Cyberkriminalität im Vormasch
Von getürkten Shops bis hin zu Heiratschwindlern (plus Video)

Tobias Mayer und Johannes Liendl-Kröll (r.) sind zwei von vier IT-Ermittlern im Bezirk.  | Foto: WOCHE
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  • Tobias Mayer und Johannes Liendl-Kröll (r.) sind zwei von vier IT-Ermittlern im Bezirk.
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Cyberkriminalität nimmt rasant zu – vier IT-Ermittler kämpfen in der Südoststeiermark dagegen an. 

SÜDOSTSTEIERMARK. Im Internet lauern, wie wir alle wissen, viele Gefahren. Speziell durch das Social-Distancing während der Pandemie und der dadurch zunehmenden Zeit am Computer haben Kriminelle im Internet noch öfter zugeschlagen.
In der Steiermark ist der Zuwachs im Bereich der Cybercrime-Delikte noch stärker ausgefallen als im Bundesschnitt. Im Detail ist die Zahl der Delikte von 3.020 Fällen im Jahr 2019 auf 4.111 Fälle im Vorjahr angestiegen. 

Vier Fachmänner am Werk

In Reihen der südoststeirischen Exekutive sind vier IT-Ermittler, darunter Johannes Liendl-Kröll und Tobias Mayer, aktiv. Laut den beiden Spezialisten sei im Bezirk vor allem das sogenannte "Love- bzw. Romance-Scamming" ein großes Problem.

Dabei handelt es sich um klassische Heiratsschwindler und Betrüger, die auf Singlebörsen unterwegs sind. Die Täter, die ihre potenziellen Opfer z.B. mit sehr attraktiven Fake-Bildern in den Bann ziehen, geben zumeist vor, in einer finanziellen Notsituation zu sein und bitten um eine Geldüberweisung. Laut Tobias Mayer habe jene Betrugsmasche Opfern im Bezirk schon Summen im hohen fünfstelligen Bereich gekostet. 

Schnäppchenjäger in der Falle

Auch heimische Schnäppchenjäger mussten schon den einen oder anderen vermeintlichen Online-Glücksgriff teuer bezahlen. Fake-Shops locken mit attraktiven Angeboten, doch ist das Geld dann überwiesen, verschwinden die Shops ohne Zustellung der angebotenen Ware wieder rasch von der Bildfläche.

Watchlist Internet: Verdächtige Websites sollte man unbedingt hinterfragen.  | Foto: WOCHE
  • Watchlist Internet: Verdächtige Websites sollte man unbedingt hinterfragen.
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Johannes Liendl-Kröll macht diesbezüglich auf die Website www.watchlist-internet.at aufmerksam, auf welcher unter anderem auf unseriöse Websites hingewiesen wird. 
Groß im Kommen ist auch der Anlagenbetrug. Auf sozialen Netzwerken wird Anlegern vorgegaukelt, mithilfe einer Software rasch hohe Kursgewinne erzielen zu können. Die Opfer werden ermutigt, immer mehr zu investieren – eine Auszahlung findet aber natürlich nie statt.

Nicht naiv sein!

Die Beamten warnen davor, im Internet naiv zu handeln und rufen auf, mit dem nötigen Misstrauen und logischen Denken vorzugehen. "Die Täter nutzen die Hektik unserer Zeit", macht Tobias Mayer darauf aufmerksam, dass man die Herkunft einer Mail unbedingt hinterfragen sollte, bevor man auf auf einen Link klickt. 
Ist man dann doch in die Falle getappt, sollte man sofort bei der nächsten Dienststelle Anzeige erstatten. "Bitte sämtlichen Nachrichtenaustausch mit den Betrügern oder Infos über einen Fake-Shop per Screenshot festhalten und auf keinen Fall löschen", betont Johannes Liendl-Kröll. Nur so könne man auch rasch und effektiv ermitteln. 
Falls man das Gefühl hat, dass sich ein Hacker ins System geschmuggelt hat , empfiehlt es sich, die Passwörter zu wechseln. 

Generelle Tipps der Exekutive:

  • Sichere Passwörter (keine Geburtsdaten, Postleitzahlen oder einfache Zahlenreihen)
  • Sorgfältiger Umgang mit persönlichen Daten
  • Regelmäßige Back-ups
  • Disziplin im Mail-Verkehr – nicht vorschnell auf einen Link klicken
  • bei unbekannten Firmen und Kontaktaufnahme per Social Media zur Sicherheit selbst im Internet Recherchen durchführen und die Identität checken
  • regelmäßiger Blick auf www.watchlist-internet.at
  • Präventionstipps des Bundeskriminalamts beachten

Die Kolumne zum Bericht

Tobias Mayer und Johannes Liendl-Kröll (r.) sind zwei von vier IT-Ermittlern im Bezirk.  | Foto: WOCHE
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