig steigt, bleiben die Niederschläge zurzeit aus – quasi ein Missverhältnis, auf das die "Wasserversorgung Vulkanland" reagieren muss. Stimmen die Prognosen, dann hat die Region einen 100-prozentigen Regenausfall im März zu beklagen. 

OSTSTEIERMARK/FEHRING. Während die privaten Hausbrunnen zusehends versiegen, steigt die Nachfrage nach Wasserversorgung über den Verband und die Anschlussrate ans öffentliche Netz. Die Situation ist angespannt. Denn: Grundwasser bildet sich nur ausreichend über Niederschläge in Form von Schnee und Regen in den Wintermonaten – und die sind zuletzt ausgeblieben.

Wasserversorgung zunehmend als Herausforderung

Während der November und der Dezember im langjährigen Mittel liegen, sind die Monate Jänner und Feber 50 Prozent an Niederschlag schuldig geblieben. Die Folge: Die aktuellen Grundwasserstände sind so niedrig wie nur ein Mal in zehn Jahren.

Haben die Situation im Blick: Verbandsobmann Josef Ober, Geschäftsführer Franz Glanz und der technische Leiter Josef Fruhwirth (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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"Wir wollen keine Panik verbreiten", beruhigt Josef Ober, Obmann der "Wasserversorgung Vulkanland" im Rahmen eines Pressegespräches am Sitz in Fehring. Die Wasserversorgung sei gesichert, aber in Anbetracht der ausbleibenden Niederschläge sehe man sich doch mit Herausforderungen konfrontiert.

"Die derzeitige Situation zwingt uns dazu, Schritte zu setzen – und zwar früher als angenommen."
Franz Glanz, Geschäftsführer

Um die eignen Reserven nicht zu sehr zu belasten, reduziere der Verband die Fördermengen, so Franz Glanz, Geschäftsführer der "Wasserversorgung Vulkanland", und kaufe Wasser zu – in erster Linie über die Transportleitung Oststeiermark, aus dem Weizer Bergland über den Wasserverband Oberes Raabtal sowie von der Stadtgemeinde Bad Radkersburg. Back-up für den absoluten Notfall – mit der eisernen Reserve aus dem Hochschwab-Gebiet –  ist die Trinkwasserversorgung Plabutsch.

Für nitratfreies Wasser

Während Obmann Josef Ober und Geschäftsführer Franz Glanz an die Bürgerinnen und Bürger appellieren, mit dem Wasserverbrauch sparsam umzugehen – "wir haben keinen Polster", so Ober – und vom Rasensprenkeln und von der Pool-Befüllung abzusehen, setzen sie im Verband zusätzliche Vorsorgemaßnahmen in quantitativer und qualitativer Hinsicht.

Im Brunnenfeld Mureck wird eine Anlage zur Gundwasseranreicherung gebaut. Die Kosten für die zweite Anlage zur Verdünnung von durch Nitrat belastetem Wasser – eine ist bereits seit zehn Jahren im Raum Donnersdorf/Fluttendorf erfolgreich im Betrieb und galt bei der Errichtung als Pilotprojekt – dürften sich auf rund zwei Millionen Euro belaufen. Geht mit den  Bewilligungsverfahren alles gut, lässt sich dort qualitativ hochwertiges Wasser ab 2024 beziehen.

Neuer Hochbehälter in Auersbach

Eine weitere Investitionsmaßnahme setzt die "Wasserversorgung Vulkanland" in Auersbach. Dort lässt der Verband zusätzlich zu den beiden bestehenden einen weiteren Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1.000 merrichten. Die Kosten in der Höhe von 1,2 Millionen Euro teilen sich Verband, Bund und Land. Am Standort Auersbach kommt man dann auf 3.000 m3. Zugreifen kann die "Wasserversorgung Vulkanland" auf weitere 3.000 m3 außerhalb des Verbandsgebietes.

Auch am Unternehmenssitz in Fehring wird kräftig investiert. | Foto: RegionalMedien
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Zubau für eine Million Euro

Auch am Verbandssitz in Fehring wird kräftig investiert. Dank der erfreulichen Entwicklung im Dienstleistungssektor als Wasserkompetenzzentrum in der Region platzt die Infrastruktur aus allen Nähten. Die "Wasserversorgung Vulkanland" lagert für Unternehmen Materialien wie Schieber, Rohre und Pumpen für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Daher sei es dringend erforderlich, eine zusätzliche Lagerhalle mit einer Fläche von 400 m2 zu errichten und weitere Zu- und Umbauten am Areal vorzunehmen, erklärt Geschäftsführer Franz Glanz die bereits laufenden Bauarbeiten am Grundstück nördlich des bestehenden Geländes. Die Kosten in der Höhe von einer Million Euro übernimmt der Verband. Im Sommer sollen die Bauarbeiten ihren Abschluss finden.

Der Wasserverband 

Der Wasserverband "Wasser Versorgung Vulkanland" (WVL) zählt 31 Mitgliedsgemeinden und versorgt über Leitungen mit einer Gesamtlänge von 300 Kilometern110.000 Einwohner in 25.000 Haushalten.

WVL - Wasser Versorgung Vulkanland 

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